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Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande

Titel: Vampire Academy 06 ● Schicksalsbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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hat sich in den Gemächern der Königin befunden – und Sie haben es nicht gemeldet.“
    Ethan sah aus, als wäre er am liebsten davongerannt, aber seine Chancen auf eine Flucht waren ungefähr so gut wie meine und Dimitris. Er schüttelte langsam den Kopf. „Tasha würde niemanden töten.“ Das war zwar noch nicht ganz die Bestätigung ihres Aufenthaltsortes zum Tatzeitpunkt, die ich gewollt hatte – aber er war schon dicht dran. Die Wächter würden später mehr aus ihm herausholen.
    „Rose!“ Jetzt war Christian stinksauer. Der Anblick, wie er mich mit solcher Entrüstung ansah, schmerzte noch mehr als Tashas Gesichtsausdruck. „Hör auf damit!“
    Lissa trat zögernd einige Schritte vorwärts. Ich spürte, dass auch sie nicht glauben wollte, was ich sagte .... und doch vertraute sie mir immer noch. Sie dachte an eine umstrittene Lösung. „Ich weiß, es ist vielleicht falsch .... aber wenn wir bei den Verdächtigen Zwang anwenden würden .... “
    „Schlagen Sie so etwas nicht einmal vor!“, rief Tasha und musterte Lissa mit scharfem Blick. „Halten Sie sich da raus! Ihre Zukunft steht hier auf dem Spiel. Eine Zukunft, die Sie groß machen und Dinge bewirken könnte, die unser Volk braucht.“
    Plötzlich begriff ich. „Also eine Zukunft, die Sie beeinflussen könnten! Lissa glaubt an viele der Reformen, an die auch Sie glauben .... und Sie glauben, Sie könnten sie auch von denjenigen Reformen überzeugen, an die sie jetzt noch nicht glaubt. Vor allem, wenn sie mit Ihrem Neffen zusammen ist. Das ist auch der Grund, weswegen Sie sich so ins Zeug gelegt haben, um das Abstimmungsgesetz zu ändern. Sie wollten, dass Sie Königin wird.“
    Christian machte Anstalten vorzutreten, aber Tasha legte ihm eine Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. Was ihn jedoch nicht am Sprechen hinderte. „Das ist doch idiotisch. Wenn Lissa Königin werden sollte, warum sollte sie diesem James dann den Befehl geben, ein Attentat auf sie zu verüben?“
    Das war auch für mich ein Rätsel, eines der Löcher, die ich noch nicht ganz gestopft hatte. Aber Dimitri hatte es getan. Sich seiner beiden Wachen bewusst, schob er sich ein wenig näher an mich heran.
    „Weil niemand sterben sollte.“ Dimitris leise, volltönende Stimme klang dank der Akustik des Raums ganz wunderbar. Er brauchte kein Mikrofon, als er seine Worte an Tasha richtete. „Sie hatten nicht erwartet, dass ein Wächter bei ihr wäre.“ Mir wurde klar, dass er recht hatte. Eddie war an diesem Abend unter merkwürdigen Umständen abkommandiert worden und hatte es nur mit knapper Not rechtzeitig zu dem Besuch bei Ambrose zurückgeschafft. „James sollte wahrscheinlich ein Attentat vortäuschen und weglaufen .... das sollte ausreichen, um Mitgefühl und zusätzliche Unterstützung für Vasilisa zu bewirken. Was gewiss auch geschehen ist – nur auf eine etwas ernstere Art und Weise.“
    Die Entrüstung in Tashas Gesicht verwandelte sich in etwas, das ich nicht gleich richtig einschätzen konnte. Sie schien von meinen Vorwürfen schon gekränkt zu sein, aber dass Dimitri nun ins gleiche Horn stieß – das war mehr als bloße Kränkung. Sie wirkte zutiefst verletzt. Am Boden zerstört. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck schon. Ich hatte ihn erst vor wenigen Stunden auf Adrians Gesicht gesehen.
    „Dimka, nicht du auch noch“, sagte sie.
    Durch Lissas Augen beobachtete ich, wie sich die Farben von Tashas Aura veränderten und ein wenig heller brannten, als sie Dimitri anblickte. Ich erkannte genau, was Sonya mir erklärt hatte: dass die Aura Zuneigung zeigte.
    „Und deswegen musste ich in den Knast“, murmelte ich. Niemand außer Dimitri und unseren Wächtern hörte mich.
    „Hmm?“, fragte Dimitri.
    Ich schüttelte nur den Kopf. Nach all dieser Zeit liebte Tasha Dimitri immer noch. Ich wusste, dass es im letzten Jahr so gewesen war, als sie ihm angeboten hatte, eine Beziehung anzufangen und Kinder zu haben – und dazu erhielten nicht viele männliche Dhampire eine Chance. Er hatte jedoch abgelehnt, und ich hatte geglaubt, sie habe es akzeptiert, einfach mit ihm befreundet zu sein. Doch so war es gar nicht. Sie liebte ihn immer noch. Als Lissa Hans meine Beziehung zu Dimitri offenbart hatte, hatte Tasha längst Bescheid gewusst. Aber seit wann denn? Das wusste ich nicht so genau. Offensichtlich hatte sie von der Beziehung gewusst, bevor sie Tatiana ermordete, und indem sie mir den Mord in die Schuhe schob, war Tasha frei und konnte aufs Neue ihr Glück

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