Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
eine oder andere von Schlächtern angeführte Säuberungsaktion. Besonders die Selbstmorde treiben den Kur in den Wahnsinn - er sieht darin nur eine tragische Verschwendung von Auren.
    Der Lord von Lincoln verfügt über sechs Schlächter, von denen einer oder zwei üblicherweise im Capitol Tower als Leibwächter und Sprachrohr dienen. Ein anderer zieht durch die Straßen und überwacht alles, was in Lincoln geschieht, wieder ein anderer bereist beinahe ununterbrochen das Ackerland mit einem Gefolge gefürchteter Marshals, die Angst und Schrecken verbreiten, wohin er auch geht. Schließlich sind zwei weitere beständig in der von keiner Seite beanspruchten Pufferzone zwischen den kurischen Fürstentümern auf der Jagd, halten Ausschau nach möglichen Gefahren für die Gefilde ihres Herrn und ernähren den Lord mit Landstreichern, Flüchtigen und dann und wann auch mit einem Trooper, der sich dabei erwischen lassen hat, im Dienst zu schlafen.

    »Warum hat es das getan?«, fragte Valentine, als er durch das Fenster in das Polizeifahrzeug blickte.
    Es war ein geradezu lächerlich aussehendes Vehikel, ein alter Streifenwagen ohne Kofferraumdeckel mit höhergelegtem
Fahrwerk und breiten Reifen, die sowohl für die Straße als auch für Querfeldeinfahrten geeignet waren. Die alte State-Trooper-Lackierung war grüner und brauner Tarnfarbe gewichen.
    »Hast du je ein Schlächterloch gesehen?«, fragte Duvalier, während sie die gruselige Szene im Inneren betrachtete. Bronzefarbene Fliegen hatten sich um eine ausgefranste Wunde versammelt. »Sie bohren ihre Zungen direkt über dem Schlüsselbein in den Körper. Nicht unwahrscheinlich, dass sie das Herz oder ein großes Blutgefäß treffen.«
    »Das hier ist gerade erst passiert.« Nicht das kalte Flusswasser, das seine Beine umspülte, war dafür verantwortlich, dass Valentine die Haare zu Berge standen. Der Schlächter musste gerade erst über den Hügel verschwunden sein, als sie den Fluss überquert hatten.
    »Unser Glück, dass er hier war.« Duvalier zog einen Schlüsselring vom Gürtel des Toten. »Mist, keine Codes.«
    »Aber was ich meinte, war, warum sollte ein Schlächter einen Angehörigen der eigenen Miliz ausschalten?«
    Duvalier berührte die Leiche. »Noch nicht kalt. Entweder ein wildernder Schlächter aus Kansas - was eher unwahrscheinlich ist, denn der würde sich eher einen Bauernlümmel schnappen als einen Soldaten - oder der Egel hat ihn dabei erwischt, dass er im Dienst geschlafen hat.«
    »Das Rechtssystem der Kur ist wirkungsvoll, das muss ich ihnen lassen.«
    »Ein Problem hat er für uns gelöst. Du wolltest eine Uniform klauen. Jetzt hast du die Gelegenheit.«
    Valentine ignorierte ihren Hintern so gut er konnte, als sie sich durch das Fenster tief in den Wagen hineinbeugte.
    »Meinst du die Weste? Wir werden sie reinigen müssen, aber wir sollten lieber die ganze Leiche mitnehmen.«

    »Warum? Willst du ihm ein christliches Begräbnis verschaffen?« Sie sammelten Spucke im Mund und ließ sie auf die Stirn des Troopers tropfen.
    »Nein, aber es dürfte ein wenig Argwohn wecken, wenn eine Leiche ohne Weste und Ausweispapiere gefunden wird.«
    »Es ist deine Idee, also darfst du ihn auch tragen. Besser, du legst ihn dir bald über die Schulter, ehe die Leichenstarre einsetzt«, sagte sie und legte ihre Klauen an.
    »Wozu die Krallen? Denkst du, der Schlächter kommt zurück, um sich einen zweiten Gang zu holen?«
    »Nein. Omaha ist Grogland. Wir sind nahe genug, es so aussehen zu lassen, als hätten die sich mit der Leiche davongemacht.«
    »Würden die denn einen Mann in Uniform anrühren?«
    »Das sind gewissermaßen Freibeuter. Ich habe gehört, sie nehmen keine Anweisungen von den Quislingen im Osten oder den Kur im Westen entgegen. Solange sie auf den Schienen und Straßen keinen Ärger machen, können sie tun, was sie wollen. Vielleicht haben auch ein paar Harpyien das Blut gerochen und sind runtergekommen, um sich die Leiche zu holen.«
    Mit den Klauen kratzte sie ein wenig Farbe vom Dach und von der Motorhaube, ein Geräusch, das Valentine in den empfindlichen Ohren schmerzte. Duvalier blickte noch einmal in den Wagen. »Ich könnte Spuren im Polster hinterlassen, aber ich bezweifle, dass das überhaupt jemand merken würde. Drei Generationen maisgefütterter Trooper haben einiges kaputt gemacht.«
    Valentine durchsuchte den Wagen, doch das Ergebnis war enttäuschend. Eine kleine Proviantbox, ein paar Werkzeuge, eine Pumpgun und eine

Weitere Kostenlose Bücher