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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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an. „Woher weißt du…?“ fragte sie heiser.
    Raues Lachen drang aus dem Brustkorb des Drachen.
    „Ich sehe deine Gedanken, Dana. Und ich spüre deine Liebe zu ihm und auch deine Angst. Nun kommt, seid unsere Gäste.“
    Er wandte sich um und ging ihnen voran die Freitreppe hinauf. Doch kaum hatten sie die Treppe erklommen fing Dragan an, sich zu verwandeln. Er schien immer mehr zu schrumpfen, und je mehr er schrumpfte, desto menschlicher wurde er. Die hellen Schuppen wurden zu menschlicher Haut, die noch leicht grünlich schimmerte und die grünen Schuppen zu einer Toga, sein Gesicht bekam feinere, menschliche Züge, lediglich seine Augen blieben golden wie Reptilienaugen. Genauso golden leuchtete sein Haar, das ihm sanft auf die Schultern fiel. Dana konnte kaum glauben, was sie da sah.
    „Aber wie ist das möglich?“ murmelte sie überrascht.
    Dragan lächelte. „Gewöhnlich können Drachen sich nur einmal im Jahr in Menschen verwandeln, aber Lilith hat dafür gesorgt, dass ich in ihrem Haus immer ein Mensch bin. Folgt mir, ich bringe euch zu Lilith.“
    Sie folgten Dragan, und Dana konnte sich gar nicht satt sehen. Auch im Inneren des Hauses sah es aus wie in einem griechischen Tempel. Stämmige, weiße Säulen ragten nach oben und trugen das Dach. Der Boden war ausgelegt mit schwarz-goldenen Platten, die einen interessanten Kontrast abgaben zu den weißen Säulen und Wänden. Die ganze Halle wurde gesäumt mit Statuen von Menschen, Satyrn, Zentauren und anderen Wesen dieses Landes. Dragan bog nach links ab und öffnete die erste Tür auf dem Gang. Der große Raum war fast leer bis auf ein Stehpult, vor dem eine Frau stand und etwas in ein dickes Buch schrieb. Durch die großen Fenster war es luftig und hell in dem Raum. Weiter hinten konnte Dana eine Sitzgelegenheit erkennen, vor der ein Tisch stand, auf dem eine Schale Obst angerichtet war.
    „Lilith, ich bringe neue Besucher.“
    Die Frau blickte auf, und Dana stockte der Atem. Noch nie hatte sie einen so schönen Menschen gesehen. Liliths Haar war tiefschwarz und fiel glatt bis über ihre Schultern, und ihre Augen waren grün, so grün wie der Wald, in dem sie lebte und ließen ihre Haut wie Elfenbein erscheinen. Ein Lächeln glitt über die vollen Lippen, als sie Dana und Francis sah. Sie kam auf sie zu und umarmte Francis.
    „Wie schön, dass du uns besuchst, Francis.“
    Sie ließ Francis los und wandte sich Dana zu.
    „Du willst zu deinem Vater, Dana?“
    Dana konnte nur noch überrascht nicken. Konnten denn alle hier ihre Gedanken lesen?
    „Wir können es, aber meist nutzen wir diese Gabe nur bei den Gepfählten, weil diese sich nur noch auf diese Weise verständlich machen können. Dein Vater hat mir viel von dir erzählt, Dana. Komm mit mir, ich bringe dich zu ihm.“
    Dana warf Francis einen Blick zu.
    „Kommst du mit, Francis?“ fragte sie rau.
    „Natürlich.“
    Er nahm ihre Hand, und sie folgten Lilith. Sie folgten dem Flur bis an sein Ende. Dort war eine Treppe, die in den unteren Teil des Gebäudes führte. Sie gingen einen mit Fackeln beleuchteten Gang entlang, bis Lilith vor einer der vielen Türen stehen blieb. Sie öffnete die Tür, und sie traten ein. Das Zimmer war leer, bis auf ein schmales Bett in der Mitte des Raumes, neben dem ein kleiner Tisch stand. Das Tageslicht drang durch den Spalt zwischen den blauen Vorhängen, legte einen bläulichen Schimmer auf die steinernen Wände und fiel auf das Bett. Danas Blick schweifte über das Bett und blieb an dem Mann hängen, der dort lag. Sein Gesicht war weiß wie Alabaster und wurde von dunklem Haar umrahmt, das weit über seine Schultern wuchs. Seine geschwungenen Augenbrauen und die langen Wimpern seiner geschlossenen Augen waren genau so dunkel. Aus seinem Herzen ragte brutal und hässlich ein Holzpflock, und um die Wunde herum waren Spuren von verkrustetem dunkelrotem Blut zu sehen, dort wo der Pflock in den Brustkorb eingedrungen war.
    „Papa!“ rief Dana aus.
    Sie wandte den Blick ab, weil es so irrsinnig wehtat, ihren Vater so zu sehen. Sie lehnte den Kopf an Francis Schulter und schloss die Augen, aber dieses Bild blieb vor ihrem inneren Auge.
    „Geh schon Dana, zieh ihm den Pflock aus der Brust“ sagte Francis sanft.
    Dana blickte auf.
    „Geh, Dana“ forderte Lilith sie auf.
    Dana seufzte und ging zögernd auf das Bett zu. Sie musste heftig schlucken, als sie neben dem Bett stand und ihren Vater dort so still liegen sah. Verzweifelt blickte sie auf, aber in dem Raum

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