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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Peggy.
    »Sie sucht nach etwas.« Ich hatte keine Lust, ihr gegenüber große Erklärungen abzugeben.
    »Wo ist dein Hemd?«
    »Das hat sie.«
    Ich beobachtete den Kofferraumdeckel im Rückspiegel. Dann sah ich durch die Windschutzscheibe in die Richtung, in die der Wohnwagen in der Kurve verschwunden war. Inzwischen musste White sich fragen, wo wir blieben. Vielleicht kam er uns bereits entgegen um nachzusehen.
    »Ist das Blut, was da überall an dir klebt?«, wollte Peggy wissen.
    »Ja.«
    »Sein Blut?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Sieht übel aus.«
    »Ich weiß.«
    Ich starrte auf den Kofferraumdeckel, in einem verzweifelten Versuch, ihm meinen Willen aufzuzwingen…
    Warum braucht sie so lange?
    »Kannst du nicht etwas wegen dieses Seils unternehmen?«, motzte Peggy.
    »Hä?«
    »Es bringt mich noch um.«
    Ich hatte Peggy nur einen kurzen Blick zugeworfen, seit ich wieder im Wagen war, mich vergewissert, dass sie noch da war, das war alles. Jetzt sah ich herüber um zu sehen, was sie für ein Problem hatte.
    Sie hob die Arme hoch, damit ich sehen konnte, was sie meinte.
    Cat hatte sie an den Sitz gebunden.
    Nachdem ich ausgestiegen war, musste Cat das Seil hinter Peggys Sitz entlang gezogen und dann vorn um ihre Taille gewickelt haben. Um das Ganze zu sichern, hatte Cat offensichtlich das Seil zwischen den Sitzen hindurchgeführt, das lose Ende mit nach draußen genommen und in der Tür eingeklemmt.
    Ich konnte zwei Seilwindungen vor Peggys Taille erkennen. Durch die Spannung des Seils war ihr Kleid hochgerutscht, sodass es kaum noch ihren Schoß bedeckte. Sie hatte die Oberschenkel zusammengepresst, damit ich nichts sah, was nicht für mich bestimmt war.
    Das ergab für mich keinen Sinn. Ihre Hände waren frei, sie hätte ihr Kleid richten und die verbotene Zone problemlos bedecken können, wenn sie gewollt hätte.
    Es verwirrte mich, aber ich machte mir nicht die Mühe, darüber nachzudenken. Peggys Motive interessierten mich nur am Rande. Ich ahnte, dass sie bizarr waren.
    »Es drückt. Tu doch etwas.«
    »Keine Chance«, antwortete ich. »Ich musste um den Wagen herum gehen und Cats Tür öffnen. Warte einfach eine Minute und…«
    »Ihr beide hasst mich!«
    »Wir hassen dich nicht.«
    Der Kofferraumdeckel fiel herunter. Peggy keuchte erschrocken auf.
    Ich sah über meine Schulter, wie Cat nach vorn geeilt kam. Ich griff mit einer Hand zwischen die Sitze und packte das Seil hinter Peggys Sitz. Es war gespannt. Das änderte sich, als Cat die Tür öffnete und ich zog es straff. Was überflüssig war, denn Cat brachte den Rest des Seils mit in den Wagen.
    Als sie sich auf den Rücksitz schwang, sah ich den Hammer in ihrer linken Hand. »Hab ihn gefunden.« Sie knallte die Tür zu.
    Ich wartete nicht länger, wir hatten schon viel zu lange angehalten. In dem Moment, in dem Cat die Tür schloss, trat ich aufs Gas. Wir schnellten nach vorn und gewannen rasch an Geschwindigkeit.
    Im Rückspiegel sah ich, wie Elliots ausgestreckter Körper in den Schatten verschwand.

Kapitel 35
    Ein Blick darauf war schon mehr, als ich gewollt hatte. Ich wendete meine Augen vom Spiegel ab und sah hinüber zu Peggy. Sie lockerte mit beiden Händen das Seil um ihre Taille.
    »Ist das glatt gelaufen oder was?«, frohlockte Cat.
    »Verdammt glatt«, erwiderte ich.
    »Ich kann es kaum glauben, dass ich den Hammer gefunden habe.«
    »Hat eine Weile gedauert.«
    »Er lag versteckt in einer Ecke. Aber Beharrlichkeit zahlt sich halt aus.«
    »Du hast mir wehgetan mit dem Seil«, sagte Peggy.
    »Wir konnten uns keinen Ärger erlauben«, entgegnete Cat. »Du kannst es jetzt abnehmen. Aber versuch keine Dummheiten mit uns.«
    Ich fuhr um die nächste Kurve. Im Dämmerlicht sahen wir, dass die Spalte unverändert weiterführte. Aber keine Spur vom Wohnwagen. Ich war froh darüber, aber auch erstaunt. »Wo zum Teufel ist er?«, murmelte ich.
    »Keine Sorge«, meinte Cat. »Ich bin mir sicher, dass er wieder auftaucht. Wir können also ganz ruhig bleiben. Wir haben es geschafft. Wenn er fragen sollte, was los war, sagen wir einfach, dass Peggy mal pinkeln musste.«
    »Sehr witzig.« Peggy zog sich die beiden Seilwindungen über den Kopf als würde sie ein T-Shirt ausziehen.
    Ich fragte mich plötzlich, was aus meinem Hemd geworden war. Cat war mit dem Hammer in der einen und dem Seil in der anderen Hand wieder in den Wagen gestiegen. »Wo ist mein Hemd?«, fragte ich.
    »Genau hier.«
    Ich sah nach hinten. Sie war damit beschäftigt, den

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