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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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dazwischen.
    Shane geht in die Knie und streckt die Hand nach dem Boden aus. Dann aber reißt er die Hand zurück und versteckt sie in der Armbeuge des anderen Arms. Vielleicht kann ihm gesegneter Boden ebenso Verbrennungen zufügen wie Weihwasser – ich weiß es nicht. Die zwei Frauen kommen näher.
    Der Wind fängt sich in den blattlosen Zweigen und Ästen des Baumes ganz in unserer Nähe und rüttelt daran. Es klingt, als klapperten Skelette mit ihren Knochen – als wären sie gerade dabei, sie zusammensuchen, um sich aus den Gräbern zu erheben und uns zu begrüßen. Dürres Laub raschelt, vom Wind getrieben, über den Asphalt. Als ob Leichenfinger an den Deckeln der Särge kratzen – so klingt das in meinen Ohren.
    Tief hole ich durch die Nase Luft, atme mehrfach durch, um meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Ein Friedhof ist kein guter Ort für jemanden mit lebhafter Fantasie.
    Die beiden Frauen stehen nur noch ein paar Reihen von uns entfernt. Shane kniet immer noch mit gesenktem Kopf am Grab seines Vaters. Trotzdem bin ich mir sicher, dass er mit seinem sensiblen Gehör die beiden längst bemerkt hat.
    Ich schaue auf und sehe die jüngere der beiden Frauen, die mit dem Kranz am Arm, uns anstarren. Sie tippt die Ältere auf die Schulter, unterbricht sie beim Gebet. Einen Moment lang scheinen sie sich zu beratschlagen. Dann kommt die Kranzträgerin entschlossen auf uns zu.
    »Wer sind Sie?«, fragt sie. »Und was machen Sie am Grab meines Vaters?«
    Beim Klang ihrer Stimme versteift sich Shane schlagartig. Sein Kopf ruckt hoch, und er starrt mich an, in seinen Augen nichts als Panik.
    Kalt erwischt.
    »Laufen wir«, flüstere ich, »wir könnten’s noch schaffen!«
    Wie in Zeitlupe erhebt sich Shane, dreht sich zu der Frau um, seiner Schwester, und zieht sich die Kapuze vom Kopf.
    »Hallo, Eileen.«
    Die Frau lässt den Kranz fallen; sie schlägt sich die Hand vor den Mund.
    » Shane?« Die ältere der beiden Frauen stürzt auf uns zu, bleibt aber abrupt ein paar Schritte vor uns stehen. »Shane! Du bist es! Wirklich, du bist es!«
    Shanes stoischer Gesichtsausdruck bröckelt, bricht. Ihm versagt die Stimme. »Mom …«, krächzt er.
    Sie stolpert die letzten Schritte auf ihn zu und wirft sich ihm an die Brust. Er umarmt sie, hält sie fest umschlungen, murmelt Unzusammenhängendes, um sie zu beruhigen, seine Stimme voller Reue.
    »Ach, Shane! Bitte, lass mich dich ansehen!« Seine Mutter nimmt sein Gesicht in beide Hände. »Heilige Mutter Gottes, du bist hübscher denn je!«
    Ich blicke zu Eileen hinüber, die trotz der Träne, die ihr die Wange hinabrinnt, ihren Bruder mit unverhohlener Feindseligkeit anstarrt. Sie hat wie ihr Bruder die Kapuze ihres Mantels abgesetzt. Jetzt breitet ein Windstoß ihre Locken darüber aus. Im Mondlicht schimmern in ihrem hellbraunen Haar erste graue Strähnen.
    Shane umfasst die Hände seiner Mutter. »Warum seid ihr mitten in der Nacht hier?«
    »Deine Schwester hat Spätschicht, drüben in der Vollzugsanstalt.« Ihre Zunge verheddert sich bei den Worten, die ihr alle auf einmal über die Lippen wollen. »Sie ist, als die Jungs alt genug waren, zurück auf die Krankenpflegeschule. Du hast jetzt noch einen Neffen.« Sie blickt zu mir herüber. Sofort wird mir klar, von wem Shane seine wunderschönen blassblauen Augen hat. »Und wer ist das?«
    »Ciara. Sie ist meine Freundin. Sie hat mich hierhergefahren.«
    »Danke, dass Sie mir meinen Jungen zurückgebracht haben!« Sie wischt sich eine Träne unter dem Rand ihrer Brille fort und schenkt mir ein dankbares Lächeln. »Oh!« Ihr Lächeln wird breiter, Lachfältchen um Mund und Augen zeigen sich in ihrem ansonsten glatten, faltenlosen Gesicht. »Kommt mit nach Hause, beide, bitte! Ich mache uns eine schöne Tasse …«
    »Mom, wir können nicht bleiben.«
    Aus einem mir unerfindlichen Grund bin ich ebenso enttäuscht wie seine Mutter.
    »Aber warum denn nicht?«, fragt sie ihn traurig, irritiert.
    »Ciara muss morgen in aller Frühe raus zur Arbeit.«
    »Ihr wollt mitten in der Nacht nach Hause fahren?« Sie wendet sich an mich. »Wo doch so viele Verrückte auf den Straßen unterwegs sind?«
    »Ich fahre«, erwidert Shane. »Ich arbeite nachts. Bei einem Radiosender.«
    Eileen räuspert sich gewichtig. »Über deinen Radiosender wissen hier alle Bescheid.« Sie ist keinen Schritt näher gekommen. »Wir haben dich im Internet gesehen, auf deiner netten kleinen Website mit all dem Monster-Werberummel drumherum. Auf

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