Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
anstellen?“, gab Vita achselzuckend zurück. „Jeder von uns darf im Leben nur einen Sterblichen wandeln. Er hatte dich gewandelt. Wenn herausgekommen wäre, dass er eine weitere Sterbliche gewandelt hatte, hätte ihn das sein Leben gekostet.“ Sie schüttelte den Kopf. „Also ihn das sein Leben gekostet.“ Sie schüttelte den Kopf. „Also ließ er uns alle zwanzig Jahre lang in dem Glauben, er sei tot. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er das Spiel wahrscheinlich fortgesetzt.“
„Und was brachte ihn davon ab?“, fragte Marguerite neugierig.
„Ich brauchte seine Hilfe“, antwortete Vita. „Solange er zusammen mit seiner Lebensgefährtin irgendwo mitten im Nirgendwo in seiner kleinen Hütte saß, konnte mein Bruder in Frieden mit dir leben. Als ich durch meinen guten Freund Morgan erfuhr, dass Jean Claude gar nicht tot war, habe ich mich auf die Suche nach ihm gemacht. Natürlich war mir von vornherein klar, dass sich Jean Claude überhaupt nicht für dich interessieren würde. Solange er seine Lebensgefährtin hatte, kümmerte ihn nichts anderes.“
„Also hast du sie umgebracht“, folgerte Marguerite fassungslos.
„Richtig.“ Vita grinste fröhlich. „Es war einfach perfekt. Niemand hatte einen Grund, mich zu verdächtigen. Niemand wusste überhaupt, dass ich mich in der Gegend aufgehalten hatte. Und welchen Grund sollte es für mich geben, diese Frau zu töten?“ Sie seufzte zufrieden. „Es lief so reibungslos ab, dass man hätte meinen können, es sei alles vorbestimmt gewesen. Aus irgendeinem Grund ritt Jean Claude in die Stadt, daraufhin ritt ich zur Hütte. Die Frau kam nach draußen, weil sie das Pferd gehört hatte, und damit ersparte sie mir sogar das Absitzen. Ich schlug ihr mit meinem Schwert ihren kleinen, nichtsahnenden Kopf ab, bevor sie überhaupt verstand, was mit ihr geschah. Dann machte ich mich umgehend auf die Rückreise nach England und rechnete damit, dass Jean Claude zu seiner Familie zurückkehren würde, sobald er seine tote Lebensgefährtin fand.“
„Klingt so, als habe er dir diesen Gefallen nicht getan“, murmelte Marguerite.
Vita schüttelte den Kopf. „Der Idiot hat seine Lebensgefährtin beerdigt und sich dann in einem Fass verkrochen. Und zwar buchstäblich. Er hat nicht mal irgendwelche Trinker gebissen, sondern hat gleich selbst getrunken. Monate vergingen, und nichts geschah. Dein Bauch wurde von Tag zu Tag dicker, und alle wurden immer glücklicher und glücklicher.... nur ich nicht. Schließlich musste ich noch mal zu Jean Claude reisen, um ihn herzuholen.“ Sie verzog angewidert den Mund. „Es war kein Kinderspiel, das kann ich dir sagen. Jean Claude schien seinen Lebenswillen verloren zu haben. Ihn interessierte nur noch, woher er was zu trinken bekam, und er beklagte unablässig seinen tragischen Verlust. Ich musste ihm lange Zeit ins Gewissen reden, ehe ich ihn von einer Heimkehr überzeugen konnte.“
„Und wie hast du das angestellt?“
„Ich gab ihm einen Grund, wieder leben zu wollen“, antwortete sie. „Den Hass auf dich.“
„Auf mich?“ Marguerite verstand nicht, was das bedeuten sollte.
„Natürlich. Ich habe ihm klargemacht, wie schrecklich ungerecht es war, dass du mit Julius glücklich warst. Dabei war doch deine Existenz der eigentliche Grund, weshalb Jean Claude seine wahre Lebensgefährtin geheim halten musste. Und letztlich war es auch deine Schuld, dass seine Lebensgefährtin tot war.“
„Deine Argumentationskünste sind schon bemerkenswert“, meinte Marguerite beiläufig.
Vita stieß sich von der Wand ab und ging wieder langsam auf und ab. „Ich habe dann alles arrangiert und es so geplant, dass Julius nicht zu Hause sein würde. Dabei wurde es sogar noch äußerst knapp“, gestand sie. „Julius hat an diesem Tag ziemlich getrödelt, weil er dich nicht allein zurücklassen wollte, und Jean Claude war etwas zu früh aufgebrochen. Auf dem Weg nach York sind die beiden tatsächlich aneinander vorbeigeritten. Aber es ist alles glattgegangen.“
Sie legte den Kopf schräg und musterte Marguerite mitleidlos. „Du warst gar nicht erfreut, Jean Claude wiederzusehen. Er sollte dir gar nicht erfreut, Jean Claude wiederzusehen. Er sollte dir erklären, wo er sich herumgetrieben hatte, und er wurde von dir mit Flüchen und Verwünschungen überschüttet. Aber er konnte dich dazu überreden, ihn zu Martine zu begleiten und ihn anzuhören. Nachdem er dich erst mal dorthin gelockt hatte, hat er dich natürlich nicht
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