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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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später gekommen, Ganze. Wäre die Frau ein paar Minuten später gekommen, hätte mein Plan funktioniert.... “
    Sie schnaubte wütend. „Bevor sie starb, hat mein Vater noch mit ihr gesprochen. Ich glaube, sie hat ihm erzählt, dass ich sie weggeschickt und ihr versprochen hatte, auf den Jungen aufzupassen. Ganz sicher weiß ich das natürlich nicht, aber sie hat ihm irgendetwas gesagt, das ihn misstrauisch werden ließ. Er hat mich stundenlang ausgequetscht, damit ich ihm sage, was geschehen ist. Ich habe zugegeben, dass ich das Kindermädchen weggeschickt hatte, habe aber behauptet, nicht bei Julius geblieben zu sein, weil er fest geschlafen hat und weil ich dachte, es könne nichts passieren, wenn er ein paar Minuten lang allein in seinem Zimmer bleibt.“
    Mit einem Seufzer fuhr sie nach einer kurzen Pause fort: „Als Vater mich dann in Ruhe ließ, dachte ich, dass ich mit einem blauen Auge davongekommen war. Doch mir wurde sehr bald klar, dass er mir kein Wort geglaubt hatte. Danach durfte ich nicht mehr in Julius’ Nähe kommen. Plötzlich galt ich zu Hause als persona non grata. Ständig bin ich irgendwohin geschickt worden, um dies und jenes zu erledigen. Hauptsache, ich war so weit wie möglich weg von meinem Bruder. Von dem Tag an wurde er auch ständig von zwei Unsterblichen begleitet, die auf ihn aufpassten. Als er ein kleiner Junge war, haben sie sich immer in seiner Nähe aufgehalten, und als er sich als Heranwachsender darüber beklagte, dass er keinen Schritt allein machen könne, wurden sie dann abgezogen. Jedenfalls glaubt er das, denn in Wahrheit passen sie noch immer auf ihn auf. Sie halten jetzt bloß mehr Abstand zu ihm als früher.“
    „Weiß er, dass du versucht hast, ihn zu töten?“, fragte Marguerite verwundert.
    „Oh nein, natürlich nicht. Vater hat mit niemandem je darüber gesprochen. Und Julius glaubt, Vater sei nur so sehr um sein Wohl besorgt, weil er der einzige männliche Nachfahre ist.“
    An der Wand angekommen, blieb Vita stehen und kratzte mit den Fingernägeln über das dreckige Mauerwerk „Danach war es mir nicht mehr möglich, ihm das Leben zu nehmen. Der kleine Prinz überlebte seine Jugend und nahm auf dem Familienthron Platz. Er hatte eine behütete Kindheit und bekam alles zugeschoben, was eigentlich für mich bestimmt gewesen war. Und als Erwachsener lebte er weiter genauso unbeschwert und von allen geliebt, wie es schon in seiner Kindheit der Fall gewesen war.“
     
    „Vita?“, fragte Julius und legte die Stirn in Falten. „Aber sie hat sich mir gegenüber nie in irgendeiner Weise boshaft verhalten, und sie hat auch nie diese Eifersucht an den Tag gelegt, von der du sprichst.“
    „Deine Schwester versteht es meisterlich, ihre wahren Gefühle zu verbergen. Sie kann das so gut, dass ich mich oft frage, ob sie überhaupt zu irgendwelchen Gefühlen fähig ist.... natürlich jene Gefühle ausgenommen, die ihren eigenen Interessen dienen“, antwortete Nicodemus. „Ich hätte sie damals zur Rechenschaft ziehen sollen, aber ich konnte ihr nichts nachweisen. Also blieb mir nur, gut auf dich aufzupassen und sie von dir fernzuhalten, so gut es eben möglich war.“ Seufzend fügte er hinzu: „Die Jahrhunderte verstrichen, und es gab keinen Zwischenfall, was mich zu der Überzeugung brachte, dass sie ihre Eifersucht überwunden und deine Rolle in der Familie akzeptiert hatte.“
    „Aber nicht restlos, sonst hättest du das Thema jetzt nicht zur Sprache gebracht“, entgegnete Julius.
    Sein Vater nickte zustimmend. „Als Jean Claude zurückkehrte und Marguerite dich verließ, war Vita mit einem Mal an deiner Seite. Im ersten Moment dachte ich, sie sei zur Besinnung gekommen und wolle dich trösten. Doch dann bemerkte ich wiederholt, dass ein boshaftes Grinsen über ihr Gesicht huschte, als würde sie sich an deinem Leid ergötzen. Aber dieser schadenfrohe Ausdruck war jedes Mal so schnell verschwunden, dass ich dachte, ich hätte ihn mir nur eingebildet.“ Wieder seufzte er betrübt „Aber seit du nach England gereist bist, habe ich diesen Gesichtsausdruck erneut beobachten können.“
    „Vielleicht ist sie ja auch einfach nur froh, dass ich Marguerite wiedergefunden habe“, überlegte Julius.
    „Mag sein“, räumte er ein. „Allerdings fing es an, als Dante und Tommaso zurückkehrten und berichteten, was sich in England zugetragen hatte. Sie erzählten, dass du dich über den Überfall auf Marguerite im Hotel schrecklich aufgeregt hattest und dass du

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