Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf
ihr aus dem Hinterland? Vom Kommando?«, fragte der Jüngere, der sich nach wie vor in Sprungweite der Scheunentür hielt.
»Siehst du doch!«, sagte der Bewaffnete. »Mit dem Leder und den Hirschstiefeln.«
»Wir haben unser Lager ein paar Kilometer flussabwärts aufgeschlagen. Dachte, wir schauen mal vorbei«, sagte Valentine, die Hand weit vom Holster entfernt.
Einer der bellenden Hunde war zu dem Schluss gekommen, dass nichts Interessantes bevorstand, und ließ sich so plötzlich auf die Seite fallen, als hätte man ihn erschossen.
Bozich und der Aspirant lachten leise, und die Besitzer des Hundes wechselten einen Blick. »Dummer Hund. Schläft ein, als wäre er tot«, sagte der unbewaffnete Mann und zeigte ein zahnlückiges Grinsen.
Das Eis war gebrochen, und die Männer riefen ihre Familien heraus. Der Scheunenhof, wie die Bewohner ihn nannten, gehörte zwei Brüdern, Rob und Cub Kelly. Ihre Familien und ein unverheirateter junger Mann arbeiteten auf den Reisfeldern im Garten und fischten in den Bächen.
»Wir finden, was uns gehört, gehört uns«, sagte Rob Kelly, der jüngere der beiden Brüder, als die Männer und ihre Frauen zusammen mit Valentine und seinen Leuten auf den Grundmauern des Hauses saßen. Vielleicht war das hier einmal die Veranda gewesen.
Cub nickte zustimmend. »Wir wollten das nicht mehr mitmachen. Steuern, Gesetze. Die Gesetzeshüter kommen mit leeren Bäuchen vorbei. Säen nicht, ernten nicht, aber sie wollen trotzdem essen. Pa hat uns hier rausgebracht.«
Bozich öffnete den Mund, aber Valentine schüttelte den Kopf. »Ihr habt hier wirklich eure Ruhe. Aber ihr werdet auch allein sein, wenn die anderen vorbeikommen.«
Rob Kellys Frau kniff die Lippen zusammen.
»Unsere Jungs halten Wache«, sagte der jüngere Kelly. »Und wir sind sowieso zu unwichtig, als dass sie sich für uns interessieren würden. Wenn was Gefährliches auftaucht, sagen wir einfach Steiner und seinen Bestien Bescheid.«
»Wer ist dieser Steiner?«
»Er hat ein Anwesen hier. Einen halben Tagesmarsch entfernt.«
»Ich gebe euch eine Schachtel Munition für diese Schrotflinte, wenn einer eurer Söhne mich hinbringt. Sieht so aus, als könntet ihr auch ein bisschen Farbe für die Scheune brauchen. Ich könnte welche auftreiben.«
Cub Kelly sah Valentine misstrauisch an. Dann kam er zu einem Entschluss und nickte seinem Bruder zu.
»Also gut, Soldat.«
Cub Kellys Sohn Patrick war dürr wie eine Vogelscheuche, nur spärlich bekleidet und ebenso schweigsam wie sein Vater. Mit wachsamem Blick führte er Valentine eine Reihe von Sumpfpfaden entlang. Der Junge hatte eine Schleuder und einen Beutel mit Steinen dabei. Valentine beobachtete, wie er einen Falken abschoss, der oben auf einem alten Strommast saß. Der Junge band sich die schlaffe Masse aus Krallen und Federn an den Gürtel und sagte: »Für den Kochtopf.«
Bozich stieß einen leisen Pfiff aus, als sie Steiners Anwesen erreichten: eine Gruppe von Gebäuden auf einem Hügel inmitten riesiger Reisfeldern. Die weiß gestrichenen Gebäude waren in gutem Zustand und von einer Mauer umgeben, und die Mauer war ihrerseits durch einen breiten Graben geschützt.
Die Wölfe beobachteten das Anwesen von einer kleinen Anhöhe aus, die sich am Ende des Wegs und am Anfang der Reisfelder befand. Dort lag auch der kleine Friedhof des Anwesens, ordentliche Holzkreuze in Reihen, die sich mit Steinhaufen abwechselten. Einige Gräber waren winzig und erzählten die übliche Geschichte von hoher Kindersterblichkeit in einer ländlichen Region, in dichter Reihe standen Kreuze, in deren Holz GESTORBEN IM KINDBETT gebrannt war. Nachdem er den Toten der Gemeinschaft einen Augenblick Zeit gewidmet hatte, wandte sich Valentine wieder den Lebenden zu: »Haben Sie schon davon gehört?«, fragte er Bozich.
»Wir wussten, dass es in dieser Gegend ein paar große Plantagen gibt, aber das hier schlägt alles. Das sind keine einfachen Siedler – in diesem Anwesen stecken Jahre an Arbeit.«
»Ich frage mich, wie man reinkommt. Eine Zugbrücke?«, fragte Valentine.
»Ein Boot an einem Tau, Soldat«, erklärte der junge Kelly.
»Danke, mein Sohn. Du kannst deinen Falken jetzt nach Hause zum Kochtopf bringen. Sag deinem Pa, wenn er etwas braucht, sind wir stets bereit zum Tauschen.«
»Okay, Soldat«, erwiderte der Junge, zurrte die Schlinge um die Beine des Falken fester und trabte davon.
»Dort ist ein Boot«, sagte Michaels. »Unterhalb der Stelle, wo die Mauer bis zum
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