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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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ignoriert die Tatsache, dass ich mit Christian zusammen bin, völlig, oder sie ergreift jede Chance, die sich ihr bietet, um ihn zu beleidigen.“ Wie so viele andere auch konnte Königin Tatiana Christians Eltern einfach nicht verzeihen, dass sie freiwillig Strigoi geworden waren.
    „Tut mir leid“, sagte Avery, die aussah, als fühlte sie sich richtig mies. „Ich wollte kein unangenehmes Thema anschneiden. Ich wollte eigentlich nur herausfinden, ob Adrian noch zu haben ist, das ist alles.“
    Lissa war nicht böse auf Avery. Ihr Zorn richtete sich gegen die Königin, die immer davon ausging, dass jeder sich so benehmen müsste, wie sie es gern wollte, und nach ihrer Pfeife tanzte, wenn sie es sagte. Die Moroi-Welt war seit Anbeginn der Zeit von einem König oder einer Königin regiert worden, und manchmal dachte Lissa, es sei Zeit für eine Veränderung. Sie brauchten ein System, in dem jeder das gleiche Mitspracherecht hatte – ob Royal oder nicht. Und Dhampire auch.
    Je länger sie darüber nachdachte, umso höher kochten ihre Gefühle, Ärger und Frustration bauschten sich auf, in einer Art und Weise, die eher für mich typisch war als für sie. Manchmal hätte sie am liebsten laut geschrien, wäre am liebsten einfach zu Tatiana marschiert und hätte die Vereinbarung kurzerhand abgeblasen. Kein College war diesen Stress wert. Vielleicht würde sie Tatiana sogar sagen, dass es Zeit für eine Revolution sei, Zeit, die rückschrittliche Gesellschaftsform der Moroi umzustoßen.
    Lissa blinzelte und stellte erstaunt fest, dass sie am ganzen Körper zitterte. Woher waren plötzlich diese starken Gefühle gekommen? Es war eine Sache, wütend auf Tatiana zu sein, aber das gerade eben …? Derart unkontrollierbare Wutanfälle kannte sie nur aus der Zeit, als sie angefangen hatte, das Geistelement zu benutzen. Mit einem tiefen Atemzug nutzte Lissa einige ihrer Beruhigungstechniken, damit Avery nicht erfuhr, in was für eine Irre sie sich beinahe verwandelt hätte.
    „Ich hasse es einfach, wenn Leute über mich reden, das ist alles“, sagte Lissa schließlich.
    Avery schien Lissas plötzliche Rage gar nicht bemerkt zu haben. „Nun, wenn du dich dann besser fühlst: Nicht jeder denkt so. Ich habe neulich ein Mädchen kennengelernt … Mia? Ja, so hieß sie. Irgendeine Moroi, keine Royal.“ Avery hatte, genau wie viele Royals, einen abschätzigen Tonfall am Leib, wenn sie von den „gewöhnlichen“ Moroi sprach. „Sie hat nur darüber gelacht, dass du und Adrian ein Paar sein sollt. Sie meinte, das sei doch lächerlich.“
    Darüber musste Lissa beinahe lächeln. Mia war früher einmal Lissas Rivalin und eine selbstsüchtige Göre gewesen. Aber nachdem ihre Mutter von Strigoi getötet worden war, hatte Mia eine grimmige, entschlossene Einstellung entwickelt, eine, die sowohl Lissa als auch mir unglaublich gut gefiel. Mia lebte mit ihrem Vater bei Hofe und trainierte insgeheim das Kämpfen, damit sie eines Tages in der Lage sein würde, gegen Strigoi in die Schlacht zu ziehen.
    „Oh“, sagte Avery plötzlich. „Da ist Simon. Ich sollte wohl besser gehen.“
    Lissa schaute den Flur hinunter und sah Averys strengen Wächter. Simon mochte nicht so mürrisch sein wie Averys Bruder Reed, aber er sah immer noch genauso steif und grimmig aus wie bei ihrer ersten Begegnung. Avery schien jedoch ganz gut mit ihm auszukommen.
    „Okay“, erwiderte Lissa. „Wir sehen uns dann später.“
    „Darauf kannst du wetten“, sagte Avery und wandte sich um.
    „Oh, und Avery?“
    Avery sah Lissa an. „Ja?“
    „Adrian ist zu haben.“
    Averys einzige Antwort war ein flüchtiges Grinsen, bevor sie zu Simon hinüberging.
    Zurück bei den Belikovs in Baja, nahm der Gedenkgottesdienst seinen Lauf. Nach und nach kamen Nachbarn und Freunde vorbei, allesamt Dhampire, und viele brachten Essen mit. Zum ersten Mal konnte ich einen Blick auf die Dhampir-Gemeinschaft werfen, obwohl sie mir nicht so mysteriös erschien, wie Sydney angedeutet hatte. Die Küche verwandelte sich in einen Bankettsaal, und jede freie Fläche war mit Schalen und Schüsseln zugestellt. Einige der Speisen kannte ich, und es gab eine Menge Desserts – Cookies und Pasteten mit Nüssen und Zuckerguss, die rochen, als wären sie gerade frisch gebacken worden. Andere Speisen hatte ich noch nie zuvor gesehen und war mir auch nicht sicher, ob ich sie jemals wieder sehen wollte. Insbesondere eine Schale mit schleimigem Kohl, dem ich auf keinen Fall zu nahe kommen

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