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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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öffne den Kofferraum. Ich komme sofort nach.« Ich griff zu.
    »Und stell den Motor ab. Nimm am besten den Zündschlüssel mit. Wir wollen Peggy nicht auf dumme Gedanken bringen.«
    »Ich würde doch nicht…«
    »Ich bin froh, das zu hören«, sagte Cat zu ihr. Mit beiden Schlüsseln in der Hand stieg ich aus.
    Heiße Luft schlug mir entgegen. Ich hatte die Temperaturen, die draußen herrschten völlig vergessen. Im Wagen war es kühl gewesen und die Schatten in der Schlucht hatten diesen Eindruck noch verstärkt, aber die Hitze hatte auf mich gelauert und warf sich jetzt wie ein Raubtier auf mich.
    »Mein Gott!«, keuchte ich.
    Aber ich blieb auf den Füßen und schaffte es bis zum Kofferraum. Ich wechselte den Zündschlüssel in die andere Hand, stopfte ihn in die vordere Tasche meiner Jeans und steckte den Plastikschlüssel in das Kofferraumschloss.
    Er ging schwer hinein, aber er ging hinein.
    Er ließ sich kaum drehen. Aber er drehte sich. Ich hörte das Klacken des Schlosses.
    Der Kofferraumdeckel ging auf. Cat kam von der anderen Seite des Wagens und hielt neben mir an.
    »Jesus Fucking Christ«, stieß sie hervor.
    »Yip«, stimmte ich ihr zu, auch wenn ich nicht wusste, ob sie das Wetter meinte oder den Anblick des Leichnams oder den Gedanken, ihn zu berühren.
    Elliot hatte sich kaum verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er sah abscheulich aus.
    So dürr wie ein Kadaver und mit einer Haut, die in dem dämmrigen Licht fast bläulich wirkte.
    Er lag auf der Seite, das Gesicht uns zugewendet. Seine Handgelenke waren noch immer mit dem Klebeband gefesselt, seine Fußgelenke auch. Seine Knie waren gebeugt. Unter ihm lag der weiße Plastikmatratzenschoner und unter diesem die blaue Plane. Das silberne Klebeband über den Augen befand sich noch an Ort und Stelle, das über seinem Mund hatte White letzte Nacht abgerissen, wie ich mich erinnerte. Der Mund stand weit offen und vermittelte den Eindruck, Elliot sei jederzeit bereit zuzuschnappen. Sein nackter Körper war beschmiert, als hätte man ihn in roter Farbe gebadet. Das Blut sah im Schatten dunkelrot aus – fast schwarz.
    »Du musst ihn nicht berühren«, sagte ich. »Ich kümmere mich schon darum. Halte einfach nur das hier.« Ich zog so schnell ich konnte mein Hemd aus und gab es ihr. »Ich will nicht, dass es dreckig wird.«
    Dann beugte ich mich in den Kofferraum und griff nach Elliot.
    Ich beeilte mich und versuchte nicht daran zu denken, was ich da berührte, versuchte, das Gefühl, das ich beim Berühren seiner Haut hatte, zu ignorieren, versuchte vor allem, das so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.
    Ächzend hievte ich ihn heraus und ließ ihn auf den Boden fallen. Er landete mit einem schweren, trockenen Geräusch, rollte ein Stück vom Wagen weg und blieb schließlich auf dem Rücken liegen. Er sah aus wie ein nackter Irrer, der mit verbundenen Augen den Mond anheulte.
    Ich sah, wie die Spitze des Pflocks aus dem Klebeband um seine Brust herausragte.
    Ich sah, wie sein Penis auf seinem Oberschenkel lag.
    Mit einem Gefühl, als wolle sich mir jeden Augenblick der Magen umdrehen, wand ich mich ab und griff nach dem Kofferraumdeckel.
    »Noch nicht zumachen!» Cat trat neben mich und hob die Hand, um mich am Schließen des Kofferraums zu hindern. »Geh schon vor und starte den Wagen. Ich will noch den Hammer suchen.«
    »Wir haben doch das Reifenwerkzeug.«
    »Es wäre gut, auch den Hammer zu haben. Wenn ich ihn nicht gleich finde, gebe ich auf.«
    »Okay. Beeil dich.« Ich ging nach vorn.
    »Ich behalte dein Hemd erstmal«, rief sie hinter mir her. »So wie du aussiehst , machst du es nur dreckig.«
    »Okay.«
    Sie hatte Recht damit. Ich konnte nicht viel tun, um meine Arme, meine Brust und meinen Bauch zu reinigen, auf dem Weg zur Tür wischte ich mir wenigstens die Hände an meiner Jeans ab. Dann setzte ich mich wieder hinter das Lenkrad. Ich fischte den Schlüssel aus meiner Hosentasche und steckte ihn ins Zündschloss. Der Wagen startete wie immer. Kalte Luft strömte ins Innere. Der Schweiß auf meiner Haut fühlte sich kühl an.
    Vor uns war keine Spur vom Wohnwagen zu sehen.
    Der Wagen wackelte leicht – wohl deswegen, weil Cat sich in den Kofferraum beugte. Ich konnte nur Vermutungen anstellen, da der Kofferraumdeckel den Blick durch den Rückspiegel blockierte. Auch in den Seitenspiegeln war nichts zu sehen; nicht einmal Elliots Leiche.
    Was ich durchaus als Segen betrachtete.
    »Was macht sie?«, fragte

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