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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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gerades Band, das wie ein Vermächtnis jener Tage über Berg und Tal lag, in der die Ingenieure
die Topografie behandelt hatten, als gäbe es sie gar nicht. Die Besatzung des Postens musste angenommen haben, sie hätte es mit einer Quisling-Kolonne zu tun, denn sie sagte gar nicht erst guten Tag, sondern ergriff sofort die Flucht. Fünf oder sechs Männer sah Valentine gebückt und mit eingezogenen Köpfen durch den Straßengraben laufen und hinter dem Gestrüpp, das am Straßenrand wucherte, immer wieder kurz auftauchen und verschwinden.
    »So viel zum Heldenmut des Kommandos Süd«, kommentierte Valentine trocken. Baltz würgte etwas tief aus der Brust hervor und spuckte aus.
    »Wenn all unsere Begegnungen so problemlos verlaufen wären, wären wir viel schneller angekommen«, sagte Zacharias. »Vielleicht hat Ihr großer Freund sie eingeschüchtert. Soll ich sie einfangen?«
    »Nein, schonen Sie die Pferde«, beschloss Valentine. »Die rennen jetzt zu ihren Vorgesetzten. Kann uns nur recht sein. Aber ich sollte lieber mit nur ein oder zwei Männern vorausreiten. Ich hoffe, sie schießen nicht, ehe wir Gelegenheit bekommen, uns zu erkennen zu geben. Interesse ein paar Tieren aus Arkansas zu begegnen, Baltz? Da gibt es eine ganz besondere Art von Wildschweinen.«
    »Klar, Sohn. Mein Job ist erledigt, hab Sie durch den größten Teil von Texas geführt. Wenn ich mir jetzt eine Kugel einfange, ist das kein Verlust.«
    »Ahn-Kha«, sagte Valentine, »du nimmst besser deine Grauen und setzt dich mit ihnen in einen Wagen. Könnte sein, dass die schießen, wenn sie euch sehen.«
    »Verstanden, mein David. Aber sei vorsichtig, denn ich mache mir mehr Sorgen um dich. Ängstliche Soldaten tun sonderbare Dinge. Es wäre eine Ironie des Schicksals, aber keineswegs wünschenswert, würden all deine Bemühungen durch eine Kugel des Kommandos Süd ein Ende finden.«
    Die Vorhut wurde neu aufgestellt. Valentine und Baltz, mit einer Pferdelänge Abstand gefolgt von Ranson, ritten mit einer weißen Flagge etwa achthundert Meter vor der Wagenkolonne. Die Texaner verteilten sich vor, zwischen und hinter den Wagen, während Valentines Soldaten in einer langen Reihe neben den ratternden Wagenrädern hermarschierten, alles in dem gemächlichen Tempo schwerfälliger Ochsen.
    Valentine musterte das rostende Monument der texanischen Ölindustrie. Gras wuchs in zerfetzten Reifen; Rost zog sich über die zerschrammten Seiten wie rotes Eis. Er roch Feuer im Inneren der Befestigung - sie hatten die Männer beim Abendessen überrascht, etwas brutzelte sogar noch in der Pfanne …
    »Reitet. Reitet wie der Teufel!«, brüllte Valentine und rammte seinem Pferd die Sporen in die Flanken. Das Tier machte einen Satz die Straße hinunter, und die anderen spürten seine Panik und folgten seinem Beispiel.
    Ein Blitz flammte in dem texanischen Niemandsland auf, gefolgt von einem Donnern, das über die Beine des Pferdes zu Valentine heraufstieg und ihn im Sattel erzittern ließ. Valentine schaute sich über die Schulter um und sah, dass sich einer der Tanklaster am Heck aufbäumte, während ein anderer auf den Graben am Straßenrand zurollte. Die Hypotenuse des Dreiecks, der Tanklaster, der die Rückseite des provisorischen Forts bildete, stand unversehrt an Ort und Stelle.
    »Die haben alles, was sie in ihrem Waffenlager hatten, hochgejagt«, sagte Valentine.
    »Muss unterirdisch gewesen sein. Sieht aus, als wäre die Druckwelle hauptsächlich nach oben gegangen. Dynamit, möchte ich wetten.«
    »Praktisch bei Bauarbeiten oder zur Sabotage. Nur gut, dass wir zu dem Zeitpunkt nicht innerhalb des Forts waren«,
sagte Valentine. »Nach Wölfen sieht das nicht aus. Die gehen normalerweise geschickter mit Sprengfallen um.«
    »Vielleicht eine neue Generalanweisung«, sagte Ranson. »Zerstört alles, was dem Feind in die Hände fallen könnte.«
    In dieser Nacht lagerten sie an einem alten Schild, auf dem zu lesen war, dass die Staatsgrenze nur noch drei Kilometer entfernt war. Kurz nach Sonnenuntergang setzte kühler Nieselregen ein. Valentine kauerte unter einer Plane vor dem abgeschirmten Kochfeuer gleich neben der Straße in der vordersten Postenkette des Konvois. Er lauschte den Tropfen, die in dem brennenden Holz verdampften. Er war erschöpft und fühlte sich vollkommen leer. Nur noch ein paar Tage, dachte er, dann konnte er endlich die Verantwortung abladen und ausruhen. Sein junger Körper schien so alt und zerschlagen zu sein wie das

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