Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
ausdrucksloses Gesicht. „Und sie hat Sie wirklich angemacht?”
„Essen Sie einfach, Argeneau”, befahl Jackie trocken.
„Hmm. Ich weiß, dass ich Ärger habe, wenn Sie mich nur Argeneau nennen.” Er klang eher amüsiert als besorgt, aber dann zögerte er und sagte: „Ich kann das nicht, wenn Sie zusehen.”
„Was?”, fragte sie überrascht.
„Ich bin nicht an Zuschauer gewöhnt”, erklärte er gequält. „Drehen Sie sich bitte weg.” Jackie schüttelte den Kopf, aber sie stand auf und ging zur Tür des Lagerraums. Mit dem Rücken zum Büro und zu Vincent zog sie ihre Schuhe an. Nach einem Augenblick der Stille verlangte er:
„Machen Sie irgendein Geräusch.”
„Was?” Erstaunt warf sie einen Blick über die Schulter.
„Summen Sie”, sagte er. „Ich will nicht, dass Sie es hören.”
„Um Himmels willen! Sie sind ja wie eine Frau, der es peinlich ist, mit anderen Frauen zusammen zu pinkeln. Also wirklich!” Wütend starrte sie ihn an, doch ohne Erfolg.
Er wartete nur geduldig. Seufzend drehte Jackie sich wieder um und fing an, vor sich hinzusummen. Doch bald kam sie sich ziemlich dämlich vor und verkündete: „Ich werde mal nachsehen, ob jemand in der Küche ist. Da finden Sie mich, wenn Sie hier fertig sind.”
Sie durchquerte den Lagerraum und schlich zu der Tür, die in die Küche führte. Lauschend presste sie ihr Ohr dagegen. Sie zögerte noch einen Moment, dann öffnete sie die Tür einen Spalt breit, um hineinsehen zu können. Die Küche schien leer zu sein, aber von ihrer Position aus konnte sie nicht alles überblicken. Sie überlegte kurz, ob sie einfach hineingehen und sich umsehen sollte, aber irgendetwas hielt sie zurück.
Dieses bekannte komische Gefühl ließ sie erschaudern und bewirkte, dass sich ihr die Nackenhaare sträubten. Sie hörte immer auf dieses Gefühl, deshalb hielt sie den Atem an und lauschte, ob sich vielleicht irgendjemand, der in einem Bereich der Küche stand, den sie nicht überblicken konnte, durch ein Geräusch verriet. Irgendwann schaffte sie es nicht mehr, die Luft anzuhalten. Noch immer war kein Laut zu hören gewesen.
Sie beschloss, die Tür wieder vorsichtig zu schließen, und holte dann tief Luft. Seufzend legte sie die Stirn gegen die Tür und betete lautlos darum, keinen Fehler gemacht zu haben. Sie war sicher gewesen, dass Trevor und Shell nichts passieren würde, wenn Vincent die Tür zwischen dem Büro und dem Lagerraum abschloss, aber jetzt machte sie sich doch wieder Sorgen. Ihr komisches Gefühl hatte immer zu bedeuten, dass etwas passieren würde.
Und sie wollte nicht, dass diese beiden Leute starben, nur weil sie selbst eine vermeintlich gute Idee gehabt hatte. Jackie seufzte unglücklich. Plötzlich schmiegten sich Hände um ihre Taille, und sie erschrak beinahe zu Tode.
„Ich spüre Ihre Sorgen”, sagte Vincent leise und zärtlich. „Alles wird gut.”
Jackie drehte sich um, sah ihn an und fragte flüsternd: „Sind Sie fertig?”
Er nickte und ließ seine Hände über ihren Rücken gleiten. „Ich habe die Erinnerung von beiden gelöscht, Trevor angewiesen, die Tür hinter mir abzuschließen und dann mit Shell durch die Bürotür wieder auf die Tanzfläche zurückzukehren. Niemand wird etwas merken.”
Jackie seufzte leise. „Gut. Dann wird den beiden nichts passieren.”
„Nein, das wird es nicht”, stimmte Vincent ihr zu, dann zog er sie näher an sich heran und strich mit seinen Lippen sanft über ihre. „Ich muss mich schon wieder bedanken.”
Jackie verstummte, als er sie küsste. Vincent mochte unbekümmert wirken, aber nicht, wenn es ums Küssen ging. Darin war er ein Meister. Seine Hand glitt in ihr Haar, er beugte ihren Kopf leicht zur Seite, so, wie er ihn haben wollte, während seine Zunge ihren Mund eroberte. Er roch so gut, fühlte sich wundervoll an, schmeckte herrlich, und er küsste traumhaft. Sie war nur noch ein zitterndes Bündel Mensch, als er sie aus dem Kuss entließ und trotzdem noch fester an sich zog.
„Verdammt, Jackie, ich kann es Shell nicht verdenken, dass sie jeden Zentimeter von Ihnen ablecken möchte; Ich würde das nur zu gern selbst tun.”
Sie verdrängte die erotischen Bilder, die sofort vor ihrem geistigen Auge erschienen, trat einen Schritt zurück und sagte matt: „Wir sollten wieder an den Tisch gehen.” Und bevor er etwas erwidern konnte, öffnete sie die Tür zum Gang und entließ Vincent aus dem Lagerraum.
„Möchte irgendjemand einen Kaffee?”, fragte Tiny, als
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