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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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geistreiche Bemerkungen gingen mir durch den Sinn. Mein Gott, was hast du für große Zähne? Und: Heißt das jetzt, dass du mich liebst? Ich hätte ihn gern mit einer witzigen Bemerkung beeindruckt. Aber ich hatte viel zu viel Angst zum Reden. Und ich wollte auch nicht, dass meine letzten Worte so ein falscher Filmstar-Kram waren. Es war besser, mit etwas Würde abzutreten und den Mund zu halten.
    Er dagegen öffnete den Mund weit und ging auf meinen Hals los. Ich brachte den Arm dazwischen und fing so seine Zähne ab.
    Sie trafen mich in der Mitte des Unterarms, zwischen Ellenbogen und Handgelenk.
    Er drehte den Kopf zur Seite. Offensichtlich wollte er meinen Arm nicht in seinem Mund haben. Er wollte meinen Hals. Ich versuchte, den Arm tiefer in seinen Mund zu rammen, aber auch Elliot setzte seine Hände ein. Selbst mit einem Pflock im Rücken war er zu stark für mich. In wenigen Sekunden hatte er meine beiden Handgelenke auf dem Boden.
    Nichts mehr zwischen ihm und meinem Hals.
    Mit der Schnelligkeit eines Hundes kam er runter.
    Ich stieß ihm meinen Kopf entgegen und schnappte nach seinem Gesicht. Obwohl ich ihn verfehlte, wich er zurück. Er brüllte und visierte erneut meinen Hals an.
    Ich war tatsächlich drauf und dran, ihn zu beißen. Dieses Mal, dachte ich, würde er wahrscheinlich zurück schnappen.
    Ich versuchte es trotzdem.
    Unsere Münder waren kurz davor, sich zu treffen, als ich ein lautes Geräusch hörte.
    Elliot erstarrte plötzlich, warf den Kopf zurück und kreischte. Ich hatte das Gefühl, dass etwas gegen meine Brust stieß.
    Elliots Schrei erstarb in einem gurgelnden Keuchen. Blut ergoss sich aus seinem Mund. Ich schloss die Augen. Die Flüssigkeit sprudelte über mein Gesicht, als sei ein Eimer warmen Sirups über mir ausgeschüttet worden – nicht nur ein Mund voll, sondern ein ganzer Mageninhalt.
    Blind spürte ich, wie Elliot auf mir zuckte und erschauerte.
    Dann kam ein Grunzen, das sich nach Cat anhörte, und Elliot kippte von mir herunter.
    Ich wischte mir das Blut aus den Augen.
    Cat kniete neben mir und machte ein besorgtes Gesicht. In der rechten Hand, die auf ihrem Knie ruhte, hielt sie den Hammer, »Das hast du toll gemacht«, lobte sie.
    »Nicht toll genug.«
    »Du hast den Großteil der Arbeit erledigt«, sagte sie. »Ich musste nur noch einmal draufschlagen.«
    »Er… hatte mich schon fast.«
    Ihre linke Hand senkte sich und klopfte mir aufmunternd auf die Brust. »Ich konnte doch nicht zulassen, dass er meinen Helden tötet.«
    Eine Zeit lang wollte ich mich nicht bewegen. Ich lag auf dem Rücken, schnappte nach Luft und war voll und ganz damit beschäftigt, mich zu beruhigen. Keiner von uns beiden sagte etwas. Cat legte den Hammer auf den Boden, setzte sich im Schneidersitz neben mich und hielt meine Hand.
    Ich starrte sie an. Es schien ihr nichts auszumachen, obwohl sie nackt war und meine Augen immer wieder zu ihren Brüsten wanderten. Ab und zu drückte sie meine Hand. Und einige Male lächelte sie mir zu.
    Es fühlte sich gut an, ihr Held zu sein.
    Abgesehen von meinem Arm. Der tat höllisch weh, schien aber kaum zu bluten.
    Endlich drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung und sah Elliot an.
    Er lag auf dem Rücken. In der Nähe seiner linken Brustwarze stach das spitze Ende des Pflocks heraus. Es war leuchtend rot und stand mehr als drei Zentimeter vor.
    Cat konnte ihn unmöglich so weit hineingetrieben haben, ich hätte mehr als nur einen kleinen Stich gespürt. Wahrscheinlich war der Pflock so tief eingedrungen, als sie Elliot von mir herunter auf den Boden gerollt hatte.
    Es war eine richtige Sauerei.
    Sein Mund war bis zum Rand mit Blut gefüllt.
    Meine Augen suchten die von Cat. »Wie kommt es, dass er nicht zu Staub zerfallen ist?«, fragte ich.
    Ein Mundwinkel zuckte nach oben. »Sollte er?«
    »Bei Christopher Lee war das immer so.«
    »Vielleicht ist er nicht alt genug, um zu zerfallen.«
    Ich blickte zu Elliot hinüber und sah dann wieder Cat an. »Ich schätze, das bedeutet, dass wir die Leiche loswerden müssen.«
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte sie zu. »Warum gehst du nicht erst mal unter die Dusche? Dann kümmern wir uns um den Rest.«

Kapitel 6
    Ich versuchte, auf meinem Weg über den Teppich ins Badezimmer nicht allzu sehr zu tropfen.
    Cat blieb zurück.
    Ich dachte daran, sie zu fragen, ob sie mitkommen wollte. Vielleicht hätte sie es getan. Schließlich war ich ihr Held. Aber ich ließ es bleiben.
    Im Badezimmer schaltete ich das Licht an

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