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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Vorschläge?«
    »Du bist doch die Trickreiche«, sagte ich.
    »Jemand sollte aus dem Wagen steigen, denke ich. Ich zum Beispiel.«
    »Und dann?«
    »Vielleicht sich an ihn ranschleichen, wenn wir anhalten. Während er glaubt, dass wir alle brav im Wagen sitzen. Ich hätte das Überraschungsmoment auf meiner Seite.«
    »Willst du, dass Donny getötet wird?«, fragte Peggy.
    »Ich will ihn retten. Nur darum geht es doch.«
    »Aber wir haben keinen Schimmer, was uns dort erwartet«, gab ich zu bedenken. »Oder was White tun wird, wenn wir ankommen.
    Vielleicht gelingt es dir nicht, dich an ihn anzuschleichen. Und was ist, wenn er merkt, dass du nicht mehr im Wagen bist?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Cat.
    Peggy sagte: »Er wird Donny töten, das wird passieren.«
    »Nein, das wird er nicht«, sagte ich zu ihr.
    »Wir müssen irgendetwas versuchen«, sagte Cat.
    »Aber nicht hier«, entgegnete ich ihr.
    Und nicht du, dachte ich. Wir werden dein Leben nicht für diese beiden aufs Spiel setzen, auch wenn du glaubst, dass alles deine Schuld ist.
    Ich entschied: »Wir müssen warten, bis wir wissen, wo wir hinfahren.«
    »Es kann nicht mehr weit sein.«
    »Vermutlich nicht«, stimmte ich ihr zu, »aber wir sind uns nicht sicher. Was ist, wenn du uns dann nicht finden kannst?«
    »Die Sache ist doch«, sagte Cat, »dass dies ein perfekter Ort für einen Trick wäre. In diesen Schatten könnten wir alles versuchen.«
    »Lass uns zurücksetzen und abhauen«, schlug ich vor.
    »Versuch es und ich bring dich um.«
    »Hey!«, blaffte Cat mit lauter Stimme, direkt an Peggys Ohr. Das Mädchen zuckte zusammen, als wäre sie geschlagen worden. »Wenn du nicht aufhörst, so zu reden, hauen wir wirklich ab.«
    Peggys Kinn bebte.
    »Fahr einfach weiter«, sagte Cat zu mir. »Mir fällt nichts ein. Nicht, wenn Peggy so drauf ist.«
    »Zu schade«, sagte ich.
    Cat hatte recht mit diesem Ort. Wenn wir hier nichts unternahmen, verpassten wir eine gute Chance, White auszutricksen und hätten einen Vorteil nicht genutzt. Vielleicht konnten wir hier ein paar Waffen verstecken. Oder ich könnte rausspringen und versuchen, White aus dem Hinterhalt anzugreifen. Was aber, wenn sich herausstellen sollte, dass unser Ziel nicht direkt voraus lag? Was, wenn er an der anderen Seite des Durchgangs einfach weiterfuhr? Und uns einen weiteren Pass hinaufführte oder aber zurück ins Tal.
    »Warte«, rief Cat.
    »Was?« Ich hatte den Fuß bereits vom Gas genommen, jetzt bewegte ich ihn in Richtung Bremspedal.
    Vor uns bog der Van um eine Kurve und ich konnte ihn nicht mehr sehen.
    »Lass uns Elliot aus dem Wagen werfen!«, schlug sie vor.
    »Hier?«
    »Ja! Warum nicht?« Ihre Stimme klang gedämpft und aufgeregt. »Das würde White wirklich aus dem Konzept bringen. Er wird es nicht erfahren, bis er heute Nacht den Kofferraum öffnet. Presto, kein Elliot mehr. Er wird durchdrehen!«
    »Und dann wird er Donny umbringen«, wand Peggy ein.
    »Nein, das wird er nicht«, erwiderte Cat. »Er muss seine Geisel bis zum bitteren Ende behalten. Und es ist erst zu Ende, wenn er Elliot hat.«
    »Aber ihr werdet Elliot zerstören«, beschwerte sich Peggy. »Ihr könnt den Kofferraum erst nach Sonnenuntergang öffnen oder er wird geröstet. War es nicht so?«
    »Und wenn schon?«, sagte ich. »Bis White das herausgefunden hat, spielt es keine Rolle mehr.«
    »Außerdem ist es hier ziemlich dunkel«, meinte Cat. »Ihm wird es prächtig gehen.«
    So prächtig, wie es einem toten Kerl nur gehen kann, dachte ich. Sagte es aber nicht laut. Es schien kein besonders guter Zeitpunkt für Scherze zu sein.
    Langsam fuhren wir um die Kurve, bis zu dem Punkt, an dem ich den Wohnwagen zuletzt gesehen hatte. Etwa fünfzig Meter vor uns konnten wir den Van schemenhaft in der Dunkelheit erkennen. Einen Augenblick später verschwand er in der nächsten Kurve.
    Ich hielt den Wagen an. »Machen wir es«, entschied ich.
    Cat schnaubte.
    »Was?«
    »White hat den Kofferraumschlüssel. Wir werden den Ersatzschlüssel benutzen müssen.«
    »Den hast du doch noch, oder?«
    »Ja. Hoffentlich funktioniert er auch.«
    »Bei der Tür hat er funktioniert.«
    »Mein Vertrauen in diese Plastikschlüssel hält sich in Grenzen.«
    »Wenn er nicht funktioniert, dann lassen wir es eben.«
    »Du bleibst sitzen, Peggy.« Sie zog einmal kurz an dem Seil.
    »Au!«
    Ich öffnete meinen Sicherheitsgurt.
    »Hier.« Cat griff nach vorn. Sie hatte den weißen Plastikschlüssel in der Hand. »Nimm ihn und

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