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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Den dicken Kloß, der mir im Hals sitzt, schlucke ich hinunter. »Aber du hast doch gesagt, dass du das nicht möchtest. Du hast gesagt, du möchtest lieber weniger werden und vergehen, als jemand zu werden, der du nicht bist.«
    »Richtig. Aber es muss ja schließlich auch noch einen Mittelweg geben zwischen PR-Marionette und den Verstand verlieren. Ich glaube jedenfalls, dass du mir helfen kannst, diesen Mittelweg zu finden.« Zärtlich küsst er meine Hand. »Im Übrigen kann ich mir gar nicht vorstellen, nicht in dich verliebt zu sein.«
    Ich erwidere sein Lächeln, weil ich gar nicht anders kann. Dann schmiege ich die Wange an die Sofalehne und versuche, die Fußmassage zu genießen, während ich den stechenden Schmerz in meiner Seite ignoriere.
    ›Emotionale Achterbahn‹: Wenn man die Leute das sagen hört, klingt es immer nach einer schlimmen Erfahrung. Aber diese Leute befinden sich in dem Abschnitt der Fahrt, bei dem man kotzen muss, nicht in dem, bei dem einem das Blut in den Ohren rauscht, das Herz in den Hals rutscht und man so breit grinsen muss, dass einem die Wangen schmerzen.
    Aber genau dieser Teil der Fahrt ist es, der uns, kaum dass wir mit weichen Knien aus dem Wagen steigen, ans Ende der Schlange vor dem Kassenhäuschen wanken lässt, damit wir noch einmal fahren dürfen.

13
Lunatic Fringe
    »Ich bekomme dadurch das Gefühl, ihm besonders nah zu sein.« Lori verschränkt die Hände und blickt die anderen in der Therapie-Runde an. »Ich gebe ihm etwas, was er braucht. Es fühlt sich an, als ob wir deshalb zueinander gehören würden.«
    Die Gruppenleiterin, Dr. Shelby, schaut von ihrem Notizblock auf und blickt Lori über den Rand ihrer Lesebrille hinweg an. »Sind Sie seine einzige Spenderin?«
    »Ich bin keine Spenderin«, erwidert Lori mit scharfem Unterton.
    »Wenn er Ihr Blut trinkt, macht Sie das zu einem Spender.« Dr. Shelby tippt mit dem oberen Ende ihres Stiftes gegen ihren langen silbergrauen Zopf. »Sind Sie die Einzige, von der er trinkt?«
    Loris Blick wandert von der Therapeutin zu den Bastelarbeiten hinüber, die in dem Klassenzimmer ausgestellt sind. »Sie kennen die Antwort doch.«
    »Ich möchte, dass Sie es sagen.«
    In Loris Gesicht arbeitet es. »Natürlich hat er andere Spender. Er ist jung, also muss er eine Menge mehr trinken, als ich ihm geben kann. Aber das ist in Ordnung so, ich fühle mich nicht schlecht dabei. Denn ich weiß ganz genau, dass ich etwas Besonderes für ihn bin. Die anderen führt er nicht zum Essen aus. Er telefoniert auch nicht stundenlang mit ihnen.«
    »Hat er denn eine sexuelle Beziehung mit den anderen?«
    »Ich …« Lori wird rot. »Ich weiß es nicht. Wir sind ja nicht richtig fest zusammen oder so.«
    Ich rutsche auf meinem Stuhl hin und her. Grund dafür ist nur zum Teil, dass der Plastikstuhl, auf dem ich sitze, für meinen Hintern einfach nicht gemacht ist. Hauptsächlich aber hält mich etwas anderes nicht mehr auf dem Stuhl: Am liebsten würde ich Travis, dem Auslöser für Loris Kummer, so richtig eins in die Fresse geben.
    Wir waren uns schnell einig, dass das ganze Therapiegruppen-Ding für Lori leichter wäre, wenn sie, von ein paar Ausschmückungen abgesehen, bei der Wahrheit bleibt. Auf diese Weise musste sie sich keine Tarngeschichte merken. Lori gehört zu den Menschen, denen man ihre Gefühle am Gesicht ablesen kann.
    Dr. Shelby nimmt ihre Brille ab und schenkt Lori einen mitfühlenden Blick. »Möchten Sie mit diesem Mann denn gern eine feste Beziehung eingehen?«
    »Das zu entscheiden, dafür ist es doch noch viel zu früh!« Lori verschränkt die Arme vor der Brust und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. »Wir gehen doch überhaupt erst ein paar Wochen miteinander!«
    »Na, dann sieh dir doch an, was es mit dir gemacht hat!«, meldet sich eine kräftige, klare Männerstimme zu Wort.
    Ich blicke zu dem Sprecher hinüber, einem jungen Mann, der gleich neben Ned sitzt: wirre schwarze Locken und strahlend blaue Augen. Er hat Lori gleich zu Beginn der Gruppentherapie eingehend begutachtet. Daran kann ich mich genau erinnern.
    Er räuspert sich. »’tschuldigung. Ich heiße Kevin.« Er schaut zu Dr. Shelby hinüber. »Darf ich versuchen, zu helfen?«
    In meinem Kopf hake ich seinen Namen auf der dort gespeicherten Kontaktliste aus Neds Handy ab. Ein solches Häkchen haben jetzt sechs von zwölf Namen: neben der Therapeutin vier weitere Mitglieder der Therapiegruppe, die sich während der Sitzung bereits zu Wort gemeldet und

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