Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
Telefon auf. Vincent nahm an, dass Tiny damit stumm sein Einverständnis signalisierte, und war froh darüber. Er wollte weder mit dem Mann streiten, noch seinen Geist manipulieren, während er das Notwendige unternahm, um Jackie zu retten.
„Neil hat gesagt, dass Sie schon Stephano auf diese Weise das Leben gerettet haben”, sagte Christian langsam. Vincent zuckte die Schultern. Irgendwelche Regeln und Gesetze waren ihm im Moment egal. Ihm ging es nur um Jackie.
„Die Blutung ist schwächer geworden”, sagte Marguerite, die inzwischen hereingekommen war. Sie beugte sich über die stöhnende Jackie.
„Ich werde sie wandeln”, erklärte Vincent und begann, seinen Ärmel aufzurollen.
Marguerite ignorierte ihn einfach und sah sich Jackies Wunde genauer an. Dann glitt ihr Blick zum Kopf der Sterblichen, und sie fragte verwirrt. „Warum ist ihr Gesicht voller Blut?” Vincent sah hinunter auf Jackie und bemerkte erst jetzt, dass auch ihr Mund blutverschmiert war.”
„Du wirst sie nicht verwandeln, Vincent”, erklärte Marguerite barsch. „Wenn es überhaupt jemand tut, dann ich. Aber zuerst sag mir, warum ihr Mund voller Blut ist.”
„Sie hat versucht, mir zu helfen”, sagte er ungeduldig. „Sie hat ihn gebissen.”
Erstaunt sah Marguerite ihn an. „Sie hat ihn gebissen?”
Vincent runzelte die Stirn. Er hatte keine Lust, Fragen zu beantworten. Er musste endlich etwas tun. Trotzdem erwiderte er: „Er hatte ein Messer, und sie hat sich in sein Handgelenk verbissen, damit er nicht auf mich einsticht.”
Plötzlich stöhnte Jackie laut auf und begann, sich ekstatisch zu winden.
„Was ist los?”, fragte Vincent erschrocken und packte schnell ihre Schultern, damit sie nicht vom Tisch fiel.
„Könnte sie genug vom Blut des Mörders geschluckt haben, dass sie sich verwandelt?”, fragte Christian.
„Das wäre durchaus möglich”, meinte Marguerite nachdenklich. „Aber ich habe nie jemanden gesehen, der während einer Wandlung schon von Anfang an solche Krämpfe hatte.” Sie runzelte die Stirn. „Jackie hat wirklich viel Blut verloren. Das könnte der Grund sein.”
„Was machen wir nur?”, fragte Tiny nervös.
Marguerite zögerte. Dann befahl sie: „Holen Sie einen Blutbeutel, Tiny.” Der Riese rannte sofort zum Kühlschrank und brachte den Beutel. Marguerite schlitzte ihn mit dem Fingernagel auf, dann hielt sie ihn über Jackies Mund. Vincent hob sofort ihren Kopf, damit sie das Blut trinken konnte.
„Haben Sie genug Blutbeutel hier, um das zu schaffen?”, fragte Christian.
Vincent warf einen Blick über die Schulter und runzelte die Stirn. Darüber hatte er noch nicht Vincent warf einen Blick über die Schulter und runzelte die Stirn. Darüber hatte er noch nicht nachgedacht, und er kannte die Antwort, noch bevor seine Tante „Nein” sagte.
Sehr zu seiner Erleichterung nickte Christian nur und sagte: „Wir haben selbst ein paar mitgebracht. Marcus kann sie holen, sobald er wieder da ist.”
„Und ich rufe Bastien an, damit er morgen Ersatz schickt”, murmelte Marguerite. „Wir brauchen auch einen Tropf, falls wir hier so was auftreiben können.”
„Wieso?”, fragte Christian überrascht.
„Ich habe auch schon bei anderen welche eingesetzt. Das funktioniert gut”, erklärte Tante Marguerite.
„Wie oft haben Sie schon Wandlungen beaufsichtigt?”, fragte Christian neugierig.
„In den letzten drei Jahren vier Mal”, erwiderte sie.
„Vier Mal?”, vergewisserte er sich überrascht.
„Bei den Gefährten meiner Kinder”, erklärte sie. „Und in den siebenhundert Jahren meines Lebens noch einige Male mehr”, fügte sie hinzu. „Wir können es schaffen, aber wir brauchen Blut und einen Tropf.”
„Wir finden schon was”, versicherte Christian. Marguerite nahm den inzwischen leeren Beutel zur Seite, und Vincent legte Jackies Kopf vorsichtig wieder auf den Tisch zurück. Dann traten alle näher und beobachteten ihr blasses Gesicht.
„Die Krämpfe haben aufgehört”, meinte Tiny hoffnungsvoll.
Vincent nickte, dann warf er einen Blick von Jackie zu seiner Tante, während die an den Kopf des Tisches trat und mit den Daumen Jackies Lider hochzog, um einen Blick auf ihre Pupillen zu werfen.
Vincent konnte keinen Unterschied erkennen, aber Marguerite ging es wohl anders, denn sie nickte erfreut und richtete sich wieder auf. „Es fängt an. Du solltest sie jetzt lieber nach oben bringen, Vincent. Hast du Seile?”
„Seile?”, fragte er verdutzt.
„Wir
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