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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Abendessen ganz normal zu geben. Valentine saß mit einer Gruppe zusammen, die er als seine »Jungfern« bezeichnete, die vier besten Schützen dieser Kompanie handverlesener Männer. Post aß gemeinsam mit den Unteroffizieren an dem anderen langen Tisch in der Messe. Obwohl er keinen Appetit hatte, zwang sich Valentine, Bissen um Bissen der Mahlzeit hinunterzuwürgen, die vor einem Kampfeinsatz traditionell aus Steak und Eiern bestand. Das Fleisch war sehnig und zäh, aber selbst der unmotivierte Kochsmaat der Thunderbolt konnte bei der Zubereitung von Eiern nicht allzu viel falsch machen. Valentine nötigte sich, sich einen Nachschlag von Letzterem zu holen, den er mit einem Glas gesüßten Wassers hinunterspülte, das wohl eine Art Orangensaft sein sollte. Er scherzte mit den Männern, hörte sich ihre Geschichten an, erzählte selbst ein paar, beispielsweise die von dem Nachschuboffizier, der einen ganzen Harem junger Frauen auf dem Speicher eines Marinelagers versorgte, der sich über die Jahre mehr und mehr in ein Bordell verwandelte. Als er von einem Inspekteur erwischt wurde, argumentierte er, als Lude für ein Hurenhaus zu fungieren gehöre zu seinen Pflichten in seiner offiziellen Funktion als »Freizeitbeschaffungsoffizier«.

    Als das Essen beendet war, gingen die Marines hinaus und überließen die Messe den Seeleuten. Valentine zog sich in seine Kabine zurück.
    Er sah sich in dem kahlen, beengten Raum um. Ein schmaler Schrank enthielt all seine Kleidungsstücke, eine Truhe den Rest seiner Habe. Eine ganze Stunde verbrachte er damit zu duschen und sich zu rasieren, ehe er seinen schweren Baumwollkampfanzug anlegte. Er hatte die Tarnkleidung bei einem Schneider in Mobile erworben, wo er sich der Küstenmarine angeschlossen hatte, und der Stoff wies ein Tigermuster aus Schwarz und Dunkelgrün auf, hier und da von grauen Flecken durchsetzt. Große, stabile Taschen hingen wie Satteltaschen an den Seiten der Oberschenkel, aber an der kurzen Offiziersjacke befanden sich lediglich die Insignien, eine dehnbare Kartentasche und ein Stifthalter an einem Ärmel. Er schloss die Truhe auf und holte seine Ausrüstung heraus. Dann schnürte er seine Stiefel, traditionelle schwarze Militärstiefel, deren Leder nach einem Jahr des Tragens und der Pflege weich und gut gefettet war. Den letzten Teil seiner Garderobe stellte eine Nylonweste dar, deren Futter mit kugelsicheren Polstern ausgestattet war. Ihre Taschen enthielten einen Kompass, Leuchtgeschosse, eine Erste-Hilfe-Ausstattung und eine Pfeife. Posts 45er verschwand im Hüfthalfter. In die Scheide, die über den zwei Feldflaschen auf seinem Rücken festgeschnallt war, schob er eine Machete. Schließlich zog er einen Gegenstand hervor, den er aus den Ozarks mitgebracht hatte, seine alte, sowjetische PPD Maschinenpistole mit dem Trommelmagazin. Es war eine eindrucksvolle Waffe mit schwerem Lauf, restauriert von einem alten Freund, der sie ihm in dem Sommer vor drei Jahren hatte zukommen lassen, in dem er zur Katze geworden war.

    Nachdem er sich die Waffe umgeschlungen und Trost in dem vertrauten Gewicht auf seinen Schultern gefunden hatte, machte er sich auf einen gemächlichen Rundgang durch die zentralen Aufbauten der Thunderbolt . Ahn-Kha hatte die Grogs auf dem Welldeck antreten lassen und sprach dort mit ihnen. Als Valentine sich näherte, blickte der Goldene auf, stellte die Ohren auf und klappte sie nach vorn, so dass sein mächtiger Kopf für einen Moment an den eines Bullen gemahnte: Ahn-Khas Methode, die Daumen hochzurecken. Die Geste wirkte wie ein schnell wirksames Sedativum auf Valentines Nerven. Er blickte auf das beinahe verlassene Achterdeck hinaus und ging um die letzte Ecke des Ganges. Post stand am Fuß einer der Treppen, die hinauf zur Brücke führten, und vertrödelte gleich neben dem Waffenschrank, in dem das Maschinengewehr für die vordere Lafette gelagert wurde, die Zeit.
    Valentine drängte sich an ihm vorbei und nickte ihm kurz zu. »Bereit?«, fragte er.
    »Ich arbeite daran. Da fühlt man sich richtig lebendig, was? Als stünde die ganze Welt auf dem Kopf. Geräusche, Gerüche, alles. Die ganzen Wellen sind mir vorher noch nie aufgefallen. Millionen …«
    »Ganz ruhig, Will. Warten Sie, bis ich die Treppe raufgehe - dann schnappen Sie sich die Waffe. Sie haben sie doch kontrolliert, oder?«
    »Ja, sie ist in Ordnung.«
    »Nur noch ein paar Minuten. Ahn-Kha redet noch mit seinem Team. Sie sind noch nicht runtergegangen.«
    Post

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