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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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man verdächtige den Leibwächter, den man meinem Vater zugeteilt hatte, ihm zur Flucht verholfen zu haben.«
    Dass David jetzt die Stirn runzelt, ist eine automatische Reaktion auf die Erwähnung meines Vaters. »Vielleicht ist der Typ seither ein Doppelagent der Festung.«
    »Ich gehe zu diesem Gebissenen-Treffen und versuche, noch mehr herauszubekommen.«
    »Du gehst da nicht allein hin!« Shane verschränkt die Arme vor der Brust. Es ist eine Wag-ja-nicht-mit-mir-zu-diskutieren-Pose, die er höchst selten einnimmt. »Das ist viel zu gefährlich für dich, jedenfalls allein!«
    »Du kannst nicht mitkommen. Diese Leute kennen sich mit Vampiren aus. Die wissen sofort, was du bist.«
    Eine piepsig klingende Stimme sagt: »Ich komme mit.«
    Ich drehe mich zu Lori um. »Aber Ned hat doch gesagt, man muss Bissmale vorzuweisen haben, um …«
    »Weiß ich doch.«
    »… und du bist doch noch nie gebis …« Ich breche mitten im Wort ab, als ich bemerke, dass Lori meinem Blick ausweicht.
    Sie hat diesen blutsaugenden Proleten, dieses dahergelaufene Landei, seine Fangzähne in ihren Hals schlagen lassen!
    »Lori.« Ich versuche mit aller Macht, mir meine Wut nicht anmerken zu lassen. »Du hast mir doch gesagt, dass du nicht von Travis gebissen werden willst.«
    Lori zuckt die Achseln und blickt auf ihre Schuhspitzen. »Ich habe es mir eben anders überlegt.«
    »Aber du hast doch keinen blassen Schimmer davon, was …«
    »Lass sie in Ruhe!« Davids Stimme klingt geradezu Furcht erregend nüchtern und vernünftig. »Es steht dir nicht zu, über sie zu urteilen.«
    Lori lächelt David schüchtern zu. Der Blick, den sie tauschen, zeugt von gegenseitigem Verständnis. Sie mögen es, Beute zu sein.
    »Bitte sei einfach nur vorsichtig, ja?« Ich schlucke meine selbstgerechte Empörung hinunter und tätschele Lori die Schulter. »Ich freue mich, wenn du mit mir zu dem Treffen gehst.«
    Sie strahlt mich an. »Wir arbeiten wieder undercover. Ganz wie bei einem Trickbetrug.«
    Die Tür zum Gang hinüber ins Studio geht auf, und Noah schlüpft in die Lounge. »Guten Morgen«, sagt er und nimmt sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. »Was gibt’s Neues?«
    Schnell bringen wir ihn auf den neuesten Stand. Interessiert hört er zu. Dann wendet er sich an mich.
    »Wie willste denn die Gruppe unterwandern ohne Bissmale?«
    »Aber ich bin doch schon gebissen worden.«
    »Ja, vor vier Monaten«, stellt Lori fest. »Wie sollen die dir das so abnehmen? Es muss dir doch richtig zur Gewohnheit geworden sein, damit glaubhaft wird, dass du nicht mehr davon lassen kannst.«
    »Gutes Make-up à la Tom Savini?« Auf der Suche nach ein bisschen Unterstützung von meinen Freunden blicke ich sie alle der Reihe nach an. »Abwaschbares Vampirbiss-Tattoo?«
    Noah dreht die Kappe auf seiner Wasserflasche wieder zu. »Ich mach’s dir jetzt gleich.«
    Ich weiche einen Schritt vor ihm zurück. »Ähm, was machst du mit mir?«
    »Haste was dagegen?«, fragt Noah Shane, der den Kopf schüttelt.
    »Nicht, wenn ich dabei bin.« Shane sieht mich an. »Du wirst es kaum spüren. Noah ist sozusagen der Vampir-Ober-Venenspezialist.«
    Mir rieselt es kalt und heiß über die Kopfhaut. »Aber ich will nicht gebissen werden!«
    »Wir haben es doch auch schon gemacht«, meint Shane auf meinen Protest hin.
    »Und es hat wehgetan!« Mir bleibt die Luft weg, wenn ich nur daran denke! »Und ich habe sofort gesagt, dass ich es nie wieder mache!«
    Lori verschränkt die Arme vor der Brust. »Ich kann nicht ohne dich beim Treffen der Gebissenen erscheinen. Schließlich bist du diejenige, die Ned kennt.«
    Meine Fingernägel graben sich in meine Handflächen. Ich will das nicht, aber Lori hat recht: Nur ich kann uns Zugang zur Festung verschaffen.
    »Also gut dann. Aber nicht am Hals. Und Shane muss es tun.« Ich drehe mich zu ihm um und deute auf den Bereich gleich unterhalb des letzten Rippenbogens. »Hierhin, so wie du es bei Deirdre gemacht hast.« Mir versagt die Stimme, als ich die Frau erwähne, von der ich ihn ein einziges Mal habe trinken sehen. Jeder im Arm des anderen, beide vollkommen hilflos.
    Shane nickt. »Der Biss wird nicht tief. Gerade tief genug, um überzeugend zu wirken.«
    »Und du trinkst auf keinen Fall von meinem Blut!«
    »Versprochen.« Er zeigt auf die Tür. »Alle anderen machen, dass sie rauskommen!«
    Auf seinem Weg zur Tür bleibt David kurz neben mir stehen. »Danke. Ich weiß, dass das nicht leicht für dich ist.«
    Ich werfe Shane

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