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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Mit dem Rest wische ich die Tischplatte trocken. Während Ned vorsichtig an seiner kaffeedurchtränkten Hose herumwischt, lasse ich das Handy in meiner unbeschäftigten Hand verschwinden.
    Kaum dass ich das Handy sicher in meiner Handtasche habe, hocke ich mich vor Ned auf den Boden und tupfe seine Oberschenkel ab.
    »Also, wirklich jetzt«, protestiert er und ist dabei seltsam atemlos, »das brauchen Sie nicht zu tun!« Er fängt meine Hand und hält sie fest, allerdings genau dort, auf seinem Schenkel, wo sie war. »Aber danke schön.«
    Ha, hab ich’s doch gewusst: Er ist nicht schwul!
    Während ich so vor ihm knie, sage ich mit kessem Blick: »Und Sie sind sicher, dass ich Ihnen nicht aus dieser Hose und in eine frische helfen soll?«
    Ned bekommt große Augen. »Ähm … wenn ich so darüber nachdenke, hat die Idee was, doch ja!«
    »Nicht nachdenken, einfach machen!« Ich stehe auf, hake mich bei ihm ein und ziehe ihn in Richtung der Abteilung mit Herrenbekleidung. »Also, begleiten Sie mich zu den Umkleidekabinen?«
    Verblüfft lächelt Ned. Dann wandert sein Blick zum Tisch zurück. »Wo ist denn mein Handy?«
    »Ich bewahre es für Sie auf, bis wir Sie in ein paar neue Hosen gesteckt haben.« Ich setze alles auf eine Karte; meine Fingerspitzen streifen seine Hüfte – man könnte es für eine zufällige Berührung halten.
    »Danke, Ciara.«
    Vor den Umkleidekabinen warte ich, bis Ned seine kaffeebefleckte Khaki-Hose über die Kabinenschwingtür geworfen hat.
    Ich greife sie mir und flitze davon. »Bin gleich zurück!«
    Es kostet mich gerade einmal zwanzig Sekunden, einen Ersatz für seine Allerweltshose zu finden, und weitere fünf Minuten, um mein Foto von seinem Handy zu löschen, ergebnislos nach anderen zu suchen und die gesamten Nummern seiner Kontaktliste sowie die letzten Anrufe auf der Rückseite meiner Einkaufsliste zu notieren.
    Ned findet, dass die neue Hose perfekt passt, und bittet mich, in die Kabine zu kommen, weil er gern eine zweite Meinung einholen würde. Ich schlage die Einladung aus.
    Stürmisch begrüßt mich Dexter an der Tür. Mir werden die Tüten mit billigen Haushaltswaren aus der Hand gerissen; deren Inhalt ergießt sich über den Boden. Dexter schnappt sich eine der Decken und schüttelt sie immerhin so heftig, dass die Papierverpackung fliegen geht.
    »Ich bin froh, dass dir die Decke gefällt.« Ich kraule ihm den Kopf, was eine heftige Schwanzwedel-Attacke auslöst. »Wie sehr hast du denn dein neues Zuhause in der Zwischenzeit aufgemischt?«
    Eine rasche Inspektion der Wohnung fördert keine angekauten Möbelstücke zutage. Aber in der Küche liegt die große Aufbewahrungsdose aus Plastik auf dem Boden, ihr Inhalt ziert die Steinfliesen. Unmengen Cornflakes – übrigens mein gesamter Nahrungsmittelvorrat – liegen überall verstreut. Gefressen hat Dexter davon nichts, aber sie alle fein zu Hafermehl zerkrümelt.
    Die Einkaufsliste, die am Kühlschrank hängt, ergänze ich um MEHR HUNDESPIELZEUG und KINDERSICHERUNGEN FÜR SCHRANKTÜREN.
    Kalte, feuchte Nachtluft hüllt mich ein, als ich mit Dexter den obligatorischen Spaziergang mache. Ich ziehe mir die Kapuze meines Mantels über den Kopf, um die Ohren ein bisschen zu wärmen. Doch die Kapuze engt mir das Gesichtsfeld zu sehr ein; also streife ich sie wieder ab. Nach den zwei Wochen, die ich mit David zusammengewohnt habe, bemerke ich, dass mir unheimlich ist, jetzt, wo ich wieder allein unterwegs bin.
    Hinter mir schlägt jemand eine Autotür zu. Das Geräusch lässt mich zusammenfahren, und ich wirbele herum. In fünf, sechs Metern Entfernung hat sich ein beleibter Mann aus seinem schwarzen Lexus geschält. Mit einem Mal hämmert mein Herz wie wild. Was hat jemand mit einem so teuren Wagen in meiner Gegend zu suchen?
    Moment mal. Das ist gar nicht meine Gegend. Das ist Elizabeths Viertel. Reiche Leute gibt es hier massenweise. Sie wohnen hier.
    Der Mann winkt mir lässig zu und schaltet die Alarmanlage des Wagens ein; der Transponder reagiert mit dem üblichen Tschirpen. Ich winke zurück. Danach gehen wir beide in selbst gewählter Anonymität unserer Wege.
    Als der Mann verschwunden ist, ziehe ich mir wieder die Kapuze über. Das hier ist eine sichere Gegend. Die Hausverwaltung der Wohnanlage hat wahrscheinlich entweder eine Bürgerwehr organisiert oder – bei ausreichender Kapitalunterfütterung – eine Sicherheitsfirma engagiert, die das Umfeld überwacht.
    Dexter zieht mich über einen vor Feuchtigkeit

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