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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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umklammerte die Reling, und die Sehnen in seinen Unterarmen zeichneten sich deutlich unter der Haut ab. »Wissen Sie, warum meine Frau abgehauen ist, Rowan … äh … Dave?«
    »Ich kann es mir möglicherweise denken. Das System?«

    »Das System«, bestätigte Post. »Sie und ich hatten unterschiedliche Ansichten dazu. Sie ist gegangen. Irgendwann habe ich mich auf ihre Seite geschlagen, aber da hatte die ganze Geschichte schon zwei Jahre lang Staub angesetzt.«
    Post blickte hinaus aufs Meer und den sinkenden Mond. Valentine glaubte, die Unterlippe des Mannes zittern zu sehen.
    Er beugte sich vor und stupste den Mann mit seiner Schulter an. »Auf die eine oder andere Art werden Sie es bald hinter sich lassen.«
    »Erst muss ich mal diesen Mist loswerden«, sagte Post und riss sich die Uniformjacke vom Leib. Knöpfe flogen, prallten klappernd auf das Deck und mit kaum hörbarem Plätschern ins Meer. Für einen Moment stand Post in seinem fleckigen Unterhemd da, als träfe er gerade eine Entscheidung. Dann wickelte er die Uniformjacke zusammen und verfütterte sie an die ewig hungrige See.
    »Sollte ich dabei draufgehen, möchte ich das nicht in deren Farben tun.«
    »Wenn Sie wollen, besorge ich Ihnen eine neue, sobald wir auf freiem Boden sind«, sagte Valentine. »Sorgen Sie nur dafür, dass Sie sie auch entgegennehmen können. Ich hoffe, der Erste Offizier kommt nicht gerade diese Treppe runter und erwischt Sie in dieser Aufmachung. Könnte sein, dass er ein paar Fragen zu der Jacke hätte.«
    »Dann packe ich ihn und schicke ihn hinterher, damit er sie suchen kann. Der Kerl ist ein echter Widerling.
    Können Sie mir einen Gefallen tun, Dave? Wenn ich es nicht schaffe, können Sie dann im Freien Territorium nach Gail Ausschau halten? Sie kann nur dorthin gegangen sein - das ist einfacher, als quer durch Texas zu reisen. Wahrscheinlich benutzt sie ihren Mädchennamen, Gail
Stark. Sagen Sie ihr … erzählen Sie ihr einfach, was passiert ist.«
    »Wird erledigt, Will.«
    »Danke, Sir.«
    »Wir sehen uns, wenn das Licht ausgeht.«
    »Viel Glück, Dave«, sagte Post und reichte ihm die Hand.
    Valentine schüttelte sie und ging in Richtung Bug, um auf das Welldeck hinunterzusehen. Es war verlassen. Ahn-Kha und die Grogs waren unterwegs zum Arsenal und zum Maschinenraum. Ein nervöses Schaudern raste über seinen Rücken und ließ ihm die Nackenhaare zu Berge stehen.
    Er lud die Waffe durch und kletterte leichtfüßig die Treppe zu dem offenen Deck hinter dem Ruderhaus empor. Kaum tauchte sein Kopf über dem Deck auf, lauschte er auch schon mit »harten Ohren« auf Stimmen von der Brücke.
    »Und wann soll das passieren?«, fragte der Kapitän irgendwo auf der Brücke.
    »Früh am Morgen, Sir. Die Energieversorgung wird unterbrochen, und dann wollen sie das Schiff übernehmen«, hörte Valentine eine schrille Stimme sagen.
    »Das ergibt keinen Sinn«, tat Worthingtons Stimme kund. »Bis dahin sind sie an der Küste, sowohl die Grogs als auch die Marines, und Rowan wird bei ihnen sein.«
    »Trotzdem lässt sich kaum bestreiten, dass da was im Busch ist«, sagte Saunders. »Verdammt, dieser Rowan hatte von Anfang an etwas an sich, das mir nicht gefallen hat. Habe ich das nicht immer wieder gesagt, Lieutenant?«
    Worthington wechselte das Thema. »Ich habe den Bootsmann bereits alarmiert«, sagte er. »Ich wusste nicht, welchen Marines ich trauen kann. Dortmund stellt gerade eine bewaffnete Garde auf, und er …«

    Valentines Sorgen fielen von ihm ab, wie immer, wenn die Zeit der Planung vorüber war und die des Handelns gekommen. All seine Zweifel waren bedeutungslos geworden: Nun ging es nur noch darum, jeden auf der Brücke zu töten und Oberdeck und Ruderhaus während des bevorstehenden Durcheinanders irgendwie zu halten. Der Mond war am Horizont verschwunden. Nur das Licht der Sterne und der wenigen Begrenzungsleuchten hob das Schiff aus dem Dunkel.
    »Halt!«, hörte Valentine eine Stimme am Fuß der Treppe donnern. »Legen Sie die Waffe nieder, Sir, und fassen Sie nichts anderes als den Gurt an.«
    Er drehte sich um und sah Dortmund vor sich. Drei Seeleute standen hinter ihm und richteten ihre Pistolen auf Valentine. Während er sich auf die Brücke konzentriert hatte, hatte Dortmund den Fuß der Treppe erreicht, ohne dass Valentine ihn bemerkt hatte. Valentine dankte Gott, dass Dortmund nicht erst geschossen und dann Fragen gestellt hatte. Er gehorchte und ging sogar so weit, sich niederzuknien und die Waffe auf

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