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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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recht
erinnere...« Er dachte einen Moment lang angestrengt nach. »Vergessen Sie nur
eines nicht, Holman , ich zitiere jetzt Chase. Wie
hirnverbrannt das alles auch klingen mag, es sind seine Worte, nicht meine .«
    »Natürlich«, erwiderte ich
geduldig.
    »Er sagte, alles in der Welt
verliefe nach einem Muster, und das gälte auch für das Ansammeln okkulter
Kräfte. Wenn wir ihm gehorchten, würden wir in der Lage sein, unsere vereinten
Kräfte dazu zu verwenden, ein — «, er schnitt eine Grimasse —
, »ein Netz zu weben.«
    »Und er wollte den Webstuhl
stellen ?«
    »Ich weiß, wie es klingt«, fuhr
er mich an. »Chase erklärte uns das so — wenn erklären überhaupt das richtige
Wort ist — , daß die Fäden okkulter Kräfte, die von
jedem von uns ausgingen, zu einem zusammenhängenden Ganzen gewirkt würden. Von
einem Mittelstück aus würde sich das Netz strahlenartig ausbreiten, und je
größer es würde, desto mehr würde es anziehen. Wie das Spinnennetz die Fliegen,
denke ich. Doch wenn man einmal von dem Netz angezogen war, dann würde man für
immer von seinen Fäden gefangen sein, ohnmächtig; etwas anderes zu tun als zu gehorchen .«
    »Aber erst brauchte er das
Mittelstück ?« bohrte ich.
    »Als Fundament, wenn Sie
wollen.« Rolfe verzog das Gesicht. »Und da fing die Geschichte an, wirklich
verrückt zu werden. Das Mittelstück sollte ein Mensch sein, sagte Chase, doch
ein ganz besonderer Mensch. Eine Jungfrau, jung und rein.«
    » Mrs. Delgardo kam da natürlich nicht in Frage .«
    Er grinste. »Ich konnte mir nie
vorstellen, wie sie als junges Mädchen ausgesehen hat. Aber einen Mr. Delgardo muß es ja irgendwann einmal gegeben haben .«
    »Es blieb also Fern Grierson ?«
    »Ganz recht. Und sie bekam es
mit der Angst zu tun. Sie hatte nicht den Mut zu protestieren, als Chase es
unten im Keller verkündete, aber hinterher hatte sie einen hysterischen Anfall.
Und da fanden wir alle, daß wir von Horace Chase und seinen Wahnsinnsideen
genug hatten. Anfangs war es lustig gewesen, aber zu diesem Zeitpunkt hatte der
Spaß auf gehört .«
    »Haben Sie mit jemandem aus der
Gruppe seitdem wieder Kontakt gehabt ?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf.
»Die Leute liegen mir im Grunde nicht. Vor einiger Zeit hat mich allerdings Chastity angerufen und erklärt, ihr Großvater könnte nicht
verstehen, warum wir uns nicht mehr sehen ließen. Ich entschuldigte mich damit,
daß ich im Moment sehr viel zu tun hätte, und versprach, ihn irgendwann einmal
zu besuchen. Aber das werde ich natürlich nicht tun .«
    »Sie sagen also, daß Chase
nicht normal ist. Halten Sie ihn für gefährlich? Für so gefährlich, daß er Fern Grierson etwas angetan haben könnte?«
    »Das ist schwer zu sagen«,
erwiderte Scott. »Vielleicht hat ihr das, was er sagte, solche Angst eingejagt,
daß sie. selbst beschloß, zu verschwinden. Und im übrigen wäre das ja unsinnig. Ich meine, wenn er mit
ihrem Verschwinden etwas zu tun hätte, warum sollte er Sie dann beauftragen,
das Mädchen zu suchen? Es könnte höchstens sein — «
    »Was?«
    »Ein verrückter Gedanke«, sagte
er, »aber könnte es nicht sein, daß Chase ein echter Schizophrener ist ?«
    »Und daß die Hyde-Seite seiner
Persönlichkeit Fern Grierson Böses angetan hat,
während die Doktor- Jekyll -Seite es nun
wiedergutmachen will?«
    »Etwas in dieser Art«,
bestätigte er.
    »Nun, möglich ist alles«,
meinte ich, »auch ein Netz aus okkulten Kraftfeldern, gewoben mit einer reinen
Jungfrau als Mittelstück .«
    »Eines möchte ich Ihnen sagen, Holman «, erklärte er düster. »Ich fühle mich in gewisser
Weise für Fern verantwortlich, gerade, wenn ihr etwas zugestoßen sein sollte.
Denn wenn sie sich auf meine Annonce nicht gemeldet hätte, dann hätte sie Chase
nie kennengelernt. Es wäre mir eine Beruhigung, wenn Sie sich in Chases Keller
einmal gründlich umsehen würden .«
    »Warum?«
    »Er hat einen Haufen Souvenirs
aus seinen Filmen da unten herumstehen. Die Atmosphäre war immer unheimlich und
bedrückend, ganz gleich, um welche Zeit man hinunterging. Aber da ist noch
etwas anderes, und ich kann es nicht erklären. Deshalb wäre ich heilfroh, wenn
Sie sich das selbst einmal ansehen würden, Holman .
Außerdem-«, er räusperte sich mit einiger Verlegenheit — , »wäre wohl der Keller der geeignetste Ort für Chases Vorhaben, dieses Netz zu
spinnen.«
    »Ich werde morgen vielleicht
hinausfahren«, versprach ich. »Können Sie mir sonst noch etwas

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