Vampire Earth 3 - Donnerschläge
Lieutenant dafür, wie überzeugend er tat, als wäre alles normal, während er in Strömen von Schweiß und Gott weiß was für körperlichen Qualen versank.
Am nächsten Abend arrangierte Valentine ein Treffen im Arsenal mit dem Chief, Post und Ahn-Kha, angeblich, um zu besprechen, welche Waffen Ahn-Khas Grogs bei ihrem Einsatz tragen sollten. Der Kapitän hatte auf ein paar verstaubte alte Flinten verwiesen, die vor langer Zeit bei irgendeinem Einsatz erbeutet und vergessen worden waren. Nach einem Blick auf die Waffen hatte Valentine darum gebeten, dass der Chief sie in Augenschein nähme, um nachzusehen, ob die Schlosserwerkstatt sie wieder instand setzen könnte. So hatten die Verschwörer Gelegenheit bekommen, sich für etwa eine halbe Stunde zu einem verschwiegenen Treffen an Bord zusammenzufinden. Ahn-Khas massigen Leib in den beengten Raum zu quetschen erwies sich als das Erste von vielen Problemen, die vor ihnen lagen.
»Wir dürften morgen Nachmittag oder am frühen Abend Jamaika erreichen«, setzte Valentine an. »Der Kapitän hat vor, den Hafen, von dem angenommen wird, dass die Piraten ihn am nächsten Tag nutzen werden, direkt anzulaufen. Gott weiß, was bei einem Kampf passieren könnte, also fürchte ich, wir müssen vorher loslegen.«
»Wie wäre es, wenn wir während des Kampfes eine Granate platzieren und die Brücke hochjagen?«, schlug der Chief vor. »Die Mannschaft würde denken, die Piraten
hätten einen Glückstreffer gelandet, und Mr. Rowan könnte das Kommando übernehmen. Das würde glaubhaft wirken.«
»Wer weiß, welchen Schaden so eine Explosion anrichten kann?«, meldete Post, dem unter der heißen Arbeitslampe der Schweiß aus dem Haar troff, Zweifel an. Der Marine ballte unter dem Tisch mit den Waffen die Hände zu Fäusten und rieb sich die Hüften. »Womöglich laufen wir auf Grund - das war’s dann mit der Thunderbolt . Ich bezweifle, dass die Piraten sie reparieren und nach Haiti bringen würden, um uns einen Gefallen zu tun.«
»Richtig. Außerdem würden wir möglicherweise nur einen erwischen. Der Erste Offizier wird vermutlich auf dem Waffendeck sein. Ich glaube, es ist besser, wir schlagen vorher zu und bieten den Männern eine Alternative zu dem Kampf an«, sagte Valentine. »Freiheit. Das ist ein machtvolles Lockmittel.«
»Schlag den Kopf ab, dann gehört der Körper dir«, zitierte Ahn-Kha, eingeklemmt zwischen den Waffenregalen, die eine Seite des Raums ausfüllten, ein Grog-Sprichwort aus seiner Heimat. »Ein wichtiger Teil des Kopfes gehört schon zu uns. Entfernen wir den Kapitän und Worthington, müssen wir den Unteroffizieren nur klarmachen, wer das Kommando hat, und sie werden tun, was man ihnen sagt.«
»Ahn-Kha hat Recht, soweit es den Kapitän und den Ersten Offizier betrifft«, stimmte Valentine zu. »Aber ich möchte allen anderen die Möglichkeit zu einer freien Entscheidung lassen. Wir versammeln die Mannschaft und stellen sie vor die Wahl: Schließt euch uns an oder ihr werdet mit Proviant, Wasser und sogar Waffen in einem Boot ausgesetzt. Sie können das Risiko eingehen, Jamaika anzulaufen, oder sie versuchen, zum Festland zurückzukehren. Dafür müssen sie nur nach Norden segeln, dann
werden sie schnell genug auf kurisches Territorium treffen.«
»Werden Sie ihnen sagen, wozu Sie das Schiff brauchen?«, fragte der Chief.
»Das Risiko kann ich nicht eingehen, solange nicht der Kapitän und der Erste Offizier samt der Mannschaft, die ihnen folgen will, verschwunden sind. Ich habe keine Ahnung, wie lange wir auf Haiti sein werden. Das Letzte, was wir brauchen, ist, dass die versuchen, uns zur Strecke zu bringen.«
Post schüttelte den Kopf. »Sie werden die Hälfte der Männer verlieren. Vielleicht auch mehr. Womöglich bleiben uns nicht genug, um diesen Kübel in Bewegung zu halten.«
»Ich glaube, ein Haufen dieser Leute verpflichtet sich nur zum Dienst auf See, um den Schlächtern zu entkommen. Das kann man an ihren Gesprächen und Interessen ablesen. Sie haben sich aus freien Stücken für diesen Dienst entschieden, sie wurden nicht zwangsweise dazu verpflichtet.«
Sie legten sich ihren Plan zurecht, während sie die Flinten reparierten, und beschlossen, ein paar wenige Untergebene, von denen sie annahmen, sie könnten ihnen vertrauen, in letzter Minute über ihr Vorhaben zu informieren. Post glaubte, zwei Marines gut genug zu kennen, um davon auszugehen, dass sie ihm folgen würden, und der Chief behauptete, die Mannschaft im
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