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Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11

Titel: Vampire und andere Katastrophen: Argeneau Vampir 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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den Mut gefunden habt, euch endlich heranzuschleichen. Ich dachte schon, ich müsste bis Sonnenaufgang hier rumstehen.“
    Decker blieb stehen und bemerkte, dass Justin ebenfalls nicht weiter vorrückte. Alle schwiegen gebannt. Schließlich hob Nicholas die Hände und drehte sich langsam um. Wie nicht anders zu erwarten hatte er sich in den letzten fünfzig Jahren kaum verändert. Er trug die Haare etwas länger, als Decker es in Erinnerung hatte, aber seine Augen waren immer noch silbrig blau. Und auch seine kantigen Gesichtszüge sorgten wohl nach wie vor dafür, dass Frauen weiche Knie bekamen. Der einzige echte Unterschied in seinem Auftreten im Vergleich zu damals bestand darin, dass sein warmherziges, charmantes Lächeln einem kalten, ernsten Gesichtsausdruck gewichen war, den Decker nur zur Genüge von Lucian kannte. Nicholas hielt in jeder Hand eine Pistole, beide Mündungen zeigten momentan gen Himmel.
    „Wir haben unsere Waffen ausgewählt und geladen“, erklärte Justin, dem Nicholas’ Bemerkung offenbar einen Stich versetzt hatte.
    Der Abtrünnige nickte ernst, behielt seinen Blick jedoch weiterhin auf Decker gerichtet. „Muss ja wirklich schwierig sein, sich zu entscheiden, mit welcher Waffe man einen Blutsverwandten umbringen will.“
    Decker reagierte darauf nur mit einem kurzen Schulterzucken, doch insgeheim musste er zugeben, dass es ihm tatsächlich nicht leichtfiel, immerhin gehörte Nicholas zu seiner Familie.... und trotzdem war er auch ein Abtrünniger. „Wie lange weißt du schon, dass wir dir folgen?“
    „Seit dem Restaurant. Da habe ich eine Ewigkeit auf euch gewartet“, ließ er sie mürrisch wissen. „Ich hoffe, es war nicht zu lange.“
    „Was soll das heißen, du hast lange auf uns gewartet?“, fragte Decker misstrauisch. „Woher willst du überhaupt gewusst haben, dass wir in der Gegend sind?“
    „Weil ich es so arrangiert habe“, antwortete Nicholas, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. „Was glaubt ihr denn, warum ich zugelassen habe, dass Grant mich bemerken konnte, als wir an derselben Tankstelle angehalten hatten?“
    „Soll das etwa heißen, dass du von uns gefunden werden
wolltest
?“
    „Ja.“ Als Decker seinen Unglauben nicht verbergen konnte, zog Nicholas die Mundwinkel nach unten. „Als ich Grant bemerkte, wurde mir klar, dass es gar nicht so schlecht wäre, wenn er mich sähe. Also ging ich zu ihm und stellte mich vor. Ich wusste, dass Lucian sofort ein paar Teams losschicken würde, um mich zu jagen, wenn Grant von der Begegnung erzählte.“ Er hielt kurz inne, bevor er in abfälligem Tonfall fortfuhr. „Mir war nur nicht bewusst, dass ihr Jungs euren Job so halbherzig machen würdet. Ihr hättet schon vorgestern auf mich stoßen sollen, schließlich habe ich eine deutliche Fährte hinterlassen. Und trotzdem musste ich noch zwei Tage lang warten, bis ihr endlich hier aufkreuzt.“
    „Grant hatte zunächst nichts von dir erzählt, weil ihm gar nicht bewusst war, dass er es mit einem Abtrünnigen zu tun hatte. Es war purer Zufall, dass heute Morgen dein Name gefallen ist“, erläuterte Justin die Situation in einem trotzigen Tonfall, der Decker nicht gefiel. Sie mussten diesem Mann nichts beweisen, und sie mussten sich auch nicht vor ihm rechtfertigen.
    Nicholas kniff die Augen zusammen, als er dies hörte. Dann nickte er seufzend und murmelte frustriert: „Dann kann ich euch ja gar keinen Vorwurf machen, sollten diese Frauen sterben. Es wird mein Fehler sein, weil ich gewartet habe.“
    „Was für Frauen?“, wollte Decker wissen. „Und warum wolltest du gefunden werden?“
    „Weil ich auf ein ganzes Nest sehr unangenehmer Abtrünniger gestoßen bin. Als ich Grant sah, wurde mir klar, dass ich Hilfe benötigen würde, um diese Truppe zu erledigen. Es war pures Glück, dass ich ihm an der Tankstelle begegnet bin. Allerdings dachte ich da auch noch, er würde mich sofort verpfeifen“, fügte Nicolas verärgert hinzu. „Ich hätte mich nicht darauf verlassen dürfen, dass er von unserer Begegnung erzählt. Ich hätte anrufen sollen, dann wären diese Frauen immer noch glücklich und ahnungslos.“ Er hielt kurz inne. „Die sind von der wirklich üblen Sorte, Decker.“
    „Gilt das nicht für alle Abtrünnigen?“, warf Justin zweifelnd ein.
    „Vermutlich, ja“, stimmte Nicholas ihm ein wenig gelangweilt zu. „Aber es gibt üble Typen, und es gibt solche, die man als Teufelsbrut bezeichnen muss – die Unschuldige regelrecht

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