Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
fand, hatten sie ja ihre eigene Liste. Jede freie Minute hatten sie daran gearbeitet und nur zu den Mahlzeiten eine Pause eingelegt.
Am ersten Abend hatten sie chinesisch gegessen.
Vincent hatte sich von dem Boten ernährt, bevor er ihn wieder auf den Weg geschickt und sich mit Tiny und Jackie auf das gelieferte Essen gestürzt hatte. Am nächsten Tag hatte Jackie sich darum gekümmert, dass Vincents Pool gereinigt wurde, und als Vincent um vier aufwachte, hatte er sich den Poolboy zur Brust genommen. Am Abend war dann wieder Pizza an der Reihe gewesen. Keiner von Ihnen hatte Zeit gehabt, etwas zu kochen, da sie mit der Bearbeitung der Liste beschäftigt waren.
Außerdem war es für alle Beteiligten noch am sichersten, wenn Vincent sich von den Boten ernährte.
Heute hatte Jackie einen Baumpflegeservice bestellt, der sich um die Fenster kümmern sollte. So war Vincent zu einem Frühstück gekommen. Und als sie darüber nachgegrübelt hatte, wie sie ihm weitere Mahlzeiten beschaffen konnte, hatte Tiny erklärt, auch der Saboteur würde bald begreifen, dass Vincent sich von all den Boten ernährte, da er ja nicht in den Nachtclubs auftauchte, wo er für gewöhnlich jagte.
Erschrocken, dass Vincent vielleicht einen der Boten dem Tod geweiht hatte, weil er von ihr gerufen worden war, hatte Jackie beschlossen, dass sie diesen Abend tatsächlich in einem Nachtclub verbringen sollten. Dazu kam noch, dass Stephano Notte immer noch nicht aufgewacht war. Vincent und Marguerite machten sich deswegen langsam Sorgen. Dieser Verlauf war ungewöhnlich, weder sie noch Neil hatten bisher davon gehört. Die Wandlung war normalerweise ein schmerzhafter Vorgang, bei dem der Gewandelte schrie und um sich schlug, aber das war bei Stephano nicht der Fall.
Er lag nur schweigend und still da und wollte einfach nicht aufwachen. Alle drei Unsterblichen machten sich Sorgen, und das war auch Jackie und Tiny nicht verborgen geblieben. Das Haus war zu einem düsteren, deprimierenden Ort geworden. Also hatte Vincent nur zu gern zugestimmt, als Jackie vorschlug, durch die Clubs zu ziehen. Allerdings hatte er sie auch daraufhingewiesen, dass es nicht in seiner Absicht lag, irgendjemanden zu beißen. Jackie hoffte jedoch, dass sie es dem Saboteur zumindest schwer machten, mit ihnen Schritt zu halten. Darum waren sie nun seit Stunden von Club zu Club unterwegs.
Inzwischen hatten sie den vierten Club erreicht, und Jackie sah sich um und hoffte, irgendjemanden zu sehen, den sie kannten oder der auf ihrer Liste von der New Yorker Produktion stand. Sie hatten vorher mit jedem gesprochen, der zu erreichen gewesen war. Aber sie hatten sich darauf konzentriert, die Liste zu ergänzen, und noch darauf verzichtet, die Leute zu befragen, was sie konzentriert, die Liste zu ergänzen, und noch darauf verzichtet, die Leute zu befragen, was sie gesehen oder gehört hatten. In den Clubs hatten sie niemanden entdeckt, also begann Jackie zu hoffen, dass der Saboteur sie einfach irgendwann aus den Augen verloren hatte oder glaubte, Vincent sei untergetaucht, um sich eine Mahlzeit zu suchen.
„Kommen Sie. Ein kleiner Tanz wird Sie entspannen”, rief Vincent an Jackies Ohr und nahm sie bei der Hand, um sie auf die Tanzfläche zu führen. Sie wollte widersprechen, aber dann gab sie nach, da Vincent sie sowieso nicht hörte. Außerdem konnte sie von der Tanzfläche aus erheblich mehr Leute beobachten, als wenn sie am Tisch saß. „Habe ich schon erwähnt, dass Sie in diesem Kleid hinreißend aussehen?”
Jackie stolperte über ihre eigenen Füße, als Vincent ihr dieses Kompliment in ihr linkes Ohr raunte. Ihre Hände verkrampften sich sofort bei dem Versuch, sich aufrecht zu halten, dann warf sie ihm einen scharfen Blick zu. „Hab ich wohl nicht?”, meinte Vincent amüsiert, als er bemerkte, dass es ihr besser ging. „Das war ein großer Fehler.”
„Oh.” Jackie räusperte sich, war aber nicht in der Lage, etwas Intelligentes von sich zu geben, als er die Hand über ihren Rücken gleiten ließ und sie enger an sich zog.
„Sie sehen in Rot unglaublich gut aus”, fügte er hinzu. Offenbar hatte er noch mehr Komplimente auf Lager.
„Ah.... ”, schluckte Jackie und war sich sehr bewusst, dass er seine Hand auf ihrem Rücken langsam nach unten gleiten ließ. Eine Spur lodernden Feuers schien seiner Hand zu folgen und brannte auf ihrer Haut.
„Ich muss Ihnen wirklich für die letzten Tage danken, Jackie”, sagte er nun ernster und neigte den Kopf zu
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