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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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wissenden Miene trieb mich auf unerklärliche Weise an. Ich musste es tun. Ich wandte mich wieder an die anderen. „Er hat in der Schlacht wirklich tapfer gekämpft, und anschließend half er noch dabei, eine Rettungsmission anzuführen, um einige Leute aus den Fängen der Strigoi zu befreien. Darin war er auch wirklich fantastisch, nur … er …“
    Ich brach abermals ab und spürte, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Im Geiste spulte ich noch einmal jene furchtbare Szene in der Höhle ab, als Dimitri der Freiheit so nahe gewesen war und im letzten Augenblick doch noch von einem Strigoi überwältigt wurde. Schließlich schüttelte ich diesen Gedanken ab und holte tief Luft. Ich musste es zu Ende bringen. Das schuldete ich seiner Familie.
    Es gab keine sanfte Art, so etwas zu sagen. „Einer der Strigoi … hat Dimitri überwältigt.“
    Karolina begrub das Gesicht an der Schulter ihrer Mutter, und Olena machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Tränen zu verbergen. Viktoria weinte nicht, ihr Gesicht war vollkommen regungslos. Sie strengte sich an, ihre Gefühle im Zaum zu halten, geradeso wie Dimitri es getan hätte. Mit forschendem Blick sah sie mir direkt in die Augen, sie brauchte Gewissheit.
    „Dimitri ist tot“, sagte sie.
    Das war eine Feststellung, keine Frage, aber sie wollte, dass ich ihre Aussage bestätigte. Ich fragte mich, ob ich schon irgendetwas verraten hatte, irgendeinen Hinweis darauf, dass an der Geschichte noch mehr dran war. Aber vielleicht brauchte sie auch nur die Gewissheit dieser Worte. Und einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, ihnen zu erzählen, dass Dimitri tot sei. Es war das, was die Akademie ihnen erzählen würde, was die Wächter ihnen sagen würden. Es würde bestimmt einfacher für sie sein … Aber irgendwie konnte ich die Vorstellung nicht ertragen, sie zu belügen – selbst wenn es eine tröstliche Lüge gewesen wäre. Dimitri hätte die ganze Wahrheit hören wollen, und das galt auch für seine Familie.
    „Nein“, antwortete ich, und für einen Herzschlag glänzte Hoffnung in ihren Augen – zumindest bis ich weitersprach. „Dimitri ist ein Strigoi.“

 
    8
    Die Reaktionen der einzelnen Familienmitglieder fielen unterschiedlich aus. Einige weinten. Einige waren wie betäubt. Und andere – in erster Linie Jewa und Viktoria – nahmen die Nachricht einfach in sich auf und hielten ihre Gefühle von ihren Gesichtern fern, genau wie Dimitri es getan hätte. Das verstörte mich beinahe so sehr wie die Tränen; es erinnerte mich zu sehr an ihn. Von allen zeigte die schwangere Sonja – die nach Hause gekommen war, kurz nachdem ich mit meiner Geschichte begonnen hatte – die heftigste körperliche Reaktion. Sie lief schluchzend in ihr Zimmer und wollte nicht mehr herauskommen.
    Es dauerte jedoch nicht lange, bis Jewa und Olena wieder aktiv wurden. Sie unterhielten sich auf Russisch, sprachen schnell und hatten ganz offensichtlich etwas vor. Anrufe wurden getätigt, und Viktoria wurde losgeschickt, um eine Besorgung zu machen. Niemand schien mich zu brauchen, daher lief ich ziellos im Haus umher und versuchte, niemandem in die Quere zu kommen.
    Irgendwann landete ich vor den Regalen im Wohnzimmer und fuhr mit meinen Fingern sanft über die in Leder gebundenen Bücher. Die Titel waren in kyrillischer Schrift geschrieben, aber das spielte keine Rolle. Sie zu berühren und mir vorzustellen, dass Dimitri sie in der Hand gehalten und gelesen hatte, brachte mich ihm irgendwie näher.
    „Auf der Suche nach leichter Lektüre?“ Sydney kam herbei und stellte sich neben mich. Sie war während meines Berichtes nicht zugegen gewesen, hatte die Neuigkeiten aber schon gehört.
    „Ausgesprochen leicht, da ich sowieso kein Wort verstehe“, antwortete ich. Dann deutete ich auf die hektisch umherlaufenden Familienmitglieder. „Was geht hier eigentlich vor?“
    „Sie planen Dimitris Beerdigung“, erklärte Sydney. „Oder, nun ja, seinen Gedenkgottesdienst.“
    Ich runzelte die Stirn. „Aber er ist nicht tot …“
    „Psst.“ Sie schnitt mir mit einer scharfen Handbewegung das Wort ab und warf einen misstrauischen Blick auf die anderen, die wild hin und her eilten. „Sag das bloß nicht.“
    „Aber es ist wahr“, zischte ich zurück.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht für sie. Hier draußen … draußen in diesen Dörfern … hier gibt es kein Zwischenstadium. Entweder du lebst, oder du bist tot. Sie würden ihn niemals als lebend anerkennen, jetzt wo er

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