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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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nicht erlaubt. Das können wir nicht.“
    „Wir können machen, was ich will“, blaffte er.
    Er streckte eine Hand aus und half mir auf. Ich folgte ihm zur Tür. Er war genauso geschickt wie Inna, wenn es darum ging, mir den Blick auf die Tastatur zu versperren – nicht dass das jetzt noch eine Rolle gespielt hätte. Mittlerweile wäre ich auf keinen Fall mehr in der Lage gewesen, mir eine so lange Ziffernfolge zu merken.
    Die Tür öffnete sich wie erwartet mit einem Klicken, und er ließ mich hinaus. Staunend sah ich mich um, und mein benommenes Gehirn versuchte immer noch, diese neu gewonnene Freiheit zu erfassen. Wie mir schon an jenem Tag vor einiger Zeit aufgefallen war, führte die Tür zu einem kurzen Flur, an dessen Ende sich eine weitere Tür befand. Auch sie war schwer und mit einem elektronischen Türschloss versehen. Dimitri öffnete sie, und ich hätte wetten mögen, dass die beiden Türen unterschiedliche Codes hatten.
    Er griff nach meinem Arm und führte mich durch diese Tür hindurch in einen weiteren Flur. Trotz seines festen Griffs konnte ich nicht umhin, wie angewurzelt stehen zu bleiben. Vermutlich hätte mich der Luxus, der mich plötzlich umgab, nicht überraschen sollen. Immerhin lebte ich in der Penthousesuite dieses Herrenhauses. Aber der Flur, der von meinem Zimmer wegführte, war streng und nüchtern gewesen, und irgendwie hatte ich mir vorgestellt, dass der Rest des Hauses genauso gefängnisartig aussehen würde.
    Das war jedoch keineswegs der Fall. Stattdessen kam ich mir vor wie in einem alten Kinofilm, in dem die Leute ihren Tee im Salon zu sich nehmen. Auf dem vornehmen Teppich lag ein golden gemusterter Läufer, der sich in beide Richtungen des Korridors erstreckte. An den Wänden hingen antik anmutende Gemälde, die Leute aus längst vergangenen Zeiten in kostbarer Kleidung zeigten, neben der meine Kleider richtig billig und gewöhnlich wirkten. Beleuchtet wurde das Ganze von zierlichen Kronleuchtern, die in einem Abstand von etwa zwei Metern an der Decke hingen. Die tropfenförmigen Kristalle fingen das Licht in ihren Facetten auf und verteilten kleine Regenbogenfleckchen an die Wände. Ich konnte meinen Blick nicht davon losreißen, ich war wie verzaubert von dem Glanz und der Farbenpracht, weshalb mir wahrscheinlich auch völlig entgangen war, was sich sonst noch in dem Flur befand.
    „Was machst du da?“
    Der schroffe Klang von Nathans Stimme riss mich aus meiner Trance. Er hatte an der Wand gegenüber meiner Tür gelehnt und sich sofort aufgerichtet, als wir in den Flur traten. Seine Miene zeigte diesen grausamen Ausdruck, der so charakteristisch für Strigoi war und den ich gelegentlich auch bei Dimitri zu sehen bekam, ganz gleich, wie charmant und freundlich er bisweilen wirkte.
    Sofort nahm Dimitri eine straffe Verteidigungshaltung ein. „Ich gehe mit ihr spazieren.“ Er klang fast so, als spräche er von einem Hund, aber meine Furcht vor Nathan übertrumpfte bei Weitem jegliches Gefühl einer Kränkung, das vielleicht in mir hätte aufsteigen können.
    „Das verstößt gegen die Regeln“, meinte Nathan. „Schlimm genug, dass du sie überhaupt noch hierbehältst. Galina hat Befehl gegeben, dass sie ihr Zimmer nicht verlassen darf. Wir brauchen keinen herrenlosen Dhampir, der frei hier herumläuft.“
    Dimitri deutete mit dem Kopf auf mich. „Sieht sie etwa so aus, als stelle sie eine Bedrohung dar?“
    Nathans Blick glitt einmal kurz über mich hinweg. Obwohl ich mir nicht ganz sicher war, was er möglicherweise entdecken würde, glaubte ich nicht, dass ich mich sonderlich verändert hatte. Doch ein kleines Feixen umspielte seine Lippen, das prompt verschwand, als er sich wieder Dimitri zuwandte. „Nein, aber ich habe Befehl, auf diese Tür aufzupassen, und ich werde mir keine Schwierigkeiten einhandeln, nur weil du einen kleinen Ausflug machen möchtest.“
    „Ich werde das schon mit Galina regeln. Ich sage ihr einfach, ich hätte dich überwältigt.“ Dimitri bleckte seine Reißzähne zu einem Grinsen. „Es dürfte ihr nicht allzu schwerfallen, mir zu glauben.“
    Der Blick, den Nathan Dimitri zuwarf, ließ mich unbewusst zurücktreten, bis ich gegen die Wand stieß. „Du bist so verdammt selbstherrlich. Ich habe dich nicht erweckt, damit du dich aufführen kannst, als hättest du hier das Kommando. Ich habe es getan, damit wir deine Stärke und dein Insiderwissen nutzen können. Du solltest mir unterstellt sein.“
    Dimitri zuckte mit den Schultern. Dann

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