Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
lächeln, als er daran dachte, was Jackie gerade für ihn getan wurde. Vincent musste unwillkürlich lächeln, als er daran dachte, was Jackie gerade für ihn getan hatte. Und auch in der vergangenen Nacht, als sie den Pizzaboten hatte für ihn kommen lassen, nur damit er etwas zu essen bekam! Eigentlich verstieß das gegen seine Prinzipien, und er wusste, wie angewidert Jackie gewesen war, als sie ihn mit dem Mitarbeiter der Sicherheitsfirma gesehen hatte.
Aber als seiner Tante aufgefallen war, dass er etwas zu essen brauchte, hatte Jackie sofort Tiny den Auftrag gegeben, die Pizza zu bestellen. Er war erstaunt, dass die Detektivin ihn offenbar wirklich gern mochte, denn Bastien hatte ihn gewarnt, dass sie Schwierigkeiten mit Unsterblichen habe, und dann hatte er von Tiny alles über Cassius erfahren. Aber er war froh, dass ihre Gefühle ihm gegenüber von anderer Natur waren, denn je besser er sie kennenlernte, desto mehr fühlte er sich zu ihr hingezogen.
Nachdem er geduscht und Jeans und T-Shirt übergezogen hatte, ging er rasch nach unten in die Küche.
„Hallo zusammen!”, begrüßte er fröhlich die drei, die dort am Tisch saßen, und ging zur Kaffeemaschine. Der Duft im Raum sagte ihm, dass die Maschine gerade frischen Kaffee zubereitete, und er seufzte voller Vorfreude. Wahrscheinlich wurde er von dem Zeug noch abhängig, aber das war ihm egal. Er goss sich einen Becher ein und trug den Kaffee zurück an den Tisch. Dort setzte er sich Jackie gegenüber, warf ihr ein Lächeln zu und sagte dann ernster: „Ist irgendwas passiert, während ich geschlafen habe? Was werden wir heute machen?”
Jackie setzte dazu an, etwas zu sagen, aber bevor ihr das gelang, fügte Vincent hinzu: „Danke für mein Frühstück. Das war wirklich nett von Ihnen. Niemand hat mir je zuvor eine Mahlzeit gebracht. Ich habe immer selbst gejagt. Naja, natürlich nicht, als ich noch ein Junge war, da hatten wir Ammen, aber niemand hat mich je mit einer Mahlzeit versorgt, seit ich selbst jagen kann. Das war schon wirklich etwas Besonderes.”
Jackie blinzelte bei seinen Worten nervös und wurde rot. Vincent grinste. Dann räusperte sie sich und sagte: „Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe. Ich hatte die Apotheke gebeten, erst um halb drei zu liefern. Der Bote ist aber früher gekommen. Ich war nicht sicher, was ich tun sollte, als er vor der Tür stand, aber ich habe gedacht, Sie brauchen unbedingt was zu essen. Sie hätten ja hinterher wieder schlafen können.”
„Danke, aber ich bin jetzt hellwach”, versicherte er und gab einen Laut von sich, der wie ein verächtliches Schnauben klang. Zum Glück schien Jackie es nicht zu bemerken.
Lächelnd und inzwischen erheblich besser gelaunt als noch bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Boten nickte sie. „Gut!”
„Und, was haben Sie jetzt vor?”, fragte Vincent und stand auf, weil er die Muffins auf der Arbeitsplatte entdeckt hatte. Tiny hatte Heidelbeer-Muffins gemacht. Dieser riesige Mann war einfach großartig. Ein wirklich guter Koch, und er machte immer die leckersten Sachen! „Will sonst noch jemand welche, weil ich gerade stehe?” Er blickte fragend in die Runde, doch alle lehnten ab, und er kehrte er wieder zum Tisch zurück.
„Der Bote war doch nicht etwa high?”, fragte Jackie, als Vincent sich wieder hinsetzte und begann, das Backpapier abzuziehen.
Vincent sah sie überrascht an. „Nein. Wie kommen Sie denn darauf?”
„Sie wirken einfach.... äh.... so vergnügt”, meinte sie.
Vincent wollte das gerade bestätigen, aber dann erinnerte er sich, dass er vielleicht wirklich keine gute Laune haben sollte. Er hatte Produktionen absetzen müssen, und es starben Leute. Stephano, ein guter Freund und hervorragender Geschäftsführer, war angegriffen worden. Die Tatsache, dass Vincent Jackie mochte und sie ihn vielleicht auch gern hatte, durfte sein Leben nicht allzu sehr beeinflussen, mahnte er sich. Und das tat es auch nicht. An Stephano zu denken und an das arme tote Mädchen, das er gebissen hatte, dämpfte seine gute Laune tatsächlich.
Er warf einen Blick zur Tür und sagte: „Ich sollte mich um Stephano kümmern. Ist Neil noch hier?”
„Ja. Er arbeitet von Stephanos Zimmer aus. Er hat sich den Laptop bringen lassen und sich das Fax und den Drucker aus Ihrem Büro geholt”, erklärte Jackie. „Stephano ist noch nicht aufgewacht.” Das überraschte Vincent nicht sonderlich. Es war nicht einmal vierundzwanzig Stunden her, seit die Verwandlung
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