Vampire Academy 05
Diamantohrringe geschenkt.“
Er griff nach meiner Hand und zuckte sorglos die Achseln, während wir uns auf den Weg zur Party machten. „Du willst Diamanten? Ich werde dir Diamanten geben. Ich werde dich damit überhäufen. Zur Hölle, ich werde dir ein Kleid aus Diamanten machen lassen. Aber es wird ziemlich dürftig ausfallen.“
„Ich glaube, ich werde mich doch lieber mit dem Kuss zufriedengeben“, erwiderte ich und malte mir aus, wie Adrian mich wie ein Dessousmodel einkleidete. Oder eine Stangentänzerin. Der Hinweis auf den Schmuck hatte außerdem eine unerwünschte Erinnerung an die Oberfläche treiben lassen. Als mich Dimitri in Sibirien gefangen gehalten und mit seinen Bissen in einen Zustand wonnevoller Fügsamkeit eingelullt hatte, hatte er mich ebenfalls mit Schmuck überschüttet.
„Ich wusste, dass du eine echte Kanone bist“, fuhr Adrian fort. Eine warme Sommerbrise verwuschelte das braune Haar, das er jeden Tag so sorgfältig frisierte. Und mit seiner freien Hand versuchte er geistesabwesend, es wieder glatt zu streichen. „Aber wie unglaublich du wirklich bist, das habe ich erst begriffen, als ich dich da draußen die Wächter habe purzeln lassen sehen.“
„Bedeutet das, dass du jetzt netter zu mir sein wirst?“, zog ich ihn auf.
„Ich bin immer nett zu dir“, sagte er hochfahrend. „Weißt du, wie sehr ich mich genau jetzt nach einer Zigarette sehne? Aber nein. Mannhaft erdulde ich den Nikotinentzug – nur für dich. Aber ich glaube, dass ich jetzt, nachdem ich dich dort draußen gesehen habe, in deiner Nähe ein wenig vorsichtiger sein werde. Und dein verrückter Dad wird ebenfalls dafür sorgen, dass ich vorsichtig bin.“
Ich stöhnte und dachte daran, dass Adrian und Abe zusammengesessen hatten. „Gott. Musstest du wirklich in seiner Nähe rumlungern?“
„He, er ist doch ganz umwerfend. Ein wenig unbeständig zwar, aber umwerfend. Wir sind großartig miteinander ausgekommen.“ Adrian öffnete die Tür zu dem Gebäude, in dem das Fest stattfinden sollte. „Und er ist auf seine Weise ebenfalls eine Kanone. Ich meine, jeder andere Mann, der solche Schals trüge – man würde ihn doch unter lautem Gelächter aus der Schule treiben. Nicht so Abe. Er würde irgendjemanden genauso übel vermöbeln, wie du es tätest. Wirklich …“ Adrians Stimme bekam einen nervösen Unterton. Ich warf ihm einen überraschten Blick zu.
„Wirklich was?“
„Nun … Abe sagte, er möge mich. Aber er hat auch klargestellt, was er mit mir machen würde, sollte ich dir jemals wehtun oder mich irgendeiner anderen Schandtat schuldig machen.“ Adrian verzog das Gesicht. „Tatsächlich hat er in sehr plastischen Einzelheiten beschrieben, was er dann täte. Danach ist er einfach so zu irgendeinem anderen, erfreulicheren Thema gesprungen. Ich mag diesen Burschen, aber er ist auch beängstigend.“
„Dazu hat er kein Recht!“ Ich blieb vor dem Raum stehen, in dem die Party stattfinden sollte. Durch die Tür hörte ich das Summen von Gesprächen. Anscheinend waren wir unter den Letzten, die eintrafen. Ich schätzte, dies bedeutete, dass ich einen großen Auftritt hinlegen würde, wie er dem Ehrengast zukam. „Er hat kein Recht dazu, meine Freunde zu bedrohen. Ich bin achtzehn Jahre alt. Erwachsen. Ich brauche seine Hilfe nicht. Ich kann meine Freunde selbst bedrohen.“
Meine Entrüstung erheiterte Adrian, und er bedachte mich mit einem schrägen Lächeln. „Ich stimme dir ja zu. Aber das bedeutet nicht, dass ich es riskieren werde, seinen ‚Rat‘ nicht ernst zu nehmen. Mein Gesicht ist zu hübsch, um es aufs Spiel zu setzen.“
Sein Gesicht war wirklich hübsch, aber das hinderte mich nicht daran, entnervt den Kopf zu schütteln. Ich streckte die Hand nach dem Türgriff aus, aber Adrian zog mich zurück.
„Warte“, sagte er.
Er zog mich abermals in die Arme, und unsere Lippen trafen sich zu einem weiteren heißen Kuss. Dicht an ihn gedrückt verwirrten mich meine eigenen Gefühle und die Erkenntnis, dass ich bald einen Punkt erreichte, an dem ich mehr wollte als nur Küsse.
„Okay“, murmelte Adrian, als wir uns endlich voneinander lösten. „Jetzt können wir hineingehen.“
Er hatte den gleichen unbeschwerten Tonfall, aber in seinen dunkelgrünen Augen entdeckte ich das Brennen von Leidenschaft. Ich war offenbar nicht die Einzige, die mehr in Erwägung zog als nur Küsse. Bisher hatten wir ein Gespräch über das Thema Sex vermieden, und er war tatsächlich sehr gut darin
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