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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hochkamen, fasste ich den Entschluss, eigentlich genüge doch die Tatsache, dass ich atmete.
    „Schneewittchen erwacht.“
    Diese Stimme .... diese wunderbare, honigsüße Stimme mit ihrem weichen Akzent. Sie hüllte mich ein, und mit ihr kam die unmögliche Wahrheit und traf mich voller Wucht: Ich lebte. Ich lebte wirklich. Und Dimitri war hier.
    Ich konnte ihn nicht sehen, spürte aber, wie ein Lächeln meine Lippen umspielte. „Bist du meine Krankenschwester?“
    Ich hörte, wie er von einem Stuhl aufstand und herbeikam. Als ich ihn dann doch über mir sah, wurde ich wieder einmal daran erinnert, wie groß er tatsächlich war. Er blickte auf mich herab, und sein Gesicht zeigte ebenfalls ein Lächeln – ein Lächeln, wie man es nur selten bei ihm sah. Er hatte sich gewaschen, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, und er hatte sich das braune Haar ordentlich im Nacken zusammengebunden, obwohl er sich seit einigen Tagen nicht rasiert hatte. Ich versuchte, mich aufzurichten, aber er machte tss-tss-tss. Also legte ich mich wieder hin.
    „Nein, nein, du darfst dich nicht aufrichten.“ Ein Schmerz in meiner Brust sagte mir, dass er recht hatte. Mein Verstand mochte wach sein, aber der Rest von mir war erschöpft. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen sein mochte, aber etwas sagte mir, dass mein Körper eine Schlacht geschlagen hatte – nicht mit einem Strigoi oder so etwas in der Art, sondern mit sich selbst. Eine Schlacht um Leben und Tod.
    „Dann komm näher“, sagte ich zu ihm. „Ich will dich sehen.“
    Er dachte einen Moment über meine Bitte nach, dann trat er sich die Schuhe von den Füßen. Ich drehte mich auf die Seite – dabei zuckte ich heftig zusammen – und brachte es fertig, ein Stück zu rutschen, um in der Nähe der Bettkante Platz zu schaffen. Er schmiegte sich an mich. Unsere Köpfe lagen auf demselben Kissen, nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Wir sahen uns an.
    „Ist das besser?“, fragte er.
    „Viel besser.“
    Mit seinen langen, anmutigen Fingern strich er mir das Haar aus dem Gesicht, bevor er meinen Wangenknochen nachzeichnete. „Wie geht es dir?“
    „Ich habe Hunger.“
    Leise lachte er und schob mir vorsichtig eine Hand ins Kreuz. Das war eine Art halber Umarmung. „Natürlich hast du Hunger. Ich glaube, sie haben dir bisher auch nur ein wenig Brühe einflößen können. Na ja, das und zu Anfang die Infusionen. Du bist wahrscheinlich unterzuckert.“
    Innerlich wand ich mich. Ich mochte keine Nadeln oder Schläuche und war froh, dass ich nicht wach gewesen war und sie hatte sehen müssen. (Tätowier-Nadeln waren eine andere Sache.) „Wie lange war ich denn weg?“
    „Einige Tage.“
    „Einige Tage .... “ Ich schauderte. Er zog mir die Decke bis zum Kinn hoch, weil er glaubte, ich fröre. „Ich sollte nicht am Leben sein“, flüsterte ich. Solche Pistolenschüsse .... sie kamen zu schnell, waren zu nah an meinem Herzen. Oder in meinem Herzen? Ich legte eine Hand auf die Brust. Ich wusste nicht genau, wo ich getroffen worden war. Mir tat alles weh. „Oh Gott! Lissa hat mich geheilt, nicht wahr?“ Es hatte sicher viel Geist erfordert. Sie hätte es nicht tun sollen. Sie konnte es sich doch nicht leisten. Nur dass .... warum spürte ich dann immer noch Schmerz? Wenn sie mich geheilt hatte, hätte sie ihr Werk vollendet.
    „Nein, sie hat dich nicht geheilt.“
    „Nein?“ Ich runzelte die Stirn, außerstande, das zu begreifen. Wie sonst hätte ich denn überleben können? Eine überraschende Antwort kam mir in den Sinn. „Dann .... Adrian? Er hätte niemals .... nach dem, wie ich ihn behandelt habe .... nein. Das kann er doch nicht .... “
    „Was, du glaubst, er hätte dich sterben lassen?“
    Ich antwortete nicht. Die Kugeln mochten schon lange entfernt worden sein, aber bei dem Gedanken an Adrian tat mir – bildlich gesprochen – das Herz immer noch weh.
    „Ganz gleich, was er empfindet .... “ Dimitri zögerte. Schließlich war das ein delikates Thema. „Also, er hätte dich ganz sicher nicht sterben lassen. Er wollte dich heilen. Aber auch er ist es nicht gewesen.“
    Ich schämte mich, dass ich so gering von Adrian gedacht hatte. Dimitri hatte vollkommen recht. Adrian hätte mich niemals aus Gehässigkeit im Stich gelassen – aber mir gingen jetzt rapide die Möglichkeiten aus. „Wer war es dann? Sonya?“
    „Niemand“, sagte er schlicht. „Oder anders gesagt: du selbst. Nehme ich an.“
    „Ich .... was?“
    „Ab und zu

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