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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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erschien. »Was ist denn jetzt los?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete ich.
    Der Van fuhr wieder an, bog nach rechts von der Straße und rumpelte über den rauen Wüstenboden. Ich konnte beim besten Willen keinen Weg erkennen. Aber auch keine größeren Hindernisse. Nur vereinzelte Felsen, Kakteen und Wüstenbeifuß. Nichts, was uns aufhalten würde, wenn unser Fluch nicht wieder zuschlug.
    Ich lenkte den Wagen von der Straße und folgte dem Van. Sofort wurden wir durchgeschüttelt.
    »Ganz ruhig«, sagte Cat.
    Ich nahm den Fuß vom Gas. Mit abnehmender Geschwindigkeit wurde auch das Hüpfen und Schütteln erträglicher.
    »Ich habe das Gefühl, wir sind bald da«, meinte Cat.
    Ich hatte das Gefühl, dass sie richtig lag: etwas Kaltes und Schweres lag mir im Magen.

Kapitel 34
    »Ui-ui-ui«, murmelte ich kurze Zeit später und versuchte, mich zu beruhigen. Ich hatte das Bier inzwischen geleert und hielt das Lenkrad nun mit beiden Händen fest. Obwohl es dank der Klimaanlage angenehm kühl im Wagen war, fühlte sich das Lenkrad glitschig an und mein Hemd war vom Schweiß durchtränkt, von den Armbeugen bis hinunter zur Hüfte.
    »Alles in Ordnung«, beruhigte mich Cat. Sie lehnte sich nach vorn, um durch die Windschutzscheibe sehen zu können und hielt sich mit beiden Händen an den Sitzen fest.
    Ihr Bild im Rückspiegel wackelte so stark, dass sie ganz verschwommen aussah.
    Peggy hatte sich angeschnallt.
    Wir fuhren einen Hang am Fuße einer Bergkette hinauf. Meine Sorge war, dass wir ins Rutschen kommen könnten, und ich es nicht schaffen würde, die Kontrolle über den Wagen zurück zu gewinnen.
    »Es wird schon gut gehen«, sagte Cat.
    »Irgendwie bezweifle ich das«, erwiderte ich.
    »Wir können überall da hinfahren, wo er hinfährt.«
    Whites Wohnwagen war vor uns und es ging noch immer bergauf.
    Ich warf Peggy einen Blick zu. »Bist du dir sicher, dass dieses Ding keinen Vierradantrieb hat?«
    »Ganz sicher.«
    Der Wagen rutschte ein wenig zur Seite. Ich keuchte und schrie: »So eine Scheiße!«
    »Wo fahren wir bloß hin?«, wollte Peggy wissen.
    »Wo immer er uns hinführt«, antwortete ich.
    »Vielleicht zu Brocks Loch«, schlug Cat vor.
    »Was ist das?«
    »Da hat er einen Kerl hinein gestoßen«, erklärte Cat.
    »Wen?«
    »Einen Typ namens Brock, der versucht hat, ihm seine Harley zu stehlen.«
    »Hä?«
    »Ja!«, schrie ich auf. Vor uns, über uns, erreichte der Wohnwagen wieder ebenes Gelände und preschte nach vorn. »Ich glaube, wir haben es geschafft.«
    Einige Sekunden später senkte sich der vordere Teil unseres Wagens und zeigte auf einen schmalen Durchgang zwischen zwei steilen, hoch aufragenden Felswänden. Der Wohnwagen fuhr soeben hinein.
    »Wie hat er einen solchen Ort nur gefunden?«, fragte Cat.
    »Vielleicht war er ein Kumpel von Butch und Sundance«, sagte ich.
    »Ja, genau«, meinte Peggy.
    »Das war ein Witz«, erklärte ich , »Es sollte einer sein«, korrigierte Cat mich.
    Wir folgten dem Wohnwagen in den Spalt. Hohe Felswände umgaben uns und warfen Schatten, die dunkler erschienen, als sie hätten sein sollen. Ich hatte das Gefühl, am Boden einer tiefen Schlucht entlang zu fahren, aber hier unten gab es keinen Fluss, nur ein Bett aus Dreck und Steinen, das kaum breiter war als unser Wagen.
    Es schien über eine weite Strecke so weiterzugehen. Von oben kam kein Sonnenlicht mehr herein.
    Aber irgendwann musste die Schlucht enden. Ich wusste, dass wir die tiefen Schatten schon bald hinter uns lassen und zurück ins Licht fahren würden, so wie man aus einem Tunnel ins grelle Sonnenlicht tritt. Und anhalten.
    Lange konnten wir nicht mehr weiterfahren; es wurde zunehmend bergiger und unwirtlicher.
    Vielleicht schon auf der anderen Seite des Durchgangs… Es macht mir Angst, ans Anhalten zu denken.
    So lange wir uns bewegten, war alles okay; es konnte uns nichts geschehen , bevor wir anhielten.
    Und selbst dort, wo immer dieses ›dort‹ auch sein mochte, würde bis zum Anbruch der Dunkelheit alles in Ordnung sein. Aber der Ort, an dem wir schließlich stoppen mussten, würde auch der sein, an dem das Drama seinen Lauf nahm.
    Was immer geschehen würde, würde dort geschehen und mir grauste vor unserer Ankunft.
    »Das wäre ein guter Ort, um etwas zu versuchen«, sagte Cat. »Er kann nicht viel sehen.«
    Ich nahm den Fuß vom Gas und wurde langsamer. »Was denkst du denn, was wir versuchen sollten?«, fragte ich.
    »Ich bin mir nicht sicher. Irgendwelche

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