Vampire Academy 04
Riesenschlangen benutzt, gegen die der Held dann kämpfen muss. Außerdem werden in einigen Geschichten auch Zauberer mit Schlangenblut so genannt. Die Schlange im Garten Eden? Die Eva zu Fall gebracht hat? Sie wurde ebenfalls als ein Zmey bezeichnet.“
Ich schauderte. Na schön, das war ziemlich unheimlich, andererseits fügten sich dadurch einige Dinge zusammen. Die Alchemisten hatten angeblich Verbindungen zu unseren Anführern und Behörden, und Abe übte wiederum anscheinend eine Menge Einfluss auf sie aus. „Ist Abe derjenige, der wollte, dass du mit mir nach Baja reist? Der Grund, warum die Alchemisten dich dazu gezwungen haben, hierherzukommen?“
Sydney antwortete nicht sofort, dann nickte sie. „Ja … als ich an diesem Abend in Sankt Petersburg anrief, wurde mir gesagt, man sei bereits auf der Suche nach dir. Abe gab mir über die Alchemisten den Befehl, bei dir zu bleiben, bis er sich hier mit uns treffen könne. Anscheinend sucht er im Namen irgendeiner anderen Person nach dir.“
Mir wurde kalt. Meine Befürchtungen bestätigten sich also. Man suchte tatsächlich nach mir. Aber wer? Hätte Lissa eine Menschenjagd eingefädelt, dann hätte ich es gespürt, wenn ich ihren Geist besuchte. Ich glaubte auch nicht, dass es Adrian war, denn er wirkte so verzweifelt und hatte nicht die leiseste Ahnung, wo ich mich aufhielt. Außerdem schien er zu akzeptieren, dass ich meine Mission zu Ende bringen musste.
Wer suchte also nach mir? Und aus welchem Grund? Dieser Abe schien eine ranghohe Persönlichkeit zu sein – allerdings eine, die in zwielichtige Geschäfte verwickelt war –, jemand, der durchaus Kontakte zur Königin oder zu anderen beinahe ebenso wichtigen Personen haben konnte. Hatte man ihm den Befehl gegeben, mich zu finden und zurückzubringen? Oder – in Anbetracht der Tatsache, wie sehr die Königin mich hasste – hatte er vielleicht die Anweisung bekommen, sicherzustellen, dass ich nicht zurückkam? Hatte ich es womöglich mit einem Meuchelmörder zu tun? Sydney schien jedenfalls eine seltsame Mischung aus Furcht und Respekt vor ihm zu haben.
„Vielleicht möchte ich mich gar nicht mit ihm treffen“, sagte ich.
„Ich glaube nicht, dass er dir etwas antun wird. Ich meine, wenn er das gewollt hätte, hätte er es bereits getan. Aber sei auf der Hut. Er spielt immer mehrere Partien gleichzeitig, und er hegt beinahe so viel Geheimnisse wie die Alchemisten.“
„Also vertraust du ihm nicht?“
Sie bedachte mich mit einem kläglichen Grinsen, während sie sich zum Gehen wandte. „Du vergisst eins: Ich vertraue keinem von euch.“
Als sie fort war, beschloss ich, nach draußen zu gehen, weg von dem Kummer und den Angelegenheiten der Familie. Ich setzte mich auf die oberste Stufe der Veranda hinter dem Haus und beobachtete Paul beim Spielen. Er baute gerade eine Festung für seine Actionfiguren. Obwohl er die Trauer seiner Familie durchaus spürte, konnte er selbst nicht allzu betroffen sein vom „Tod“ eines Onkels, dem er nur wenige Male begegnet war. Die traurige Nachricht bedeutete ihm eben nicht dasselbe wie uns anderen.
Da ich für den Rest des Tages noch so viel freie Zeit zur Verfügung hatte, entschied ich mich dafür, schnell noch mal bei Lissa vorbeizuschauen. Ohne es eigentlich zu wollen, war ich irgendwie neugierig, wie sich die Dinge mit Avery Lazar entwickelten.
Obwohl Lissas Absichten gut waren, verspürte sie dennoch einiges Unbehagen bei dem Gedanken, Avery einfach zum Mittagessen mitzunehmen. Und doch war sie angenehm überrascht, als sie sah, wie perfekt Avery in die Runde passte und sowohl Adrian als auch Christian verzauberte. Zugegeben, Adrian war so ziemlich von allem Weiblichen beeindruckt. Christian war da schon eine härtere Nuss, aber selbst er schien sie ins Herz zu schließen – wahrscheinlich weil sie Adrian immer wieder aufzog. Jeder, der einen Scherz auf Adrians Kosten machte, stand auf Christians Liste ganz oben.
„Also, dann erklär’s mir“, sagte Avery, während sie die Linguini um ihre Gabel wickelte. „Du tust was? Einfach den ganzen Tag an der Akademie abhängen? Versuchst du, deine Highschool-Erfahrungen zu verbessern?“
„Da gibt es nichts zu verbessern“, erwiderte Adrian hochtrabend. „Ich stand an meiner Highschool total hoch im Kurs. Ich wurde bewundert und angehimmelt – nicht dass euch das schockieren dürfte.“ Christian, der neben ihm saß, erstickte fast an seinem Essen.
„Also … versuchst du, die Tage deines Ruhmes
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