Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
»Keine Militärversion - die Kugeln stammen von einem Waffenschmied in der Altstadt. Ein guter Mann, wenn man ihn anständig behandelt. Hab gehört, irgendwann wäre mal ein Major dort gewesen und hätte seine Position ausgenutzt, um sich eine Gratiswaffe zu holen, und ich wette, das Ding wird genau dann eine Fehlzündung haben, wenn er sie wirklich braucht.«
    Die Sandwichs trafen ein, begleitet von einem Eintopf aus den Resten des Frischfleischs, das sie aus New Orleans mitgenommen hatten. Sie zogen einen Minitisch zwischen ihren Kojen hervor und aßen in gedankenverlorenem Schweigen, wischten die Reste des Eintopfs mit dem frisch gebackenen Brot aus den Tellern. Zum ersten Mal, seit Valentine angefangen hatte, mit Post zu essen, spülte sein Lieutenant sein Mahl nicht mit
dem halben Inhalt einer seiner jodfarbenen Flaschen hinunter.
    »Können Sie mir verraten, wofür Sie das Schiff brauchen?«, fragte Post.
    Valentine hatte sich festgelegt, und wenn er bereit war, Post sein Leben anzuvertrauen, dann konnte er ihm auch die wenigen Einzelheiten anvertrauen, die ihm bekannt waren. Ahn-Kha würde an seine Stelle treten, sollte er umkommen, aber falls durch irgendeinen Zufall auch er zu Tode käme …
    »Ich soll ein geheimes Versteck mit alten Waffen suchen. Ich weiß nicht, welcher Art. Dann soll ich die Waffen zurückbringen, entweder nach Galveston oder weiter nach Süden zur mexikanischen Grenze. Das ist der Grund, warum ich ein bewaffnetes Schiff brauche: Es soll mir bei der Insel helfen und anschließend dafür sorgen, dass wir ungefährdet zurückkehren können. In Südtexas gibt es einen Mann, der von da an übernehmen wird.«
    »Warum hat man Ihnen nicht gesagt, worum es genau geht?«
    »Ich glaube, die Gefahr dabei ist, dass die Kur, sollten sie davon erfahren, die Waffen entweder selbst an sich bringen oder zerstören.«
    Valentine hörte jemanden auf dem Gang vor der Tür und hob warnend eine Hand.
    »Wo ist es?«, fragte Post, als Valentine die Hand wieder hatte sinken lassen.
    »Haiti.«
    »Haiti?«, würgte Post hervor. »Jesus, ich dachte, es ginge um den alten Navystützpunkt Guantanamo. Sir, Haiti ist ein verdammtes Treibhaus und beschissen groß. Außerdem habe ich noch nie gehört, dass irgendjemand, der sich außerhalb der Reichweite der Schiffswaffen landeinwärts bewegt hat, je zurückgekommen wäre.«

    »Ich weiß ungefähr, wohin ich mich auf der Insel wenden muss. In der Kur-Organisation da unten gibt es einen Verräter, der uns alles Weitere sagen wird. Ich weiß, das wird nicht einfach werden - darum brauchen wir ja ein Schiff und so viele Männer wie möglich für diese Aufgabe.«
    »Ihr Plan enthält scheußlich viele Unsicherheiten, wenn Sie gestatten, dass ich das sage, Sir.«
    »Ich weiß. Ich werde Sie nicht bitten, mit mir in das Landesinnere vorzudringen. Ich hatte gehofft, Sie könnten sich darum kümmern, dass auf dem Schiff alles rund läuft, bis ich zurück bin.«
    »Sir, wenn es Ihnen um Waffen geht, dann denken Sie doch mal über dieses Schiff nach. Es ist gepanzert und mit einer Kanone gerüstet, und Sie können genug Männer an Bord nehmen, um den Schiffsverkehr von Louisiana bis nach Florida zum Erliegen zu bringen.«
    »In jedem anderen Fall würde ich zustimmen, Will. Aber man hat mir gesagt, was immer in Haiti ist, sei imstande, das Gleichgewicht der Kräfte zwischen uns und den Kur entscheidend zu ändern. Denken Sie nicht, die Chance, wirklich etwas zu ändern, ist das Risiko wert?«
    »Ändern? Mir scheint, das Einzige, was sich ändern könnte, ist der Umstand, dass ich noch lebe. Nicht, dass mir das sonderlich viel bedeuten würde«, fügte er an. Doch Valentine hatte erfreulicherweise den Eindruck, er wäre nicht richtig überzeugt von seinen letzten Worten.

    Von diesem Abendessen an sah Valentine Post keinen einzigen Schluck Alkohol mehr trinken. Sein Lieutenant litt still unausgesprochene Qualen, trieb sich selbst an, um gegenüber Dritten einen gefestigten Eindruck zu machen, und flüchtete nur dann zur Toilette oder in die Kabine, wenn das Zittern seiner Hände ihn übermannte. Valentine
hatte ihn nie gebeten, mit dem Trinken aufzuhören; angesichts der mentalen Belastung war er sogar eher geneigt, selbst einen Schluck vom Inhalt der eckigen Flaschen zu kosten, wenn er sich des Abends in seine Kabine zurückzog. Valentine stellte fest, dass das Mitgefühl, das er bisher für Post empfunden hatte, einem neu gewachsenen Respekt wich. Er bewunderte seinen

Weitere Kostenlose Bücher