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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Nachforschungen gleich nach Sonnenuntergang beginnen, sagt er. Er ist auch schon oben im Büro.«
    Ich begutachte das Schild – die ›Schrift‹ scheint mir die gleiche wie auf dem Stück Holz, das vor dem Pig gelegen hat. »Fällt einem ziemlich schwer, das nicht als eine Art Drohung zu interpretieren.«
    »Wir sind keinen Fußbreit zurückgewichen, als Gideon uns bedroht hat. Da lassen wir uns doch nicht von einer Bande ins Bockshorn jagen, die Bibelsprüche klopft!«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, dann sind wir vor Gideon doch etwas mehr als einen Fußbreit zurückgewichen.«
    »Ja, aber doch nur, damit du eine bessere Chance hattest, ihn zu erledigen!« Franklin hebt die Kamera und knipst noch einmal das Graffiti. »Blödes Pack! Wenn die friedliche Leute wie uns schon bedrohen müssen, sollten sie sich verdammt noch mal doch ein wenig mehr Mühe geben und auf ihre Rechtschreibung achten! Das ist doch wohl das Mindeste!«
    Ich betrete den Sender durch die Kellertür auf der Rückseite des Gebäudes. Denn die Vordertür ist verschlossen und verriegelt, um bei ihrem Öffnen spontane Selbstentzündungen von zufällig daherkommenden Vampiren zu verhindern. Eine zweifach gesicherte Tür führt in die Lounge im Untergeschoss des Senders. Von dort aus nehme ich die Treppe hinauf zu den Büros.
    Zu meiner Linken, wo Elizabeths ehemaliges Büro liegt, höre ich aus dem Vorzimmer desselben das geschäftige Klappern einer Tastatur. Ich biege um die Ecke und treffe dort auf Travis, der etwas in einen Laptop hackt.
    »Genau der Vampir, den ich gesucht habe!«
    Er nimmt seine Ohrstöpsel heraus und wirft mir einen finsteren, recht abwesenden Blick zu. »Was?«
    »’tschuldigung, dass ich deine Jam-Orgie mit Faith Hill unterbrechen muss: Aber ich habe einen Auftrag für dich, bei dem du dich mal wieder so richtig ins Zeug legen kannst! Hat möglicherweise sogar Verbindung zu einer Brandstiftung.« Ich erzähle Travis von dem riesigen Jesus-Kreuz am Highway. Travis lauscht mit angespannt vor der Brust verschränkten Armen. Mit jedem Satz wird sein Blick distanzierter, abweisender. »Also: Triffst du dich heute Nacht mit David und mir dort, damit wir die Sache untersuchen können?«, frage ich ihn.
    Travis wendet den Blick ab. Offenkundig elektrisiert ihn die Vorstellung, sich einem Riesenkreuz zu nähern, nicht sonderlich. »Würd ja gern.« Er widmet sich wieder seinem Laptop. »Hab aber zu tun. Hab zwei andre Fälle.«
    »Du hast keine anderen Fälle! Du schreibst an deinen Memoiren, um so berühmt zu werden, wie die Moderatoren von WVMP!«
    »Bullshit! Die Liga würd mich die gar nich’ drucken lassen. Nee, ich schreib jetzt ’nen Roman.« Er verstellt den Winkel des Bildschirms. »’nen autobiographischen, klar, du verstehst?«
    »Über einen Vampir-Detektiv. Das nenn ich mal originell.«
    »Ist echt schwer, weißt du.« Travis kratzt sich den Hinterkopf, bürstet sich mit der flachen Hand über das kurze dunkle Haar im Nacken. »Immer wieder schreib ich aus Versehen Szenen, die am Tag passier’n. Blöd, was?«
    »Na, dann kann die Handlung aber nicht sonderlich autobiographisch sein.«
    Er verengt die Augen zu schmalen Schlitzen. »Erinner mich bloß nicht dran, is’ klar, ja?« Er beginnt wieder, auf die Tastatur einzuhacken. Sein Anschlag ist mächtig hart.
    Der arme Travis ist einer dieser verbitterten unfreiwilligen Vampire. Gideon – genau, der schon häufiger erwähnte Gideon – hat ihn gewaltsam in einen untoten Bluttrinker verwandelt, der ausgerechnet mich für seine erste Mahlzeit zu halten gewillt war. Das Sahnehäubchen aber war, dass sein Erzeuger, sein Blutvater Gideon, Travis im Vampir-Gegenstück zur Kindstötung allein und hilflos zurückgelassen hat, damit dieser elend verhungere. Unsere DJs haben ihn aufgenommen und ihn wie einen eigenen Abkömmling aufgepäppelt. Das hat ihnen zwar Travis’ ewige Treue eingebracht, aber keinen ausreichenden Schutz vor seinem schaurigen Musikgeschmack.
    Ich setze mich auf die Schreibtischkante. »Du hast gewusst, dass irgendwann der Tag kommt, an dem ich den Gefallen zurückfordere.«
    Travis hebt den Blick, ohne den Kopf zu heben. »Dass ich dich hab umbringen woll’n, hab ich schon wiedergutgemacht, find ich.«
    »Also, darüber könnte man streiten. Aber das ist gar nicht, was ich gemeint habe.« Es ist ein Reflex, den ich nicht unterdrücken kann. Ich fahre mir über die linke Halsseite. »Ich habe nämlich die andere Sache gemeint.«
    Wieder

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