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Vampire's Kiss

Vampire's Kiss

Titel: Vampire's Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wolff
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der Eleganz zu überstehen. Mit Dagursson .
    »Es nützt nichts, wenn du es dir noch so oft vorsagst –«, er machte eine Pause, und ich stellte mir wieder einmal die Frage, ob er meine Gedanken lesen konnte, »– du musst glauben , dass du schön bist. Du musst es spüren, hier .« Er tippte mir mit einem Finger über die linke Brust.
    Ich hielt den Atem an, und mein Herz klopfte schneller, als ersehnte es die Berührung.
    Alcántara zog die Hand nicht zurück, sondern ließ die Fingerkuppe einen Moment auf der sanften Rundung meiner Brust ruhen. Meine Haut fühlte sich in seiner Gegenwart immer kühl an, aber diesmal schossen Flammen in meine Schenkel und loderten höher, bis ich meine Erregung kaum noch unterdrücken konnte.
    Dabei begehrte ich ihn nicht. Zumindest nicht körperlich. Nicht direkt.
    Mich reizte vielmehr das Dunkle, Verbotene, das von ihm ausging. Ich sehnte mich danach, seine Tiefen auszuloten, aber das sollte eher eine geistige Erfahrung sein und hatte absolut nichts mit Sex zu tun.
    Die ekelhaft süßlichen Klänge einer klassischen Schnulze drangen durch ein offenes Fenster. Ich hätte am liebsten eine Grimasse geschnitten. Wie war ich nur in diese groteske Situation geraten? Ich musste einen Vampir verlassen, weil mich ein anderer erwartete.
    Alcántara trat einen Schritt zurück. Ohne den Blick zu senken, nickte er mir stolz zu. »Wir sehen uns bald wieder, querida .«
    Damit wandte er sich ab und ließ mich mit der Frage allein, wie ich am besten aus diesem Schlamassel herauskam.

Ich starrte den abartig knochigen Rücken an und stählte mich für die Begegnung mit Master Alrik Dagursson, dem widerlichsten aller Widerlinge. Es ging das Gerücht, dass er noch aus Wikinger-Zeiten stammte – aber waren die Wikinger nicht samt und sonders bärenstarke Raufbolde gewesen? Dagursson erinnerte eher an einen Rocker-Veteranen, den ein paar Jahrzehnte Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll ausgezehrt hatten. Wobei ich hinter Sex ein großes Fragezeichen setzte.
    Er drehte sich um, als habe er meinen Blick gespürt, und ich wandte mich hastig ab. Ein paar andere Studenten waren bereits da, alle in ihrer Acari-Uniform – die Mädels in grauen Leggings und einer hüftlangen Tunika, die Jungs in schwarzen Jeans und Wollpullover. Nur ich stand in meinen Oma-Shorts da, mehr als peinlich berührt, weil der feuchte Baumwollstoff eine tiefe Falte zwischen meinen sandigen Pobacken verursachte. Ich tat, als sei alles völlig normal, aber ich kam mir vor wie ein Volldepp.
    Ich suchte im Tanzsaal nach bekannten Gesichtern. Und tatsächlich wurde ich fündig. Ein Lächeln stahl sich über meine Züge, denn eine der wenigen Personen, die ein Spezialseminar in Anstandslehre erträglich machen konnte, war mein Freund Yasuo.
    »Yo.« Er bedachte mich mit einem breiten Grinsen, offensichtlich ebenso erfreut wie ich, dass wir in diesem Kurs Leidensgenossen waren.
    Ich begab mich auf kürzestem Weg zu ihm, und er legte feixend den Kopf schräg, als er meine Aufmachung sah. »Cooles Outfit, Blondie! Was ist da passiert?«
    Ich kam mir in meinen Shorts und dem Schlabber-Sweatshirt irgendwie nackt vor und verschränkte die Arme vor der Brust. »Alcántara hat mich mitten aus dem Sportunterricht von Sucher Otto weggeholt.«
    Yasuo zog eine Augenbraue hoch.
    »Frag jetzt nichts.« Ich musterte unauffällig die übrigen Kursteilnehmer. »Versteh mich nicht falsch – ich bin total erleichtert, dass das hier kein Einzelunterricht ist, aber was machen all die Leute hier?«
    »Förderkurs.« Er improvisierte einen ungeschickten Box-Step, und ich sah sofort, weshalb man ihm zusätzliche Tanzparkett-Stunden aufgebrummt hatte.
    Ich lächelte. »Yas kann kämpfen, aber er kann nicht tanzen?«
    »Oho, Baby, Yas kann tanzen. Bloß nicht das Zeugs da …«
    »Dancehall?«
    »Yeah. So ungefähr.« Er streckte die Arme aus und rollte die Hüften zu einem kleinen Step-Step-Slide. »Aber das bringt mir keine Extrapunkte.«
    »Was du nicht sagst!« Ich schüttelte spöttisch den Kopf, musste aber zugeben, dass er echt cool aussah – kantig, hochgewachsen, straff, wie ein japanischer Pop-Star. Ich grinste ihn an. »Ist dir dieser Hüftschwung eigentlich angeboren, oder gehört Hip-Hop in den Schulen von Los Angeles zum Lehrplan?«
    »Ho, Blondie, das ist hundertpro angeboren. Yasuo Itos Vampir-Zauber, um Eindruck bei den Damen zu schinden.«
    »Yasuo Itos Vampir- Anwärter -Zauber«, stutzte ich ihn zurecht. Ähnlich wie die Mädchen, die hier

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