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Vampire Academy 05

Vampire Academy 05

Titel: Vampire Academy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Blick hob, sah ich Ambrose, der in der Nähe des Ganges saß und geradeaus starrte. Ich wollte schon fragen, was denn los sei, aber irgendein Instinkt ließ mich schweigen. Als ich sah, dass sich die Schlange immer noch nicht weiter bewegte, faltete ich das Papier hastig auseinander und hielt es so, dass Abe es nicht sehen konnte.
    Der Bogen war winzig und die elegante, klare Handschrift beinahe unmöglich zu lesen, weil sie so klein war.
    Rose,
    wenn Sie dies lesen, dann ist etwas Schreckliches geschehen. Sie hassen mich wahrscheinlich, und ich mache Ihnen keinen Vorwurf daraus. Ich kann Sie nur bitten, darauf zu vertrauen, dass das, was ich mit dem Alterserlass getan habe, für Ihre Leute weitaus besser war als das, was andere geplant hatten. Es gibt einige Moroi, die alle Dhampire zum Dienst zwingen wollen, ob sie dazu bereit sind oder nicht, und zwar indem sie Zwang einsetzen. Der Alterserlass hat diese Gruppe vorläufig gebremst.
    Ich schreibe Ihnen jedoch, um Ihnen ein Geheimnis mitzuteilen, das Sie in Ordnung bringen müssen, und zwar ist es ein Geheimnis, dass Sie mit so wenigen Personen wie möglich teilen dürfen. Vasilisa braucht ihren Platz im Rat, und es lässt sich auch machen. Sie ist nicht die letzte Dragomir. Es gibt noch ein weiteres Familienmitglied der Dragomirs, das außereheliche Kind von Eric Dragomir. Ich weiß sonst nichts, aber wenn Sie diesen Sohn oder diese Tochter finden können, dann werden Sie Vasilisa die Macht verschaffen, die sie verdient. Ungeachtet Ihrer Fehler und Ihres gefährlichen Temperaments sind Sie die Einzige, von der ich das Gefühl habe, dass sie dieser Aufgabe gewachsen wäre. Verschwenden Sie bei der Erfüllung dieser Aufgabe keine Zeit.
    Tatiana Ivashkov
    Ich starrte das Papier an, die Schrift drehte sich vor meinen Augen, aber die Botschaft brannte sich mir ein. Sie ist nicht die letzte Dragomir.
    Wenn das stimmte, wenn Lissa einen Halbbruder oder eine Halbschwester hatte … das würde alles ändern. Sie würde eine Stimme im Rat bekommen. Sie würde nicht länger allein sein. Falls es stimmte. Falls dieses Schreiben überhaupt von Tatiana kam. Jeder konnte ihren Namen unter ein Stück Papier setzen. Das machte es noch nicht authentisch. Trotzdem schauderte ich bei dem Gedanken, einen Brief von einer Toten erhalten zu haben. Wenn ich mir gestattete, die Geister um uns herum zu sehen, würde Tatiana dabei sein, rastlos und rachsüchtig? Ich konnte mich nicht dazu überwinden nachzuschauen. Noch nicht. Es musste andere Antworten geben. Ambrose hatte mir den Brief zugespielt. Ich sollte ihn fragen … nur dass wir uns gerade wieder in Bewegung gesetzt hatten. Ein Wächter drängte mich weiter.
    „Was ist das?“, fragte Abe, immer wachsam und argwöhnisch.
    Hastig faltete ich den Brief wieder zusammen. „Nichts.“
    Der Blick, den er mir zuwarf, sagte mir, dass er das ganz und gar nicht glaubte. Ich fragte mich, ob ich es ihm erzählen sollte. … mit so wenigen Personen wie möglich teilen dürfen. Falls er einer der wenigen war, so war dies aber auf keinen Fall der richtige Ort. Ich versuchte, ihn abzulenken und den verwirrten Ausdruck abzuschütteln, der auf meinem Gesicht gestanden haben musste. Dieser Brief war ein großes Problem – aber nicht ganz so groß wie das, das mir unmittelbar bevorstand.
    „Du hast mir gesagt, ich würde nicht vor Gericht gestellt werden“, bemerkte ich zu Abe. Mein früherer Ärger kehrte zurück. „Ich bin ein großes Risiko mit dir eingegangen!“
    „Es war kein so großes Risiko. Tarus hätte dich aus dieser Klemme auch nicht befreien können.“
    Abes Unbefangenheit erzürnte mich noch weiter. „Willst du damit sagen, du hättest von Anfang an gewusst, dass diese Anhörung eine verlorene Sache war?“ Es war auch das, was Mikhail gesagt hatte. Wie nett, dass alle solches Zutrauen hatten.
    „Diese Anhörung war nicht wichtig“, meinte Abe ausweichend. „Wichtig ist allein das, was als Nächstes geschieht.“
    „Und was genau ist das?“
    Er bedachte mich wieder mit diesem dunklen, verschlagenen Blick. „Nichts, worüber du dir jetzt schon Sorgen machen müsstest.“
    Einer der Wächter legte mir eine Hand auf den Arm und erklärte mir, dass ich weitergehen müsse. Ich widersetzte mich dem Druck, den er ausübte, und beugte mich stattdessen zu Abe vor.
    „Den Teufel werde ich! Dies ist mein Leben, von dem wir reden“, rief ich. Ich wusste, was als Nächstes kommen würde. Einkerkerung bis zur Verhandlung. Und dann noch

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