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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Boden. Mit einem Seufzer ließ Lissa sich auf den Rücken fallen und streckte die Arme über den Kopf.
    „Das hat doch keinen Sinn“, stöhnte sie. „Ich werde es nie lernen.“
    „Ich hätte nie von dir gedacht, dass du so eine Drückebergerin bist, Cousinchen.“ Adrians Stimme war so schnippisch wie eh und je, aber ich konnte erkennen, dass auch er erschöpft war. Sie waren nicht wirklich Cousin und Cousine; diese Ausdrücke benutzten die Royals manchmal füreinander.
    „Ich verstehe einfach nicht, wie du das machst.“
    „Und ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Ich denke einfach daran, und … nun, es geschieht.“ Er zuckte die Achseln und zog die Zigaretten heraus, die er immer bei sich hatte. „Was dagegen?“
    „Ja“, sagte sie. Zu meiner Überraschung steckte er die Zigaretten weg. Was zum Teufel? Mich hatte er nie gefragt, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn er rauchte, was in der Tat der Fall war. Genau genommen hätte ich sogar schwören können, dass er es zur Hälfte nur tat, um mich zu ärgern, was allerdings keinen Sinn ergab. Adrian war doch längst raus aus dem Alter, in dem Jungen glauben, dem Mädchen ihrer Wahl zu gefallen, indem sie es piesacken.
    Er versuchte, den Vorgang zu erklären. „Ich denke einfach an denjenigen, den ich besuchen will, und irgendwie … ich weiß nicht. Ich strecke einfach irgendwie meinen Geist nach ihm aus.“
    Lissa setzte sich aufrecht hin und schlug die Beine übereinander. „So ähnlich hat Rose die Prozedur beschrieben, wenn sie in meinen Kopf schlüpft.“
    „Wahrscheinlich das gleiche Prinzip. Hör mal, es hat doch auch eine Weile gedauert, bis du das Erkennen von Auren gelernt hast, oder? Das hier ist im Prinzip dasselbe. Und du bist nicht die Einzige mit einer Lernkurve. Ich bin gerade erst imstande, etwas mehr zu heilen als nur einen Kratzer, und du kannst sogar schon Tote zurückbringen, was ja wohl – nenn mich verrückt – eine ziemlich große Sache ist.“ Er hielt inne. „Natürlich würde manch einer an dieser Stelle bemerken, dass ich tatsächlich verrückt bin.“
    Bei der Erwähnung von Auren musterte sie ihn und beschwor die Fähigkeit herauf, dieses besondere Lichtfeld zu sehen, das jedes lebende Wesen umgab. Seine Aura trat hervor, ein goldener Schimmer umhüllte ihn. Adrian zufolge sah ihre Aura genauso aus. Kein anderer Moroi besaß diese Aura aus reinem Gold. Lissa und Adrian vermuteten, dass sie einzig und allein bei Geistbenutzern vorkam.
    Er lächelte wissend. „Wie sieht meine Aura aus?“
    „Wie immer.“
    „Siehst du, wie gut du das inzwischen kannst? Hab mit den Träumen einfach mehr Geduld.“
    Lissa wünschte sich sehnlich, genauso in Träumen wandeln zu können wie Adrian. Trotz ihrer Enttäuschung war ich froh darüber, dass sie es noch nicht konnte. Adrians Traumbesuche waren für mich schon schwer genug. Lissa zu sehen, wäre … nun, ich war mir nicht ganz sicher, aber es würde mir die distanzierte, dickhäutige Haltung, die ich in Russland brauchte, noch zusätzlich erschweren.
    „Ich will doch nur wissen, wie es ihr geht“, sagte Lissa kleinlaut. „Ich kann es nicht ertragen, es nicht zu wissen.“ Das gleiche Gespräch hatte sie bereits mit Christian geführt.
    „Ich habe sie neulich gesehen. Es geht ihr gut. Und ich werde sie bald wieder besuchen.“
    Lissa nickte. „Denkst du, sie wird es tun? Denkst du, sie kann Dimitri töten?“
    Adrian ließ sich mit seiner Antwort Zeit. „Ich denke, sie kann es. Die Frage ist nur, ob sie dabei ums Leben kommt.“
    Lissa zuckte zusammen, und ich war ein wenig überrascht. Seine Antwort war genauso rücksichtslos offen, wie es die von Christian oft waren. „Gott, ich wünschte, sie hätte nicht beschlossen, ihm zu folgen.“
    „Wünsche bringen dich jetzt nicht weiter. Rose muss das einfach tun. Es ist die einzige Möglichkeit, wie wir sie wieder zurückbekommen.“ Er hielt inne. „Nur dann wird sie weiterleben können.“
    Adrian überraschte mich manchmal, aber das übertraf alles. Lissa hielt es für töricht und selbstmörderisch, dass ich Dimitri verfolgte. Ich wusste, Sydney würde ihr zustimmen, wenn ich ihr die Wahrheit über diese Reise erzählte. Aber Adrian … der alberne, seichte Partylöwe Adrian verstand es? Als ich ihn durch Lissas Augen eingehend betrachtete, wurde mir plötzlich klar, dass er es tatsächlich verstand. Es gefiel ihm nicht, und ich konnte die Kränkung in seinen Worten hören. Ich bedeutete ihm sehr viel, und die

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