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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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indem sie ihr Blut tranken, verwandelten sich ebenfalls in Strigoi. Normalerweise tranken die Moroi nur kleine, ungefährliche Mengen von bereitwilligen Menschen. Aber so viel Blut zu nehmen, dass dadurch die Lebenskraft eines anderen zerstört wurde? Nun, das führte einen Moroi auf die dunkle Seite, nahm ihnen ihre Elementarmagie und verwandelte sie in widernatürliche Untote.
    Genau das war es, was Christians Eltern getan hatten. Sie hatten absichtlich getötet und waren Strigoi geworden, um ewiges Leben zu erlangen. Christian hatte niemals den Wunsch geäußert, selbst ein Strigoi zu werden, aber alle benahmen sich, als sei das jederzeit zu erwarten. (Zugegeben, seine bissige Haltung entschärfte die Situation nicht gerade.) Viele Mitglieder seiner engeren Familie waren – trotz ihrer königlichen Abstammung – ebenfalls gemieden worden. Er und ich hatten uns jedoch während des Angriffes zusammengetan, um einer recht ordentlichen Zahl von Strigoi gehörig in den Hintern zu treten. Das hatte sich herumgesprochen und seinem Ruf wieder auf die Sprünge geholfen.
    Kirova hatte sich noch nie lange mit Förmlichkeiten aufgehalten, daher kam sie gleich zur Sache. „Mr Lazar wird der neue Direktor hier.“
    Lissa hatte ihn noch immer höflich angelächelt, aber jetzt riss sie sofort den Kopf herum und sah Kirova an. „Wie bitte?“
    „Ich werde zurücktreten“, erklärte Kirova, und ihre Stimme war so ausdruckslos und unbeteiligt, dass sie es mit jedem Wächter hätte aufnehmen können. „Obwohl ich der Schule weiterhin mit meinen Diensten als Lehrerin zur Verfügung stehen werde.“
    „Sie werden unterrichten?“, fragte Christian ungläubig.
    Sie bedachte ihn mit einem kühlen Blick. „Ja, Mr Ozera. Genau dafür bin ich ursprünglich zur Universität gegangen. Und ich bin davon überzeugt, dass ich mich – wenn ich mir nur genug Mühe gebe – bestimmt noch daran erinnern kann, wie man das macht.“
    „Aber warum?“, fragte Lissa. „Sie machen Ihre Sache doch großartig.“
    Das entsprach mehr oder weniger der Wahrheit. Trotz meiner Auseinandersetzungen mit Kirova – im Allgemeinen wegen meiner Verstöße gegen irgendwelche Regeln – hatte ich einen gesunden Respekt vor ihr. Das Gleiche galt für Lissa.
    „Ich habe schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht, wieder zu unterrichten“, antwortete Kirova. „Dieser Zeitpunkt erschien mir so gut wie jeder andere, und Mr Lazar ist ein sehr patenter Verwalter.“
    Lissa verstand sich ziemlich gut darauf, andere Leute zu durchschauen. Ich denke, das war eine der Nebenwirkungen des Elements Geist, das seine Benutzer zudem sehr, sehr charismatisch machte. Lissa glaubte, dass Kirova log, und ich glaubte es ebenfalls. Obwohl ich Christians Gedanken nicht lesen konnte, vermutete ich dennoch, dass er es ganz ähnlich sah. Der Angriff auf die Akademie hatte viele Leute in Panik versetzt, insbesondere die Royals, auch wenn das Problem, das zu diesem Angriff geführt hatte, inzwischen schon lange bereinigt war. Ich schätzte, dass hier Tatiana ihre Hand im Spiel hatte und dass sie Kirova zum Rücktritt zwang, damit ein Royal ihren Platz einnehmen und die anderen Royals sich deswegen besser fühlen konnten.
    Lissa ließ sich ihre Gedanken nicht anmerken und wandte sich wieder zu Mr Lazar um. „Nun, ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen. Sie werden Ihre Sache sicher großartig machen. Lassen Sie mich wissen, wenn es irgendetwas gibt, das ich für Sie tun kann.“
    Sie spielte ihre Rolle der liebenswürdigen Prinzessin perfekt. Nett und höflich zu sein war eines ihrer zahlreichen Talente.
    „Tatsächlich“, sagte Mr Lazar, „gibt es da etwas.“ Er hatte eine tiefe, dröhnende Stimme, die Art von Stimme, die einen Raum ausfüllt. Er deutete auf seine Tochter. „Ich habe mich gefragt, ob Sie Avery herumführen und ihr helfen können, sich hier zurechtzufinden. Sie hat bereits im vergangenen Jahr ihren Abschluss gemacht, wird mir jedoch bei meinen Pflichten assistieren. Jedoch würde sie ihre Zeit bestimmt viel lieber mit jemandem ihres Alters verbringen.“
    Avery lächelte, und Lissa beachtete sie zum ersten Mal wirklich. Avery war schön. Umwerfend schön sogar. Lissa war ebenfalls schön, sie hatte das herrliche Haar und die jadegrünen Augen, die in ihrer Familie lagen. Ich fand sie hundertmal hübscher als Avery, aber Lissa fühlte sich neben dem älteren Mädchen irgendwie reizlos. Avery war groß und schlank wie die meisten Moroi, wies dazu jedoch auch

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