Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Maultiersteaks essen werdet.«
Außerdem quittierten sie den Erhalt von ausreichend Gutscheinen, um sich billige Zigarren, Zubehör zur Herstellung von Zigaretten und ein paar Flaschen etikettierter Spirituosen zu beschaffen. Futter für das Maultier und Proviant für die Katzen landeten auf dem Rücken des Lasttiers.
Da Duvalier darauf bestand, verließen sie die Stadt und reisten einen halben Tag zurück nach Osten und in die Ozarks.
»Wir sind nicht die einzigen Spione in Missouri. Die Kur haben ihre Augen und Ohren zweifellos in jedem unserer Grenzforts«, erklärte Duvalier.
Valentine vergewisserte sich, dass sie nicht verfolgt wurden. Hinter einigen Erhebungen in dem gebirgigen Gelände sprang er vom Pferd und ließ es von Duvalier am Zügel führen, während er die Gegend auskundschaftete. Nachdem eine Wachkolonne auf Patrouille ihre Spuren verwischt hatte, wandten sie sich nach Norden.
»Gute Arbeit, du machst dich prächtig, Valentine.«
»Wie wäre es, wenn du es kürzer machst und mich Val nennst?«, fragte er. »Den Namen benutzen die meisten meiner Freunde.«
»Komisch, dass du das sagst. Duvalier wird auch oft mit Val abgekürzt. Allerdings möchte ich nicht einer der Val-Zwillinge sein. Du kannst mich Alice nennen. Oder, wenn du willst, Ali.«
»Okay, Ali. Dann höre ich auf David.«
»Wir werden sehen. Jedes Mal, wenn ich David sage, höre ich in meinem Kopf, wie Ryu den Namen in seinem väterlichen Ton ausspricht. Mir gefällt Val . Aber wenn du mich mal ganz schnell wecken willst, dann nimm Duvalier . Das hat der alte Rourke immer direkt an meinem Ohr gebrüllt, wenn er mich auf die Beine bringen wollte.«
Sie beschlossen, zunächst in Missouri zu bleiben und sich auf die Westseite des Staats und die hügelige Region östlich von Kansas City zu beschränken. Später würden sie irgendwo nördlich von St. Joseph den Missouri River überqueren und Richtung Nebraska abbiegen, um dann irgendwann einen der Züge zu entern, die in der Gegend von Lincoln Richtung Westen fuhren.
Schon im nebligen Grenzgebiet des Kommandos Süd verlegten sie sich darauf, bei Nacht zu reisen. Sollten sie Feinden begegnen, war das bei Tageslicht gefährlicher, weil die Grogs, die das Missouri Valley bevölkerten, vorzugsweise bei Tag kämpften. Nach einer langen Ruhepause am Nachmittag folgten sie ab Einbruch der Dunkelheit einer alten Straße. Das Maultier hatte seine eigene Meinung zu der nächtlichen Reise, und es erforderte eine Menge Überzeugungskraft, um es in Gang zu bringen, woraufhin es die Neigung entwickelte, bei jeder Gelegenheit stehen zu bleiben, und die beiden Katzen, es wieder und wieder antreiben mussten.
»Kein Wunder, dass sich der Stallmeister so bereitwillig von ihm getrennt hat«, sagte Valentine.
»Vielleicht können wir es mit irgendetwas locken«, schlug Duvalier vor, während sie von hinten schob und Valentine von vorn zerrte. »Haben wir noch Pflaumen?«
»Das würde auch nur helfen, bis wir keine mehr haben, und dann bewegt sich das Vieh ohne Pflaumen überhaupt nicht mehr.«
Kaum unterwegs, schien ihre Suche durch ein störrisches Maultier schon zum Scheitern verurteilt zu sein, als Valentine das Problem schließlich auf eine Weise löste, die Duvalier als »Wugga-bugga-Tanz« bezeichnete. Das Maultier biss Valentine, riss ihm beinahe das Ohr ab, als er versuchte, es am Kehlriemen voranzuzerren. Mit blutigem Gesicht rannte er in den Wald und kehrte mit einem beachtlichen Teil einer jungen Pappel zurück. Er brüllte das Maultier wortreich zusammen und schlug Packtaschen, Boden, Luft und Maultier mit den knackenden Ästen. Das ganze Spektakel und die raschelnden Blätter veranlassten das Maultier, aus eigenem Antrieb die Straße hinunterzutrotten. Wann immer das Maultier von da an störrisch war, wedelte Valentine nur noch mit seiner belaubten Keule und verwünschte es mit einer Vielzahl sinnfreier Lautäußerungen, die auf das widerstrebende Biest die erwünschte Wirkung erzielten. Das Maultier schaltete freiwillig einen Gang höher, um vor der garstigen Stimme und den lärmenden Blättern zu flüchten.
»Wir sollten langsam anfangen, abwechselnd die Umgebung auszukundschaften«, sagte Duvalier später, nachdem sie eine Pause eingelegt und eine kalte Mahlzeit eingenommen hatten.
»Warum?«
Sie riss einen jungen Trieb von einem Zuckerahorn. »Kahl«, sagte sie. Etwas hatte die Blätter und die Rinde abgerissen. Der dünne Trieb war so nackt wie ein
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