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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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entfernten, umso einsamer wurde das Terrain. Während ich die Landschaft betrachtete, konnte ich Dimitris Liebe zu diesem Land immer besser verstehen. Es sah etwas struppig und kahl aus, das stimmte schon, aber der Frühling färbte die Ebenen grün, und all diese unberührte Wildnis hatte etwas nahezu quälend Schönes an sich. Sie erinnerte mich in mancher Hinsicht an Montana, hatte aber ihren ganz eigenen Reiz.
    Ich konnte nicht umhin, Sydneys Schwärmerei für den Wagen sogleich als gute Einstiegsmöglichkeit für ein Gespräch zu nutzen. „Verstehst du viel von Autos?“, fragte ich.
    „Ein bisschen“, sagte sie. „Mein Dad ist der Alchemist in unserer Familie, aber meine Mom ist Mechanikerin.“
    „Wirklich?“ Ich war überrascht. „Das ist ziemlich … ungewöhnlich.“ Natürlich war ich kaum die Richtige, um über Geschlechterrollen zu reden. Wenn man bedachte, dass mein Leben dem Kämpfen und Töten gewidmet war, konnte ich beim besten Willen nicht gerade behaupten, selbst einen traditionell weiblichen Beruf zu haben.
    „Sie ist richtig gut und hat mir sehr viel beigebracht. Ich hätte nichts dagegen gehabt, mir damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, aufs College zu gehen.“ In ihrer Stimme lag ein bitterer Unterton. „Ich schätze, es gibt jede Menge anderer Dinge, von denen ich wünschte, ich könnte sie tun.“
    „Warum kannst du denn nicht?“
    „Ich musste die nächste Alchemistin der Familie werden. Meine Schwester … nun, sie ist zwar älter, und im Allgemeinen ist es das älteste Kind, das den Job aufgedrückt bekommt. Aber sie ist irgendwie … nutzlos.“
    „Das ist hart.“
    „Ja, mag sein. Aber sie würde mit dieser Art von Aufgaben gar nicht fertig werden. Ja, wenn es darum geht, ihre Lipgloss-Sammlung zu ordnen, ist sie unschlagbar. Aber mit diesen Leuten und all den Netzwerken zurechtzukommen, mit denen wir es zu tun haben? Nein, dazu wäre sie niemals imstande. Dad sagte, ich sei die Einzige, die dazu tauge.“
    „Das ist zumindest ein Kompliment.“
    „Ja, wahrscheinlich.“
    Sydney sah jetzt so traurig aus, dass ich ein richtig schlechtes Gewissen hatte, das Thema überhaupt angeschnitten zu haben. „Was würdest du denn studieren, wenn du aufs College gehen könntest?“
    „Griechische und römische Architektur.“
    In diesem Moment wurde mir klar, wie gut es war, dass ich nicht hinterm Lenkrad saß, denn ich wäre wahrscheinlich von der Straße abgekommen. „Im Ernst?“
    „Verstehst du etwas davon?“
    „Äh, nein.“
    „Es ist unglaublich.“ An die Stelle des traurigen Gesichtsausdrucks trat ein Ausdruck der Begeisterung – sie wirkte beinahe so verzückt, wie sie es wegen des Wagens gewesen war. Da verstand ich, warum ihr der Bahnhof so gut gefallen hatte. „Der Einfallsreichtum, der für manche dieser Bauten erforderlich … nun, es ist einfach unglaublich. Wenn die Alchemisten mich nach dieser Geschichte nicht nach Amerika zurückschicken, dann hoffe ich sehr, dass ich nach Griechenland oder Italien beordert werde.“
    „Das wäre cool.“
    „Ja.“ Ihr Lächeln verblasste. „Aber bei diesem Job gibt es keine Garantien dafür, dass man bekommt, was man will.“
    Danach verfiel sie in Schweigen, und ich kam zu dem Schluss, dass es ein kleiner Triumph war, sie überhaupt zu diesem kleinen Gespräch verleitet zu haben. Ich überließ sie ihren Gedanken an alte Autos und Architektur, während ich mich mit meinen eigenen Themen beschäftigte. Strigoi. Pflicht. Dimitri. Immer Dimitri …
    Na ja, Dimitri und Lissa. Die Aussichten waren stets gleich, wenn es darum ging, wer mir größeren Schmerz bereiten würde. Heute, während das leise Motorengeräusch mich einlullte, war es Lissa, zu der meine Gedanken wanderten, was ich größtenteils Adrians jüngstem Besuch in meinem Traum zu verdanken hatte.
    Wenn es in Russland früher Abend war, war in Montana früher Morgen. Da die Schule einem nächtlichen Zeitplan folgte, war es für sie trotz des Sonnenscheins sozusagen ebenfalls Nacht. Es war bald Sperrstunde, dann mussten alle in ihre Wohnheime zurückkehren.
    Lissa war bei Adrian in seinem Zimmer im Gästequartier. Adrian hatte wie Avery bereits seinen Abschluss gemacht, aber als der einzige andere bekannte Geistbenutzer wohnte er auf unbegrenzte Zeit in der Schule und arbeitete mit Lissa. Sie hatten gerade einen langen, anstrengenden Abend mit dem Thema Traumwandeln verbracht und saßen einander gegenüber auf dem

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