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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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überhaupt stellte. Er wusste es anscheinend auch nicht.
    „Warum sollte ich dich nicht wollen?“
    In seiner Stimme lag eine solche Selbstverständlichkeit, als sei es die dümmste Frage der Welt. Wie mir langsam klar wurde, war es das wahrscheinlich auch, und doch … irgendwie hatte ich eine andere Antwort erwartet.
    Genau in diesem Moment krampfte sich mein Magen zusammen. In all der Zeit, die ich mit Dimitri verbracht hatte, war es mir tatsächlich gelungen, die Strigoi-Übelkeit von meinem Radar zu entfernen. Die Anwesenheit anderer Strigoi verstärkte diese Übelkeit jedoch. Ich hatte sie in Nathans Nähe gespürt, und ich spürte sie jetzt. Ich richtete mich auf, und Dimitri ebenfalls, fast gleichzeitig. Wahrscheinlich hatte ihn sein überragendes Gehör alarmiert.
    Eine dunkle Gestalt ragte über uns auf. Es war eine Frau, und Dimitri sprang auf die Füße. Ich blieb, wo ich war, auf dem Boden.
    Sie war atemberaubend schön, auf eine harte und schreckliche Weise. Ihr Körper war ähnlich gebaut wie meiner und ließ darauf schließen, dass sie bei ihrer Verwandlung keine Moroi gewesen war. Isaiah, der Strigoi, der mich in Amerika gefangen genommen hatte, war sehr alt gewesen und hatte Macht förmlich verströmt. Diese Frau war noch nicht annähernd so lange ein Strigoi, aber ich konnte spüren, dass sie älter war als Dimitri und viel stärker.
    Sie sagte etwas auf Russisch zu ihm, und ihre Stimme war ebenso kalt wie ihre Schönheit. Dimitri antwortete in einem selbstbewussten, aber dennoch höflichen Tonfall. Während die beiden miteinander redeten, hörte ich mehrmals Nathans Namen. Dimitri reichte mir seine Hand und half mir auf, und es war mir peinlich, wie häufig ich seine Hilfe in Anspruch nehmen musste, während wir einander früher beinahe ebenbürtig gewesen waren.
    „Rose“, sagte er, „das ist Galina. Sie ist diejenige, die so freundlich war, dich hier wohnen zu lassen.“
    Galinas Gesicht sah allerdings nicht sonderlich freundlich aus. Es war vollkommen emotionslos, und ich hatte das Gefühl, als entblößte ich meine ganze Seele vor ihr. Obwohl ich mir in Bezug auf viele Dinge hier unsicher war, hatte ich dennoch genug mitbekommen, um zu wissen, dass mein fortgesetzter Aufenthalt hier etwas sehr Seltenes und Delikates war. Ich schluckte.
    „Spasibo“, sagte ich. Ich wusste nicht, wie ich auf Russisch ausdrücken sollte, dass es mich freute, sie kennenzulernen – und ganz ehrlich, ich war mir in diesem Punkt nicht mal sicher –, aber ich vermutete, dass ein simples Dankeschön schon ausreichen würde. Wenn sie seine Lehrerin gewesen und an einer normalen Akademie ausgebildet worden war, sprach sie wahrscheinlich Englisch und verstellte sich nur, genau wie Jewa. Ich hatte keinen Schimmer, warum sie das tat, aber wenn man einem Dhampir-Teenager ohne Weiteres den Hals brechen konnte, hatte man das Recht zu tun, was immer man wollte.
    Galinas Gesichtsausdruck – oder dessen Nichtvorhandensein – veränderte sich nicht, als ich mich bedankte, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dimitri. Die beiden unterhielten sich über meinen Kopf hinweg, und Dimitri deutete einige Male auf mich. Ich verstand das Wort für stark.
    Zu guter Letzt sagte Galina etwas, das endgültig klang, und sie verschwand ohne irgendein Wort des Abschieds. Sowohl Dimitri als auch ich bewegten uns nicht, bis ich spürte, wie sich die Übelkeit zerstreute.
    „Komm“, sagte er. „Wir gehen jetzt besser zurück.“
    Wir verließen das Labyrinth, doch ich hatte keine Ahnung, woher Dimitri wusste, welchen Weg wir nehmen mussten. Es war schon komisch. Als ich hier ankam, hatte ich davon geträumt, nach draußen zu gelangen und zu fliehen. Jetzt, da ich hier war … nun, es schien nicht mehr allzu wichtig zu sein. Galinas Ärger hingegen war sehr wichtig.
    „Was hat sie gesagt?“, fragte ich.
    „Es gefällt ihr nicht, dass du noch hier bist. Sie will, dass ich dich entweder erwecke oder töte.“
    „Oh. Äh, und was wirst du tun?“
    Er schwieg einige Sekunden lang. „Ich werde noch ein bisschen länger warten, und dann … dann werde ich die Entscheidung für dich treffen.“
    Er ging nicht näher darauf ein, welche Entscheidung er treffen würde, und ich hätte um ein Haar meine frühere Forderung wiederholt, lieber zu sterben, als ein Strigoi zu werden. Doch dann sagte ich stattdessen: „Wie lange?“
    „Nicht lange, Roza. Du musst dich entscheiden. Und triff die richtige Wahl.“
    „Die da wäre?“
    Er

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