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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Kirche zu stehlen, und danach stand mir nicht der Sinn. Außerdem hatte ich mein Kreuz und den Knoblauch. Ich würde kein Weihwasser brauchen, wenn sie funktionieren.«
    »Du hast das wirklich gemacht?«, fragte Peggy. »Ein Kreuz und Knoblauch gekauft?«
    »Sicher.«
    »Unglaublich.«
    »Und was ist passiert?«, fragte ich.
    »Ich hatte den Knoblauch um meine Schlafzimmertür und die Fenstern herum aufgehängt und trug in der Nacht das Kreuz. Als Elliot auftauchte… ich hörte, wie sich die Tür öffnete, also setzte ich mich auf. Das Zimmer war dunkel. Wir hatten noch nicht mit den Kerzen angefangen, aber das Licht im Flur hinter ihm brannte. Er trug sein Cape. Und mit einem Arm drückte er einen Strang Knoblauch gegen seine Brust. Er fing plötzlich an, mich mit den Knollen zu bewerfen, als wären es Bälle.«
    »Großer Gott«, murmelte ich.
    »Das tat auch ganz schön weh. Er konnte gut zielen und er warf hart. Ich bedeckte mein Gesicht, aber das war wahrscheinlich sowieso nicht sein Ziel. Ich weiß nicht einmal, wie er mich sehen konnte – vielleicht durch das Licht im Flur. Er hat einige Volltreffer gelandet mit ein paar von den Dingern. Ich hatte hinterher jede Menge blaue Flecken.«
    »Dann hatte er genug davon, mich mit Knoblauch zu bewerfen, also schaltete er das Licht an und kam herein. Er grinste, aber er war wütend. Er kam so schnell zu mir, dass das Cape hinter ihm her flatterte. Er nannte mich eine dumme, kleine Schlampe. Dann kam er ans Bettende, packte mich an den Füßen und begann, mich zu sich zu ziehen. Das war der Moment, in dem er auch die Kette entdeckte. Er sagte: ›Oh, du denkst, du wärest so clever!‹ Dann zerrte er weiter an meinen Fußknöcheln, bis ich vom Bett fiel. Mein Hintern und mein Kopf knallten auf den Boden. Dann hob er mich hoch – er hievte meine Füße fast bis zur Decke, sodass ich umgekehrt vor ihm baumelte. Und er schüttelte mich und schüttelte mich. Ich begriff nicht einmal, was er vorhatte. Ich wusste nur, dass er wieder wütend war und ich rechnete schon halb damit, dass er mich umbringen würde. Ich hätte es abgenommen. Die Kette. Das Kreuz. Er hätte das alles nicht tun müssen. Aber es gefiel ihm. Er liebte so was.«
    »Jedenfalls wollte die Kette nicht herunterfallen. Sie hatte sich hinter meinen Ohren verfangen und das Kreuz baumelte vor meinen Augen. Also fing er an, mich hin und her zu schwingen. Er drehte sich im Kreis und schwang mich an meinen Fußknöcheln… immer rundherum. Es war, wie man es manchmal beim Eiskunstlauf sieht, bei den Paaren. Wenn der Mann seine Partnerin an den Knöcheln herumschwingt.«
    »Elliot bewegte mich immer auf und ab, während er mich herumschwang. Ein paar Mal wäre mein Kopf beinahe gegen den Boden geknallt. Dann wieder schwang er mich zur Decke. Er drehte meinen Körper, sodass ich abwechselnd nach oben sah und dann wieder nach unten. Das Schlimmste war, wenn es zur Seite ging – nicht nach oben oder unten, sondern in Richtung der Schlafzimmerwände. Ich hatte Angst, dass er mich mit dem Gesicht voraus in den Schrank schleudern würde oder so etwas.«
    »Schließlich flog die Kette fort. Sie traf den Spiegel über der Kommode und zerbrach ihn.« Cat hielt einen Moment inne. »Vielleicht haben wir deswegen so viel Pech, was, Sam?«
    »Er hat den Spiegel zerbrochen«, sagte ich. »Er sollte Pech haben, nicht wir.«
    »Es war mein Kreuz.«
    »Vielleicht wurde das Pech zwischen euch aufgeteilt«, schlug ich vor.
    »Dreieinhalbjahre für jeden?«
    »Oder du bekommst die ganzen sieben Jahre, aber es wird nur halb so schlimm.«
    »Um Gottes willen«, sagte Peggy. »Wen interessiert das schon? Was ist passiert, nachdem das Kreuz den Spiegel zerbrach? Das ist es, was ich wissen will. Hat Elliot dich einfach losgelassen und durchs Zimmer geschleudert?«
    »Nein«, sagte Cat.
    »Was hat er denn getan?«
    »Er hat mich gebissen. Während er mich weiter herumschwang.«
    »Wie konnte er dich beißen, wenn er…?«
    »Das ist keine Frage des ›Wie‹, sondern eine des ›Wo‹.«
    »Wo?«
    Durch die Staubwolke vor uns sah ich das verbliebene Bremslicht des Wohnwagens aufleuchten.
    »Augen nach vorn«, sagte ich.
    Die Straße war nicht zu Ende, wie ich zunächst vermutet hatte, sondern führte in einem leichten Bogen nach links, aber der Wohnwagen wurde langsamer und hielt an. Ich ging vom Gaspedal. Mein Fuß wanderte hinüber zur Bremse.
    Peggy drehte sich nach vorn.
    Cat lehnte sich vor, bis ihr Gesicht zwischen den Sitzen

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