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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hätte doch genügt, Ihnen das Kind zu überlassen, verbunden mit der Botschaft, dass sie von keinem von Ihnen je wieder etwas hören wolle. Oder die Magd hätte das Kind Zigeunern überlassen können.“
    „Vielleicht war er auf Julius eifersüchtig“, gab Vincent zu bedenken.
    Tiny schüttelte den Kopf. „Eifersucht konnte nicht im Spiel sein. Immerhin ist er einfach untergetaucht und hat jeden in dem Glauben gelassen, er sei tot. Wenn er eifersüchtig gewesen wäre, hätte er wohl kaum zugelassen, dass sie in der Zwischenzeit mit Julius ein neues Leben beginnen würde.“
    „Und warum ist er dann zu ihr zurückgekommen?“, fragte Vincent. „Zwanzig Jahre lang wurde er für tot gehalten.
    Warum ist er also plötzlich aufgetaucht?“ Wieder konnte Tiny nur mit einem Kopfschütteln reagieren.
    „Das weiß ich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er zurückgekommen ist, um Marguerite zu sich zu holen. Sie waren keine Lebensgefährten, und nach seinem Verhalten ihr gegenüber zu urteilen hat er sie nicht mal geliebt. Es muss einen anderen Grund für seine Rückkehr gegeben haben.“ Als niemand sich dazu äußerte, fügte er hinzu: „Und jetzt ist Christian erneut darin verstrickt. Die Entführer hätten ihn zurücklassen können, um mit Marguerite zu verschwinden. Aber sie haben ihn mitgenommen.“
    Julius grübelte über diese Tatsache nach, als Tiny ihn ansah und mit ernster Miene verkündete: „Wenn Marguerite nicht das eigentliche Ziel ist, dann bleiben nur noch Sie übrig.“
    „Ich? Mir hat doch niemand etwas getan.“
    „Ganz im Gegenteil“, beharrte der Detektiv. „Dass Marguerites Erinnerung an Ihre gemeinsame Zeit gelöscht wurde und dass Jean Claude sie Ihnen wieder weggenommen hat, tat nur Ihnen weh, aber nicht Marguerite. Sie konnte sich schließlich nicht mehr an Sie erinnern.... und an Christian ebenfalls nicht. Sein Tod hätte nur Ihnen Schmerzen zugefügt.
    Und nun sind Marguerite und Christian entführt worden, und Sie leiden darunter.“
    „Sie wollen sagen, dass mit allen diesen Aktionen nur Julius wehgetan werden sollte?“, fragte Nicodemus bedächtig. „Und dass Marguerite und sein Sohn lediglich Mittel zum Zweck sind?“
    Tiny zuckte mit den Schultern. „Ich weiß, es klingt unglaublich. Aber wenn Marguerite keine Feinde hat und wenn Jean Claude tot ist, dann kann sie nicht das Ziel der Angriffe sein. Julius ist der Einzige, der infrage kommt, dem dadurch Leid zugefügt werden kann.“
    „Aber uns auch“, wandte Bastien entschieden ein.
    „Ja, aber Sie haben damals noch nicht gelebt“, betonte der Sterbliche.
    „Lucern schon“, lautete der nächste Einwand.
    „Ihn würde Christians Entführung aber nicht berühren“, warf Lucian ein und sah zu Julius. „Wer sind deine Feinde? Und wer von denen hat damals bereits gelebt?“
    „Moment mal“, hielt Julius dagegen. „Wenn mir jemand wehtun will, warum soll er fünfhundert Jahre lang damit warten? Warum hat er nicht schon früher versucht, Christian zu töten? Und warum greift er nicht mich direkt an? Warum dieser Umweg über Marguerite und Christian?“
    „Vielleicht kann er dich nicht direkt angreifen, weil er sich dann zu erkennen geben müsste“, überlegte Marcus. „Und vielleicht hat es ihm genügt, dich fünfhundert Jahre lang todunglücklich zu sehen.“
    Julius schüttelte ungläubig den Kopf, als er auf einmal seinen Vater seufzen hörte. Irritiert drehte er sich zu Nicodemus Notte um, der am Fenster stand und mit besorgter Miene in die Nacht hinaussah.
    „Was ist, Vater?“, fragte er ihn. „Ist dir jemand eingefallen, auf den das alles zutrifft?“
    „Ja, ich glaube schon“, antwortete Nicodemus leise.

18
    „Tante Vita?“
    In Christians Gesicht spiegelte sich maßlose Enttäuschung wider, als er die Frau anstarrte, die in der Tür stand und sich auf ein Schwert stützte. Vorsichtig streckte er den Arm zur Seite aus und tastete nach Marguerite. Sie drückte mitfühlend seine Hand, doch als sie ihn wieder loslassen wollte, hielt er sie gepackt und zog sie langsam zu sich heran.
    Es war eine beschützende Geste, die zwar etwas Rührendes hatte, aber als Mutter war Marguerite diejenige, die sich vor ihren Sohn stellen wollte, nicht umgekehrt. Bis zu diesem Tag war sie praktisch so gut wie nie für ihn da gewesen, dann würde sie sich jetzt nicht auch noch hinter ihm vor einer Gefahr verstecken. Sie ließ seine Hand los und stellte sich demonstrativ vor Christian, während sie energisch

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