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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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etwas darin, das ganz nach Whisky aussah. „Habe mir meinen eigenen Stoff besorgt.“
    Lissa war sich nicht ganz sicher, was sie von dieser Antwort halten sollte. „Also … wir sehen uns dann beim Mittagessen?“
    Jetzt zögerte Avery. Ganz langsam zeigte sich auf ihrem Gesicht jedoch ein schwacher Glanz von Hoffnung und Interesse. Lissa konzentrierte sich und versuchte, ihre Aura zu erkennen. Zunächst fiel ihr das ein wenig schwer, wahrscheinlich weil sie nach den langen Übungsstunden mit Adrian heute Abend ziemlich ausgelaugt war. Aber als es ihr endlich gelang, sah sie eine bunte Mischung von Farben: Grün, Blau und Gold. Nichts Ungewöhnliches. Momentan war die Aura rot gerändert, wie es oft geschah, wenn Leute aufgebracht waren. Aber direkt vor Lissas Augen verblasste die Röte.
    „Ja“, sagte Avery schließlich. „Das wäre toll.“
    „Ich denke, weiter werden wir heute nicht mehr kommen.“
    Auf der anderen Seite der Welt ließ mich Sydneys Stimme aus Lissas Gedanken auffahren. Ich wusste nicht, wie lange ich in meinen Tagträumen abgetaucht war, aber Sydney hatte die Hauptstraße inzwischen verlassen und brachte uns in eine kleine Stadt, die haargenau meinen hinterwäldlerischen Vorstellungen von Sibirien entsprach. Wobei der Ausdruck „Stadt“ maßlos übertrieben war. Der Ort bestand aus einigen weit verstreut liegenden Häusern, einem kleinen Laden und einer Tankstelle. Jenseits der Gebäude erstreckte sich Ackerland, und ich zählte mehr Pferde als Autos. Die wenigen Leute, die noch auf den Straßen waren, begafften staunend unseren Wagen. Der Himmel hatte sich mittlerweile dunkelorange gefärbt, und die Sonne sank immer tiefer gen Horizont. Sydney hatte recht. Es war fast Nacht, und wir mussten runter von der Straße.
    „Jetzt sind es höchstens noch ein paar Stunden Fahrt“, fuhr sie fort. „Wir sind echt gut vorangekommen und sollten morgen früh ziemlich schnell dort sein.“ Sie fuhr auf die andere Seite des Dorfes – was ungefähr eine Minute dauerte – und parkte vor einem schlichten weißen Haus mit einer Scheune daneben. „Hier werden wir unterkommen.“
    Wir stiegen aus dem Wagen und näherten uns dem Haus. „Sind das Freunde von dir?“
    „Nein. Ich bin ihnen noch nie begegnet. Aber sie erwarten uns.“
    Noch mehr mysteriöse Alchemistenbeziehungen. Eine freundlich aussehende Menschenfrau in den Zwanzigern öffnete die Tür und drängte uns einzutreten. Sie sprach nur wenige Worte Englisch, aber dank Sydneys Sprachkenntnissen war das kein Problem. Sydney wirkte viel offener und charmanter, als ich sie bisher erlebt hatte, wahrscheinlich weil unsere Gastgeber keine verabscheuungswürdigen Abkömmlinge von Vampiren waren.
    Kaum zu glauben, dass man von einem Tag im Auto so müde werden konnte, aber ich war doch ziemlich erschöpft und brannte außerdem darauf, am nächsten Morgen möglichst früh aufzubrechen. Also gingen Sydney und ich nach dem Abendessen und ein wenig Fernsehen in das Zimmer, das man für uns hergerichtet hatte. Es war klein und schlicht, hatte aber zwei Einzelbetten, auf denen dicke, flauschige Decken lagen. Ich kuschelte mich in mein Bett, dankbar für die Weichheit und die Wärme, und fragte mich, ob ich von Lissa oder Adrian träumen würde.
    Weder noch. Stattdessen wachte ich auf, weil eine leichte Welle der Übelkeit über mich hinwegging – jener Übelkeit, die mir verriet, dass ein Strigoi in der Nähe war.

 
    6
    Ich fuhr hoch, saß kerzengerade im Bett. Jeder Teil von mir war hellwach. Hier gab es nicht die typischen Lichter einer Stadt, die durchs Fenster fielen, und ich brauchte einige Sekunden, bis ich in dem dunklen Raum irgendetwas erkennen konnte. Sydney lag in ihrem Bett, und ihr Gesicht wirkte im Schlaf ungewöhnlich friedlich.
    Wo war der Strigoi? Definitiv nicht in unserem Zimmer. War er im Haus? Alle hatten gesagt, dass die Straße zu Dimitris Stadt gefährlich war. Trotzdem hätte ich gedacht, dass die Strigoi nach Moroi und Dhampiren suchen würden – obwohl auch Menschen auf ihrem Speiseplan standen. Bei dem Gedanken an das nette Ehepaar, das uns so freundlich in seinem Haus aufgenommen hatte, bildete sich ein Knoten in meiner Brust. Auf keinen Fall würde ich zulassen, dass ihnen etwas zustieß.
    Also schlüpfte ich lautlos aus dem Bett, schnappte mir meinen Pflock und stahl mich aus dem Zimmer, ohne Sydney zu wecken. Außer mir war sonst niemand wach, und sobald ich im Wohnzimmer war, verflog die Übelkeit. Okay. Der Strigoi war

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