Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire küssen besser

Vampire küssen besser

Titel: Vampire küssen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
Vom Netzwerk:
wir ab.
     
    Trotz der Zweifel, die ich an Cormac hatte, war es ihm gelungen, seit ebenso langer Zeit wie ich zu überleben. Er mochte zwar oft den flatterhaften Idioten geben, doch im Grunde war das Show. Ich hatte ihn selbstsüchtig, narzisstisch und als Dilettanten erlebt, doch vorrangig war er ein Vampir, Teil jener Familie, die uns mit eisernen Banden zusammenhielt. Und wie sich herausstellte, ergaben wir ein recht gutes Team.
    Plötzlich hörte ich Cormac aufgeregt fiepen. Er deutete nach unten, und ich erkannte eine Gruppe Terroristen, die an einer Containerreihe entlangliefen, in Deckung gingen und weiterliefen, die Gewehre im Anschlag. Wir flogen Bögen, um hinter ihnen zu bleiben, und stockten für einen Moment, als wir die einsame Gestalt eines Soldaten entdeckten, der mit gezogener Waffe aus einer Seitengasse kam. Darius! Die Terroristen konnte er nicht gesehen haben, ebenso wenig wie sie ihn, doch ihr Aufeinandertreffen war nur noch eine Frage der Zeit, ebenso wie das Feuergefecht, das darauf folgen würde. Cormac und ich tauschten einen Blick. Im besten Fall hätte keiner der Terroristen den fraglichen Container erreicht, aber wir dann leider ebenso wenig. Im schlimmsten Fall hätten sie es geschafft und die Bombe gezündet. Das wäre das Ende gewesen, für uns und Millionen anderer Menschen.
    Ehe ich ihn aufhalten konnte, schoss Cormac auf den Soldaten zu, hieb ihm die Klauen in den Rücken und schleuderte ihn durch die Luft. Darius schlug auf dem Boden auf, rutschte über den Asphalt und traf mit dem Gewehr gegen eine Containerwand. Krachend löste sich ein Schuss. Darius sprang auf die Füße, schnellte herum, riss das Gewehr hoch und zielte auf Cormacs Brust. Ich flog nach unten und streifte Darius mit meinem Flügel. Er fiel auf die Knie. Die Terroristen hatten auf den Schuss hin kehrtgemacht, kamen um die Ecke und feuerten ihre Waffen ab. Mit Cormac im Gefolge flog ich kreischend auf sie zu.
    Glücklicherweise trugen sie statt halbautomatischer Gewehre Pistolen, nicht gerade die besten Waffen, wenn es um das Treffen beweglicher Ziele geht. Die Kugeln prallten an den Containerwänden ab und verfehlten uns um Längen. Die Terroristen machten abermals kehrt und liefen wie von Teufeln gehetzt in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Ich funkte J an und schrie, er solle umgehend zu uns kommen und dass ich aufsteigen würde, so dass er mich sehen könnte. »Geben Sie mir die Nummer!«, rief er.
    »Welche Nummer?«
    »Die des Containers, an dem Sie stehen, verdammt noch mal! Vor jedem Container ist eine Nummer auf den Boden gemalt.«
    »Oh«, sagte ich und schaute hinunter. » AB 2021.«
    »Wir sind auf dem Weg«, fauchte er.
    Cormac und ich flogen den flüchtenden Terroristen nach. Als wir sie erreicht hatten, schlugen wir sie mit den Flügeln und fällten sie wie Bäume. Ein paar robbten auf dem Bauch hinter die Container, doch ein, zwei von ihnen schossen mit den Pistolen nach uns. Wir erhoben uns ein Stück in die Luft. Ich sah, dass uns welche entkommen waren und durch die Gasse zwischen den Containern flitzten. Cormac und ich folgten ihnen wie Raketen und machten uns zur nächsten Runde bereit.
    Am Ende der Gasse hielt ein Jeep mit kreischenden Reifen. Gleich darauf stürzten J und sein Kommando mit gezogenen Gewehren hinter uns her. J schrie den Terroristen zu, die Hände zu heben. Einer von ihnen eröffnete das Feuer und wurde von einem Kugelhagel niedergestreckt. Blutbäche quollen aus seinem Körper und sickerten in die Regenpfützen. Zwei weitere Terroristen feuerten – und gingen zu Boden. Nach einem Moment der Stille warfen die beiden letzten, die sich hinter einem Container verschanzt hatten, ihre Pistolen in die Gasse und riefen, sie wollten sich ergeben. Gleich darauf traten sie mit erhobenen Händen hervor. Js Leute packten sie und legten ihnen Handschellen an. Noch ehe sie bis drei zählen konnten, lagen sie bäuchlings hinten im Jeep, und der Fahrer brauste mit ihnen davon.
    Erst als sie fort waren, hörte ich von weiter weg ein Stöhnen und erschrak. Darius!, dachte ich und flog zu ihm zurück. Er lag auf dem Rücken, und der Regen lief über sein Gesicht. Darius hielt noch immer sein Gewehr umklammert. Ich ließ meinen Blick über seinen Körper wandern und entdeckte kaum Blut, nur ein Einschussloch in seiner Brust. Als würde eine Faust meine Lungen zudrücken, rang ich schmerzhaft nach Atem. Weil ich wusste, wie sehr ihn meine Fledermausgestalt abstieß, ließ ich mich zu

Weitere Kostenlose Bücher