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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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mussten die Dinge zwischen uns nur so schwierig sein?
    Sie und Christian saßen weiter in vertrauensvollem Schweigen da und schenkten einander Kraft und Liebe. Sie hatten etwas, das Dimitri und ich auch gehabt hatten, ein Gefühl von Einklang und Vertrautheit, sodass Worte häufig überflüssig waren. Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar, und obwohl ich es durch Lissas Augen nicht so gut sah, konnte ich mir genau vorstellen, wie dieses helle Haar in dem Regenbogenlicht der Buntglasfenster schimmerte. Er schob ihr einige lange Locken hinters Ohr, legte ihren Kopf sanft nach hinten und drückte seine Lippen auf ihre. Der Kuss begann leicht und süß und wurde langsam intensiver, Wärme strömte von seinem Mund zu ihrem.
    Oh-oh, dachte ich. Vielleicht war es an der Zeit zu verschwinden. Doch sie beendete den Kuss, bevor ich es tun musste.
    „Es wird Zeit“, sagte sie bedauernd. „Wir müssen gehen.“
    Der Ausdruck in Christians kristallblauen Augen sagte etwas anderes. „Vielleicht ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für dich, um der Königin die Stirn zu bieten. Du solltest einfach hierbleiben – es wäre eine großartige Gelegenheit, den Charakter zu festigen.“
    Lissa stieß ihm mit dem Ellbogen sanft in die Rippen und drückte ihm noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sie aufstand. „Das ist nicht der Grund, warum du willst, dass ich hierbleibe, also versuch gar nicht erst, deine Späßchen mit mir zu treiben.“
    Sie verließen die Kapelle, und Christian murmelte etwas davon, dass er mehr wollte, als nur Späßchen mit ihr zu treiben, womit er sich gleich den nächsten Rippenstoß einhandelte. Sie gingen auf das Verwaltungsgebäude zu, das im Herzen des Campus der Oberstufe lag. Abgesehen von den ersten Farbtupfern des Frühlings, sah alles genauso aus, wie es bei meiner Abreise ausgesehen hatte – zumindest äußerlich. Die steinernen Gebäude waren nach wie vor prächtig und imposant. Die hohen, uralten Bäume standen weiter unbeeindruckt Wache. Doch in den Herzen des Schulpersonals und der Schüler hatte sich etwas verändert. Jeder hatte irgendwelche Narben von dem großen Angriff der Strigoi davongetragen. Viele unserer Leute waren getötet worden, und auch wenn der Unterricht wieder seinen normalen Gang nahm, waren doch alle noch immer von tiefer Trauer erfüllt.
    Lissa und Christian erreichten ihr Ziel: das Verwaltungsgebäude. Sie wusste nicht genau, warum sie herzitiert worden war, nur dass Tatiana sie irgendeinem Royal vorstellen wollte, der soeben in der Akademie eingetroffen war. In Anbetracht der großen Zahl von Leuten, die kennenzulernen Tatiana sie in letzter Zeit nötigte, dachte Lissa sich nicht allzu viel dabei. Sie und Christian betraten das Hauptbüro, wo Direktorin Kirova an ihrem Tisch saß und mit einem älteren Moroi und einem Mädchen plauderte, das etwa in unserem Alter war.
    „Ah, Miss Dragomir. Da sind Sie ja.“
    Während meiner Schulzeit hatte ich oft Probleme mit Kirova gehabt, doch als ich sie jetzt sah, erwachten nostalgische Gefühle in mir. Nachsitzen zu müssen, weil ich im Unterricht eine Rauferei begonnen hatten, schien mir um Längen besser zu sein, als auf der Suche nach Dimitri durch Sibirien zu streifen. Kirova hatte das gleiche vogelähnliche Äußere wie eh und je, und auf ihrer Nasenspitze balancierte dieselbe Brille. Der Mann und das Mädchen standen auf, und Kirova deutete in ihre Richtung.
    „Das sind Eugene Lazar und seine Tochter Avery.“ Kirova wandte sich wieder zu Lissa um. „Das sind Vasilisa Dragomir und Christian Ozera.“
    Daraufhin fand eine allgemeine Musterung statt. Lazar war ein königlicher Name, aber das konnte nicht überraschen, nachdem Tatiana diese Begegnung eingefädelt hatte. Mr Lazar schenkte Lissa ein gewinnendes Lächeln, während er ihr die Hand schüttelte. Er wirkte zwar ein wenig überrascht, Christian hier anzutreffen, aber das Lächeln blieb auf seinem Gesicht. Natürlich war so eine Reaktion auf Christian nicht allzu ungewöhnlich.
    Es gab zwei Möglichkeiten, zum Strigoi zu werden: freiwillig oder mit Gewalt. Ein Strigoi konnte eine andere Person – ganz gleich ob Mensch, Moroi oder Dhampir – gegen ihren Willen verwandeln, indem er ihr Blut trank und dieser Person dann seinerseits Strigoi-Blut einflößte. Das war Dimitri zugestoßen. Die andere Möglichkeit, zum Strigoi zu werden, war einzig Moroi vorbehalten – und es geschah aus freien Stücken. Moroi, die sich bewusst dafür entschieden, eine Person zu töten,

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