Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
beschäftigt.
Schnell wandte sie sich ab, und als sie das Surren des Reißverschlusses hörte, öffnete sie, ohne anzuklopfen, Vincents Tür. Sie wollte Darryl unbedingt zu Vincent schaffen, bevor der Idiot schon vollkommen nackt war.
Der Raum lag in völliger Dunkelheit, was sie überraschte - Jackie war nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber so dunkel hatte sie es sich nicht vorgestellt. Leise zischte sie Vincents Namen und tastete sich in die Richtung seines Bettes. Als Darryl jedoch in den Türrahmen trat und nun überhaupt kein Licht mehr ins Schlafzimmer fiel, blieb sie sofort stehen.
„Wow, hier ist es aber wirklich dunkel.”
„Vincent?”, zischte Jackie, als sie gegen die Kante des Betts stieß. Den Boten ignorierte sie einfach.
„Nein, Babe, ich heiße Darryl. Aber du kannst mich auch Vincent nennen, wenn du unbedingt willst”, fügte er schnell hinzu, als ob sie es sich anders überlegen würde, wenn er nicht mitspielte. Jackie merkte mit aufsteigender Panik, dass Darryl immer näher gekommen war, dann war er auch schon hinter ihr und warf sich nach vorn, sodass sie beide aufs Bett fielen.
„Hey, Babe! Da bist du ja.” Darryl lachte leise und wand sich auf ihrem Rücken, während Jackie verzweifelt bemüht war, ihm zu entkommen. Das gelang ihr auch, und sie rollte sich auf die Seite, aber er sprang nur wieder auf sie, und nun sahen sie sich direkt in die Augen. Jackie erstarrte, als sie seine nackten Beine spürte. Sie griff zu, um ihn wegzuschieben, verschätzte sich aber und hatte plötzlich Darryls gesamte Männlichkeit in der Hand.
Sie war nichts Besonderes.
„Lieber Gott, du bist ja vollkommen nackt!”, quiekte Jackie und fragte sich, wie er das so schnell geschafft hatte. Er musste eine Art Entkleidnngskünstler sein, aber vielleicht waren das ja die meisten gierigen jungen Kerle.
Sie ließ ihn schnell wieder los und schlug mit der flachen Hand verzweifelt aufs Bett. „Verdammt, Vincent! Wach auf!”
Sehr zu ihrer Erleichterung traf ihre Hand auf etwas Hartes. Ein Knie oder ein Hüftknochen wahrscheinlich, und aus dem Bett erklang ein Grunzen.
„Glaub mir, Babe, ich bin hellwach!”
Jackie kreischte wütend, als Darryls Hände begannen, gierig über ihren Körper zu gleiten. Sie holte aus und schlug fest auf die Erhebung im Bett ein, die sie einen Augenblick zuvor schon einmal getroffen hatte. Diesmal erntete sie nicht nur ein Grunzen, sondern ein verschlafenes „Heh!”. Dann flammte das Licht auf.
Jackie blinzelte in die plötzliche Helligkeit und sah Vincent an, der nun im Bett saß und zurückblinzelte. Er zuckte unwillkürlich zusammen und starrte Darryl an, dessen Hände sich gerade Jackies Brüsten näherten. Und dann fiel sein immer noch verwirrter Blick auf ihr Gesicht.
Jackie schloss schnell die Augen und zischte durch zusammengebissene Zähne: „Würden Sie ihn bitte manipulieren?”
„Was?”, fragte Vincent wirr und begriff offenbar immer noch nicht, was los war.
„Ihn zurückhalten!”, fauchte Jackie. Sie nützte Darryls Verwirrung, um ihn von sich herunterzuschieben, sich schnell zu Vincent zu rollen und zu flüstern: „Nehmen Sie sich seine Erinnerung vor und löschen Sie sie.”
„Heh, jetzt begreife ich. Aber ich steh nicht auf einen Dreier mit einem anderen Kerl”, erklärte Darryl stirnrunzelnd. „Vielleicht wenn Ihr Freund hier ein Mädchen wäre.... dann könnten wir darüber reden, aber für Schwule habe ich nichts übrig, ich.... ”
Jackie sackte zurück aufs Bett, als der junge Mann plötzlich ganz starr wurde und sein Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske gefror. „Was ist hier los?”, fragte Vincent verblüfft. „Warum hat er nichts an?”
„Er hat gedacht, ich locke ihn zum Sex hier rauf, und er hat sich schon auf dem Weg nach oben ausgezogen”, erklärte Jackie müde, während sie vom Bett aufstand.
„Und? Wollten Sie?” Man musste Vincent zugutehalten, dass er offensichtlich noch nicht richtig wach war. Dennoch war Jackie beleidigt.
Dann fauchte sie nur: „Essen Sie jetzt gefälligst!”
„Essen?” Vincent wirkte eher verwirrt von der Anweisung.
„Ja. Essen”, erwiderte Jackie sofort. „Essen Sie, und dann löschen sie seine Erinnerung, lassen ihn sich wieder anziehen und schicken ihn weg.” Auf dem Weg zur Tür blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. „Das hätte ich beinahe vergessen. Hier.”
„Was ist das?”, fragte Vincent, als sie ihm Geld gab.
„Das ist für das Rezept”, erklärte sie.
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