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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schätze, wir sollten als erstes Peggy in den Wohnwagen schaffen, dann Donny suchen und anschließend zusehen, dass wir von hier verschwinden.«
    »Genau.«
    »Also haben wir was White angeht zwei Möglichkeiten. Entweder nehmen wir ihn mit oder wir lassen ihn hier.«
    »Mit ›hier lassen‹ meinst du, dass wir ihn lebendig und gefesselt hier zurücklassen?«
    »Ja.«
    »Nein«, Cat schüttelte den Kopf. »Schlechte Idee. Wir können ihn nicht lebend zurücklassen, hier nicht und nirgendwo sonst. Wenn wir ihn nicht umbringen, dann muss er bei uns bleiben, damit wir ihn jede Sekunde im Auge behalten können.«
    »Da hast du höchstwahrscheinlich Recht.«
    »Also laden wir ihn wohl besser in den Wohnwagen und nehmen ihn mit.«
    »Und dann übergeben wir ihn den Bullen?«, frage ich.
    »Wer hat denn so was gesagt?«
    »Wenn wir ihn nicht umbringen…«
    »Wir werden ihn ganz bestimmt nicht in den Knast bringen. Er würde den Bullen alles über Elliot erzählen.«
    »Was machen wir dann mit ihm?«
    »Wir werden uns etwas ausdenken. Jetzt lass uns erst mal zusehen, dass wir ihn in den Wohnwagen kriegen.«
    »Ich glaube nicht, dass wir ihn tragen können«, sagte ich.
    Cat zog leicht am Seil, das sich augenblicklich in seine Handgelenke schnitt.
    »White, willst du dich auf die Füße stellen?«
    »Er scheint nicht unter uns zu weilen«, bemerkte ich.
    »Dann ziehen wir beide.«
    Ich steckte das Messer in meinen Gürtel. Dann stellten wir uns auf, ich hinten, Cat vorn. Mit allen vier Händen zogen wir wie wild und brachten White in eine sitzende Position. Selbst jetzt schien er kaum mitzubekommen, was vor sich ging. Er kippte nach vorn und sein Kopf sackte zwischen seine Knie.
    »Ich glaube, viel weiter kriegen wir ihn nicht.«
    »Steh auf«, befahl Cat. »Komm auf die Füße, White. Wir wollen, dass du in den Wohnwagen steigst.«
    Er saß einfach nur so da und sah nicht einmal auf.
    »Halt mal das Seil«, bat mich Cat.
    Ich hielt es gespannt und zog Whites Arme in meine Richtung, während Cat mir das Messer aus dem Gürtel zog und zu ihm hinüber ging.
    Er schien ihr Näherkommen nicht zu beachten.
    »Was hast du vor?«, fragte ich.
    Sie gab mir keine Antwort, bis sie hinter ihm stand. Dann drohte sie: »Ich werde ihm weh tun, wenn er nicht aufsteht.«
    »Es wäre klüger, jetzt aufzustehen, Mr. White«, riet ich ihm. Er saß noch immer einfach so da. »Sollen wir bis zehn zählen?«, fragte Cat.
    »Sicher, warum nicht.« Sie begann: »Eins.«
    White bewegte sich nicht.
    »Verschwendung«, stellte sie fest.
    »Was?«
    »Bis zehn zählen. Oh. Habe ich eben ›zehn‹ gesagt?«
    »Yip.«
    »Dacht' ich's mir doch«, sie beugte sich plötzlich vor und rammte das Messer schräg von oben in seine rechte Schulter.

Kapitel 45
    Jetzt hatten wir seine volle Aufmerksamkeit.
    Er warf den Kopf zurück und schrie den Himmel an.
    Cat zog das Messer aus seiner Schulter und trat einen Schritt zur Seite, sodass sie nun links von White stand. Sie hob das Messer und hielt es bereit, darauf wartend, dass White sich beruhigte.
    Sein Schrei ging in ein Keuchen und Wimmern über.
    Blut rann über seine Schulter und seinen Oberarm, seine Brust und seinen Rücken hinab.
    »Stehst du jetzt auf?«, fragte Cat.
    Anstatt zu antworten, keuchte er: »Aaaa!« und versuchte, auf die Beine zu kommen. Schwierig, mit gefesselten Händen. Ich half ihm, indem ich das Seil straff zog.
    Als er schließlich auf seinen Füßen stand, drehte er den Kopf zur Seite, als müsse er unbedingt sehen, was Cat hinter ihm machte. Er hatte nur ein funktionierendes Auge. Sein linkes. Cat stand inzwischen zu seiner Rechten. Er konnte den Kopf nicht weit genug drehen, um sie da hinten zu sehen. Er wimmerte… entweder aus Frustration oder aus Furcht.
    Er erstaunte mich, ihn so erbärmlich feige zu erleben.
    Ich zog ihn am Seil um das Heck des Wohnwagens herum und auf die andere Seite zur offenen Beifahrertür, während er verzweifelt versuchte, den Kopf so zu drehen, dass er zumindest erahnen konnte, was Cat hinter ihm tat.
    »Steig ein!«, befahl ich ihm, als wir an der Tür angekommen waren.
    »Nein, warte«, sagte Cat. »Es könnte Probleme geben, wenn wir ihn mit in den Wagen nehmen. Er ist ein großer, starker Kerl. Warum binden wir das Seil nicht einfach hinten am Wagen fest und lassen ihn hinterherlaufen? So bleibt er auf Abstand und kann uns nicht gefährlich werden.«
    »Hervorragender Plan«, meinte ich.
    Also führte ich White von der Beifahrertür weg und zurück

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