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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Armen von dem Felsbrocken ab, ihr Hemd blähte sich durch den Luftzug auf und schwebte hinter ihr her.
    Donny rannte mit gesenktem Kopf auf White zu, seine Hände waren noch immer hinter dem Rücken gefesselt.
    White taumelte an das Ende des Wohnwagendachs.
    Donny rammte ihm den Kopf in den Bauch und warf ihn herunter.
    Kreischend und mit den Armen rudernd stürzte White ab und war nicht mehr zu sehen.
    »Jetzt nageln wir ihn fest!«, rief Cat den Hang hinunterstürmend. Ich eilte hinter ihr her.
    In nur wenigen Sekunden hatten sie den Boden erreicht. Sie schlug einen Haken nach links und rannte auf das Heck des Wohnwagens zu; ihre Füße wirbelten hinter ihr den Staub auf. Ich bemerkte, dass sie unterwegs irgendwie beide Sandalen verloren hatte.
    »Warte!«, schrie ich, ohne zu wissen, wo ich den Atem dafür hergenommen hatte.
    Cat verschwand hinter dem Van, als ich gerade auf den Boden sprang.
    »Warte!«, rief ich noch einmal.
    Geh nicht allein auf ihn los! Die Worte formten sich in meinem Kopf, aber die Luft reichte einfach nicht mehr, sie auch auszusprechen. Ich rannte um das Heck des Vans herum.
    Und fand die beiden auf der anderen Seite.
    White lag mit ausgestreckten Gliedern auf dem Boden und sah benommen aus. Er hielt noch immer das Messer in der rechten Hand. Aber er schien nicht fähig zu sein, sie zu heben.
    Cat stand vor ihm und trat ihm zwischen die Beine. Seine Augen quollen hervor und er gab ein schreckliches Geräusch von sich – eine Mischung aus einem Grunzen und einem Schrei. Cat machte einen Satz und landete mit beiden Füßen auf seinem Bauch. Ich konnte hören, wie die Luft aus seinem Körper gepresst wurde. Sein Kopf, seine Hände und seine Füßen hoben kurz vom Boden ab und sackten dann wieder hinunter. Er hatte den Mund weit geöffnet wie jemand, der kurz davor ist, sich zu übergeben.
    Cat torkelte von ihm herunter, während ich ihm das Messer abnahm.
    Dann fiel sie in meine Arme. Wir hielten einander fest – hielten einander auf den Beinen – ohne White aus den Augen zu lassen. Einige Minuten lang schien es so, als könne sich keiner von uns je wieder bewegen.
    White schien sogar noch schlimmer dran zu sein als wir.
    Schließlich ließen wir einander los und lehnten uns gegen den Wohnwagen. Das Metall fühlt sich heiß an, verbrannte uns aber nicht, und die Sonne war weit genug über den Himmel gewandert, sodass wir ein wenig Schatten hatten.
    »Was machen wir jetzt mit ihm?«, fragte Cat.
    »Ich weiß nicht. Aber irgendetwas sollten wir machen.«
    »ihn umbringen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich.
    »Du weißt nicht viel.«
    Wir sahen uns an und lächelten.
    »Mein Gott, Cat.«
    »Ja?» »Wir haben es getan. Du hast es getan. Ich… ich habe meinen Augen kaum getraut. Wo hattest du bloß diesen Stein her?«
    »Blöde Frage.«
    Ich musste lachen. »Hast du gesehen, wie Donny ihn vom Wohnwagen gestoßen hat?«, fragte ich.
    »Nein. Hat er das?«
    »Er hat ihn mit seinem Kopf in den Bauch gerammt.«
    »Wow. Das ist cool.«
    »Wo ist er eigentlich hin?«, fragte ich. Dann rief ich laut: »Donny! Wir haben ihn, Donny! Hier drüben. Wir sind hinter dem Wohnwagen!«
    Er antwortete nicht.
    Cat schrie: »Yo!Donny! Hey!«
    Nichts.
    »Vielleicht ist er drüben bei Peggy«, vermutete ich.
    »Er könnte uns wenigstens antworten«, meinte Cat.
    »DONNY!«, brüllte ich.
    Immer noch nichts.
    »Ich gehe mal nachsehen, was los ist. Du behältst unseren Freund hier im Auge.« Sie lief fort.
    Ich beobachtete White. Sein rechtes Auge war bereits geschwollen. Es sah aus wie ein gepelltes Ei mit einer Kerbe vorne dran. Aber ich hatte noch nie ein gepelltes Ei gesehen, das mit Blut gefüllt war. Sein anderes Auge stand offen und starrte mit leerem Blick in den Himmel. Sein Mund war geöffnet und die Lippen waren so weit zurückgezogen, dass er die Zähne bleckte. Ich konnte sehen, wie sich seine Brust hob und senkte. Ich konnte ebenfalls sehen, dass er sich vorn in die Jeans gepisst hatte.
    »Wenn du vorhast aufzustehen«, sagte ich zu ihm, »dann solltest du das lieber vergessen. Ich hatte genug Action für einen Tag.«
    Er machte nicht den Eindruck, als habe er mich gehört.
    Der Wohnwagen hinter mir wackelte leicht. Aber ich hatte mich nicht bewegt. Ich lehnte einfach nur dagegen und beobachtete White.
    Einige Minuten später murmelte Cat: »Scheiße.« Ihre Stimme schien vom Dach des Wohnwagens zu kommen. Sie brüllte: »DONNY! HEY! KOMM ZURÜCK!«
    »Was ist?«, rief ich.
    »Er rennt weg.« Sie rief

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