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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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einer von … denen ist.“ Sie konnte ihren Abscheu einfach nicht verbergen. „Für sie ist er praktisch tot. Sie werden um ihn trauern und ihr Leben weiterleben. Und das solltest du auch tun.“ Ich fühlte mich durch ihre Schroffheit nicht mehr angegriffen, weil ich mittlerweile wusste, dass sie mich nicht hatte kränken wollen. Es war einfach ihre Art.
    Das Problem war nur, dass dieses Zwischenstadium für mich sehr real war und dass es für mich keine Möglichkeit gab, einfach weiterzuleben. Jedenfalls noch nicht.
    „Rose …“, begann Sydney nach einem Moment des Schweigens. Sie wich meinem Blick aus. „Es tut mir leid.“
    „Du meinst, wegen Dimitri?“
    „Hm … ich hatte ja keine Ahnung. Ich war wirklich nicht besonders nett zu dir. Ich meine, ich werde jetzt nicht so tun, als fühlte ich mich irgendwie besser dabei, unter deinesgleichen zu sein, aber ihr seid trotzdem … na ja, menschlich ganz offensichtlich nicht gerade … aber … ich weiß auch nicht. Ihr habt trotzdem Gefühle, ihr liebt und leidet trotzdem. Und während wir auf dem Weg hierher waren, hast du diese schreckliche Nachricht mit dir herumgetragen, und ich habe es dir keinen Deut leichter gemacht. Also, das tut mir leid. Und es tut mir auch leid, dass ich so schlecht von dir gedacht habe.“
    Zuerst glaubte ich, es ginge darum, dass sie mich für böse gehalten hatte, aber dann begriff ich. Sie war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass ich tatsächlich eine Bluthure werden wollte, und nun glaubte sie, dass mein einziges Ziel darin bestanden hatte, Dimitris Familie zu benachrichtigen. Ich hielt es nicht für nötig, sie zu korrigieren.
    „Danke, aber du konntest es ja nicht wissen. Und ganz ehrlich, wenn ich an deiner Stelle wäre … ich weiß nicht. Ich würde mich wahrscheinlich genauso verhalten.“
    „Nein“, widersprach sie. „Das würdest du nicht. Du bist immer nett zu den Leuten.“
    Ich sah sie ungläubig an. „Bist du in den letzten Tagen mit jemand anderem gereist? Zu Hause stehe ich in dem Ruf, nicht gerade besonders nett zu sein. Ich habe halt meine Launen, und das weiß ich auch.“
    Sie lächelte. „Ja, die hast du. Aber du sagst den Leuten auch immer die Wahrheit, wenn es sein muss. Den Belikovs all das zu erzählen, wie du es getan hast … das war schon hart. Und ganz egal, was du darüber denkst, du kannst höflich sein und dich richtig ins Zeug legen, damit andere sich gut fühlen. Meistens jedenfalls.“
    Ich war ein wenig perplex. War das wirklich die Wirkung, die ich auf andere hatte? Ich betrachtete mich selbst eher als streitlustige Zickenkönigin und versuchte, mir mein Benehmen ihr gegenüber während der letzten Tage in Erinnerung zu rufen. Wir hatten häufig miteinander im Clinch gelegen, aber wenn wir anderen Leuten begegneten, war ich wohl tatsächlich recht freundlich gewesen.
    „Hm, danke“, sagte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen sollen.
    „Hast du Abe schon getroffen? Als du durch die Stadt spaziert bist?“
    „Nein“, antwortete ich, und mir wurde bewusst, dass ich meinen mysteriösen Retter vollkommen vergessen hatte. „Hätte ich ihn treffen sollen?“
    „Ich dachte nur, dass er dich irgendwie finden würde.“
    „Wer ist er? Warum hat er uns abgeholt, als du ihm erzählt hast, dass ich verletzt war?“
    Sydney zögerte, und ich dachte schon, mir würde eine weitere Dosis ihrer alchemistischen Schweigetherapie zuteil werden. Doch dann sah sie sich unsicher um und sagte mit leiser Stimme: „Abe ist kein Royal, aber er ist ein wirklich wichtiger Mann. Er ist nicht einmal Russe, aber er hält sich häufig im Land auf, immer in geschäftlichen Angelegenheiten – sowohl legalen als auch illegalen, schätze ich. Er ist mit allen wichtigen Moroi befreundet, und fast immer sieht es so aus, als kontrolliere er außerdem die Alchemisten. Ich weiß, dass er an dem Prozess, unsere Tätowierungen herzustellen, beteiligt ist … aber seine Geschäfte reichen weit darüber hinaus. Hinter seinem Rücken haben wir einen Namen für ihn … Zmey.“
    „Zma was?“ Ich hatte das Wort nicht richtig mitgekriegt. Es klang wie Zzz-may. Und so ein Wort hatte ich noch nie gehört.
    Sie belächelte meine Verwirrung ein wenig. „ Zmey ist das russische Wort für ‚Schlange‘. Aber nicht irgendeine Schlange.“ Ihre Augen wurden schmal, als sie über eine bessere Erklärung nachgrübelte. „Es ist ein Ausdruck, der in vielen Mythen und Legenden vorkommt. Manchmal wird er für

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