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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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rapide. Die Dinge verschlimmerten sich noch, als Sydney die Situation weiter beschrieb.
    „Viele Strigoi bereisen das Land auf der Suche nach Opfern, und das Dorf ist nur ein Ort, den sie unterwegs passieren“, erklärte sie. „Die Straße ist ziemlich abgelegen, daher bleiben manche Strigoi eine Weile und versuchen, leichte Beute zu machen. Dann ziehen sie weiter.“
    „In Amerika versteckten sich die Strigoi häufig in großen Städten“, sagte ich beklommen.
    „Das tun sie hier auch. Dort ist es für sie leichter, Opfer zu finden, ohne groß aufzufallen.“
    Ja, das durchkreuzte meine Pläne tatsächlich. Falls Dimitri sich nicht in dieser Stadt aufhielt, würde ich vor ein paar ernsten Problemen stehen. Ich hatte zwar gewusst, dass Strigoi große Städte schätzten, aber irgendwie hatte ich mir eingeredet, Dimitri würde an den Ort zurückkehren, an dem er aufgewachsen war.
    Aber wenn Dimitri nicht dort war … Plötzlich wurde mir die ungeheure Größe Sibiriens bewusst. Wie ich erfahren hatte, war Omsk noch nicht einmal die größte Stadt der Region, und hier überhaupt einen Strigoi zu finden, konnte schon ein Riesenproblem darstellen. Und ihn in allen möglichen Städten zu suchen, die vielleicht noch größer waren? Es konnte sehr, sehr hässlich werden, wenn sich meine Vermutung als falsch erwies.
    Seit ich aufgebrochen war, um Dimitri zu suchen, hatte ich gelegentlich auch schwache Momente erlebt, in denen ich halbwegs hoffte, ihn niemals zu finden. Doch die Vorstellung von ihm als Strigoi quälte mich noch immer. Gleichzeitig wurde ich aber noch von anderen Bildern heimgesucht … Bilder, die zeigten, wie er gewesen war, und Erinnerungen an die Zeiten, die wir zusammen verbracht hatten.
    Meine kostbarste Erinnerung stammt aus der Zeit kurz vor seiner Verwandlung. In jenen Tagen hatte ich von Lissa eine Menge der vom Element Geist verursachten Dunkelheit in mich aufgenommen. Ich war außer Kontrolle geraten und nicht mehr in der Lage, mich selbst wieder in den Griff zu bekommen. Ich hatte Angst gehabt, mich in ein Monstrum zu verwandeln, Angst, mir das Leben zu nehmen, wie es eine andere schattengeküsste Wächterin getan hatte.
    Dimitri hatte mir geholfen, wieder zu mir zu finden, und mir Kraft gegeben. Damals war mir klar geworden, wie stark unsere Verbindung war, wie perfekt wir einander verstanden. In der Vergangenheit war ich eher skeptisch gewesen, wenn Leute behaupteten, sie seien Seelengefährten, doch in jenem Moment hatte ich gewusst, dass es so etwas tatsächlich gab. Und zu dieser emotionalen Verbindung war bald auch die körperliche hinzugekommen. Letzten Endes gaben Dimitri und ich den gegenseitigen Anziehungskräften nach. Wir hatten geschworen, dass wir es niemals zulassen würden, aber … nun ja, unsere Gefühle waren einfach stärker. Es war uns schlicht und ergreifend unmöglich gewesen, einander fernzubleiben. Wir hatten miteinander geschlafen – mein erstes Mal. Manchmal war ich mir sicher, dass es für mich kein zweites Mal geben würde.
    Der Akt selbst war berauschend gewesen, und ich hätte nicht sagen können, wo das körperliche Glück aufhörte und das emotionale anfing. Danach hatten wir – so lange wir es wagten – zusammen in dieser kleinen Hütte gelegen, und auch das war berauschend gewesen. Einer der wenigen Augenblicke, da ich das Gefühl gehabt hatte, dass er wirklich und wahrhaftig mein war.
    „Erinnerst du dich an Victors Lustzauber?“, hatte ich gefragt und mich dabei enger an ihn gekuschelt.
    Dimitri hatte mich angesehen, als sei ich verrückt geworden. „Natürlich.“
    Victor Dashkov war ein königlicher Moroi, ein Mann, der mit Lissa und ihrer Familie befreundet gewesen war. Keiner von uns hatte geahnt, dass er jahrelang das Element Geist studiert und Lissa als Geistbenutzerin identifiziert hatte, lange bevor sie selbst es wusste. Er hatte sie mit allen möglichen Psychospielchen gequält, die sie ernsthaft glauben ließen, dass sie verrückt wurde. Seine Pläne fanden ihren Höhepunkt in Lissas Entführung und Folterung, bis sie seine tödliche Krankheit schließlich heilte.
    Victor verbüßte jetzt eine lebenslängliche Gefängnisstrafe, sowohl für das, was er Lissa angetan hatte, als auch wegen seiner verräterischen Pläne für eine Rebellion gegen die Moroi-Regierung. Er war einer der wenigen Leute, die von meiner Beziehung zu Dimitri gewusst hatten, etwas, das mir furchtbare Sorgen bereitete. Schließlich hatte er unsere Beziehung sogar noch

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